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Königliche Republik (German Edition)

Königliche Republik (German Edition)

Titel: Königliche Republik (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annemarie Nikolaus
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Moment lag Wärme in seinem
Blick. „Mademoiselle?“
    Warum
traute sie sich eigentlich nicht, ihm von der Verschwörung zu
erzählen? Dann standen sie vor einer Tür und Alexandre
öffnete ohne anzuklopfen.
    Die
Hitze im Zimmers ließ sie augenblicklich in Schweiß
ausbrechen.
    Albert
saß lesend vor dem hoch lodernden Kaminfeuer.
    „Signorina
Scandore hat es eilig, den Dogen zu sprechen.“ Alexandre klang
belustigt.
    „Allerdings.“
Mirella war versucht, noch eine spitze Bemerkung hinzuzufügen;
aber es mochte einen schlechten Eindruck machen; das konnte sie nicht
gebrauchen.
    Albert
stand auf, legte seine Papiere beiseite und begrüßte sie
mit einem festen Händedruck. „Er ist nicht da. Was kann
ich für Euch tun, Mirella?“
    „Für
mich nichts – für den Dogen alles.“ Warum schickte
er Alexandre nicht zurück auf seinen Posten?
    Albert
lachte amüsiert. „Was hat Euch de Guise dieses Mal
aufgetragen?“
    Alexandre
stand noch immer neben der Tür. Er hatte offensichtlich nicht
die Absicht zu gehen und Albert schien damit einverstanden zu sein.
    Mirella
zwinkerte in einem kurzen Moment der Verwirrung. „De Guise?“
Sie schluckte und ihr Blick irrte zu Alexandre. „Man will ihn
ermorden.“
    „Das
überrascht mich nicht.“ Albert knurrte. „Er hatte
schon immer Feinde und hier täten ihm selbst die eigenen
Verbündeten am liebsten den Hals umdrehen.“ Er wies auf
den zweiten Stuhl.
    Geradezu
dankbar setzte sie sich. Ihre Beine hätten sie nicht mehr weit
getragen.
    „Ich
habe ...“ Ihr Blick ging wieder zu Alexandre. „Vor drei
Tagen habe ich meine Tante auf dem Pizzofalcone besucht. Aus ihrem
Fenster sieht man genau, wer im Gallo bianco ein und aus geht
...“ Sie hüstelte, um ihre Stimmer klarer zu kriegen.
    Alexandres
Blick verfinsterte sich; Furcht beschlich sie. Was, wenn er jetzt
Albert sagte, dass sie gar keine Tante hatte? Sie hatte es wieder
einmal falsch angefangen. „Tante Cristina
und ich ... Die Tante sitzt oft am Fenster ...“
Alexandres Blick brachte sie ins Schwitzen und einen klaren Gedanken
suchte sie in ihrem Kopf völlig vergeblich. „Wir haben ein
Fuhrwerk mit Weinfässern beobachtet ... Die Tante sagte, dass
die schon ein paar Tage hintereinander kämen ...“
    Alexandre
zog ironisch eine Braue hoch. „... was man bei einem Gasthaus
nicht erwarten sollte.“
    „Ich
weiß wohl, dass Ihr mit dem Wirt einen Handel habt!“ Sie
fuhr zornig hoch und ging zwei Schritte auf ihn zu. „Der Wirt
ist ein Verräter!“
    Alexandre
nickte unbewegt. „Sicher. Deswegen wurde Euer Bruder in Aversa
von Anneses Leuten festgenommen.“
    „Seht
Ihr!“
    Albert
stand plötzlich neben ihr. „Ich erkenne keinen Sinn in
dem, was Ihr erzählt, Mirella.“
    Das
tat sie auch nicht; sie schnaufte. „Die Fässer, die aus
dem Wirtshaus gebracht wurden, waren deutlich schwerer als jene, die
man hineintrug!“
    „Und
hätten doch leer sein sollen.“ Albert feixte. „Halb
Neapel lebt vom Schmuggel. War nicht auch euer Masaniello ein
Schmuggler?“
    „Doch
wer sollte Schmuggelware unter der San Giorgio Maggiore verstecken? In diesen Fässern wird Schwarzpulver transportiert.“
    „Wie
kommt Ihr darauf? Habt Ihr hineingeschaut?“ In Alexandres
Stimme lag Spott. „Wer hat Euch die Gelegenheit dazu gegeben?“
    Mirella
starrte ihn an; dann zuckte sie die Achseln und ging zu ihrem Stuhl
zurück. „Oh, Ihr braucht mir nicht zu glauben. Schaut
einfach selber nach.“
    „Unter
der Kirche? Wie gelangt man dorthin?“ Albert klang immerhin,
als wolle er mehr wissen.
    „Es
gibt eine Verbindung von den Kavernen aus.“
    „Die
Ihr kennt?“
    Mirella
schüttelte den Kopf. „Ich war dort; aber ich weiß
nicht, ob ich wieder dorthin finde. Wir sind den Männern
heimlich gefolgt.“
    „Wir?“
Alexandre trat von der Tür auf sie zu. „Das habe ich schon
bei anderer Gelegenheit festgestellt, dass Ihr leichtsinnig seid.
Aber dass Ihr Männern mit Pulverfässern nachspioniert ...“
Da war kein Spott mehr in seinen Augen. Er sorgte sich.
    „Ich
musste es doch herausfinden. Das darf doch nicht sein, dass ...“
Sie schluckte, stellte sich vor, Alexandre bleich und blutüberströmt
vor sich zu sehen. „Man darf Euch nicht ...“
    Alexandre
blickte über ihren Kopf hinweg zu Albert. „Wenn nicht Ihr
uns führen könnt; wer war bei Euch?“
    „Cesare
... der Kutscher eines Nachbarn ...“ Ein Schluchzer stieg in
ihre Kehle, aber es gelang ihr, ihn wieder hinunterzuschlucken. „Er
ist

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