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Königliche Republik (German Edition)

Königliche Republik (German Edition)

Titel: Königliche Republik (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annemarie Nikolaus
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Wände, so hoch sie
reichen konnte.
    „Cesare,
hier gibt es nirgends eine Halterung für Fackeln. Sie können
diese enge Treppe nicht mit Feuer in der einen und Pulver in der
anderen gegangen sein.“ Sie lehnte sich gegen die Wand,
unentschieden, ob sie diese Erkenntnis freuen oder enttäuschen
sollte. „Wir haben uns geirrt; sie sind zum Hafen gegangen.“
    „Das
werden wir sehen, wenn wir oben sind. Es gibt noch einen anderen
Zugang.“ Darum hielt er diesen Weg für ungefährlich.
    Es
wäre ihr aber lieber, sie hätten sich geirrt. Noch konnte
sie es hoffen.
    Die
Treppe endete abrupt; es ging zwei Schritte geradeaus und dann stand
sie vor einer Wand.
    Cesare
kam an ihre Seite und seine Finger strichen in Kopfhöhe mehrmals
über die Fläche. „Da!“ Triumph klang in seiner
Stimme. „Gleich sind wir draußen.“ Er schob Mirella
beiseite und lehnte sich gegen die Wand.
    Ein
Scharnier knarrte leise; dann löschte er die Lampe und bewegte
sich nicht mehr.
    „Was
ist?“
    „Ich
glaube zwar, niemand kennt diesen Zugang. Aber wir sind besser
vorsichtig.“
    Stein
schabte auf Stein. Die Wand vor Cesare bewegte sich und schleifte
dabei irgendwo. Cesare musste Katzenaugen haben; sie sah nur Schwarz
und Anthrazit. Er keuchte unterdrückt. Dann tastete er nach
ihrer Hand; seine Finger waren inzwischen noch eisiger als die ihren.
„Weiter!“ Er schob sie vorwärts und drückte die
Wand dann wieder zurück in ihre Öffnung.
    Der
Gang wurde breiter und öffnete sich in einen Raum, dessen Größe
sie am Hall ihres nächsten Schritts erahnte.
    Sie
erschrak über das Geräusch und setzte ihre Füße
achtsamer auf.
    „Keine
Sorge! Wenn hier jemand wäre ...“ Er blieb einen Moment
stehen. „Wenigstens ein Messer hätte ich mitnehmen sollen.
Aber Sie hat mich überrumpelt.“ Er fasste ihre Hand fester
und streckte den Arm zur Seite. „Wenn jemand kommt, dann von
dort. Und wir merken es, bevor man uns sieht.“
    „Und
dann?“
    „Dann
müssen wir rennen, so schnell wir können. Oder uns eine
gute Ausrede einfallen lassen.“ Er führte sie ein paar
Schritte seitwärts und streckte dabei die freie Hand tastend
nach oben. Als die Decke niedriger wurde, blieb er stehen. „Sie
wartet besser hier.“
    Und
wenn jemand kommt, hätte sie am liebsten gefragt. Ihr Herz
klopfte heftiger. „Wo gehst du hin?“, presste sie hervor.
    Cesare
lachte halblaut. „Nur die paar Schritte bis zur Wand. Ich
möchte vermeiden, dass Sie sich den Kopf an der Decke stößt.“
    „Wenn
man uns hier antrifft?“
    Einen
Moment reagierte Cesare nicht. „Dann ...“ Er schien nicht
weitersprechen zu wollen. „Kommt darauf an, wer. – Mach
Sie sich keine Sorgen.“
    Gleich
darauf klopfte er auf Holz; es war ein dumpfer, schwerer Klang. „Hier
sind sie.“
    „Wir
brauchen Licht, damit wir sehen können, was hier noch liegt.“
    „Vielleicht
gibt es auch die Fackeln noch.“ Sand knirschte unter Cesares
Schritten. „Hat Sie noch einen Rest vom Zunder?“
    Mirella
vergrub die klammen Hände in ihren Rocktaschen. „Du weißt
sogar, wo es hier Fackeln gibt?“
    Der
Zunder ratschte über Stein und gleich darauf brannte eine
Pechfackel in Cesares Hand. Er hielt sie hoch über den Kopf und
deutete auf einen eisernen Ring in der Wand. „Das ist der
gewöhnliche Platz für sie.“ Er zündete auch die
Lampe wieder an und gab sie ihr.
    Die
Kaverne öffnete sich zu einem großen ovalen Raum. Die
Seitenwand rechts von ihr schwang sich in zwei großen Absätzen
hinauf zur Decke. Vor dem zweiten Absatz hatte Cesare sie angehalten.
Hier hing die Decke noch über ihrem Kopf, aber drei Handbreit
weiter reichte sie bis in ihren Nacken hinunter. Direkt an der Wand
standen die Fässer.
    Mirella
bückte sich und ging näher, um zu zählen. „Zwanzig!“
    Sie
wandte sich nach Cesare um und hob dabei prompt zu sehr den Kopf.
Sand rieselte ihr in die Haare und ins Gesicht.
    Vorsichtiger
geworden trat sie zurück und sah sich um, so weit das Licht es
zuließ. „Es gibt nichts als diese Fässer.“
    „Sie
werden die Zündschnüre mitbringen, damit sie gewiss trocken
sind.“
    „Wir
wissen nicht sicher, dass in den Fässern Pulver ist.“
    Ungeduldig
hieb er mit der Fackel durch die Luft; sodass der Zug sie fast zum
Erlöschen brachte. „Was wird einer hier lagern? Gesalzenen
Fisch?“
    „Du
hast recht! Ich will es immer noch nicht wahr haben.“
    Langsam
kam er ihr entgegen. „Sie muss den Dogen warnen. Allerdings
...“
    „Ich
werde den Weg nicht

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