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Königliche Republik (German Edition)

Königliche Republik (German Edition)

Titel: Königliche Republik (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annemarie Nikolaus
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Orchester
beschlossen, die französischen Komponisten zu ehren.“
    „Wie
langweilig.“ Er zwinkerte. „Dann hätte ich auch in
Paris bleiben können.“
    Sie
tanzte die Pavane mit ihm, dann die sich anschließende
Gagliarda.
    Danach
kam einer der älteren Franzosen auf sie zu – ein Mann in
de Guises Alter. „Albert, gönnst du mir auch das
Vergnügen?“ Er verneigte sich vor Mirella. „Natürlich
nur, wenn Ihr einverstanden seid, Mademoiselle.“
    Mirella
runzelte die Stirn; wieso hatte er nicht zuerst sie gefragt?
    Albert
drückte ihre Hand, die er auch nicht losgelassen hatte, als der
letzte Ton verklungen war. „Comte de Modène,
Signorina Scandore.
    Der
Comte de Modène zog seinen Hut. „Ich habe Euren
Namen auf der Tischkarte gelesen.“
    Albert
ließ sie los und sah sie fragend an. Liebend gerne würde
sie jetzt Nein sagen. Wenn sie doch nur nicht Darios Auftrag hätte.
Stattdessen zuckte sie die Achseln; dann reichte sie dem Comte de
Modène die Hand. „Es wird mir ein Vergnügen sein,
Monsieur.“ Hoffentlich.
    Der
Comte erwies als ein besserer Tänzer als Albert; aber bei der
Allemande, die nun gespielt wurde, war es gleich, wer ihr
eigentlicher Partner war. Als sie eine Figur mit Albert tanzte,
fragte er vorsichtig, ob sie verärgert sei. Ehrlichen Gewissens
verneinte sie mit einem Lachen. Sie tanzte; alles andere war ihr
gleich. Aber sie sah ihm an, dass ihm das nun auch wieder nicht
gefiel.
    Dann
ließ Trabaci die Einleitung zu einer Tammuriata spielen
und Dario kam auf sie zu.
    „Ich
werde ganz genau zuschauen“, kündigte Albert an.
    Dario
grinste und geleitete Mirella nach dem Tanz zu ihm zurück. „Wagt
Ihr es?“
    „Das
Wagnis läge ganz auf Seiten Eurer Schwester.“
    „Ihr
seid so begabt, Chevalier“, flunkerte sie, wild entschlossen,
sich zu amüsieren. Es war lange genug Krieg gewesen.
    Albert
schüttelte den Kopf. „Es erforderte mehr Mut, als Ihr von
einem einfachen Soldaten verlangen könnt.“
    Sie
lachte kehlig. „Aber das seid Ihr nicht.“
    „Darf
ich Euch erst einmal ein Glas Wein bringen?“
    „Wenn
Ihr mir versprecht, dass es Euch mutiger macht.“
    Albert
suchte lachend nach einem Lakaien mit Gläsern. Mirella blickte
ihm nach und da traf ihr Blick den des jungen Marquis. Hatte er sie
etwa beobachtet? Sie fühlte sich plötzlich unbehaglich –
als ob sie gerade etwas Ungehöriges getan hätte.
    Albert
wechselte ein paar Worte mit ihm, als er, einen Lakaien mit einem
Tablett im Gefolge, wieder in den Saal zurückkam. „Hier
kommt der Wein. So viele Gläser kann ich nicht tragen.“ Er
nahm ein Glas vom Tablett. „Und es schickt sich auch nicht.“
    Nach
einem Blick auf die Flasche schmunzelte Mirella. „Französischer
Wein? Jetzt habe ich begriffen, warum Ihr mit dem Schiff gekommen
seid.“ Sie nahm das Glas, das der Lakai ihr reichte.
    „Ich
muss Euch enttäuschen, Signorina. Auch der kommt aus den Kellern
des Vizekönigs.“
    Sie
nippte an dem Wein. „Stimmt. Den Geschmack kenne ich.“
    Albert
zog die Brauen hoch. „Ihr wart Gast des Vizekönigs?“
    Hastig
nahm sie noch einen Schluck. Sie sollte lieber zuhören und nicht
selber so viel reden.
    Dario
half ihr aus der Verlegenheit. „Vater war Hoflieferant. Wir
konnten uns nicht aussuchen, mit wem wir verkehren.“
    Albert
sah so aus, als schlucke er diese absonderliche Erklärung.
    „Nun,
wagt Ihr die Tammuriata jetzt?“ Sie setzte ihr
betörendstes Lächeln auf, um ihn endgültig vom Thema
abzulenken.
    Er
lachte. „Ich werde dem schönsten aller Mädchen gewiss
nichts abschlagen.“ Er reichte ihr seinen Arm. „Sonst
tanzt Ihr nie mehr mit mir. Und wie gesagt – ich habe die
Absicht, lange zu bleiben.“
    „Wir
werden Euren Schutz brauchen, Chevalier. Aber wie will der Herzog uns
helfen ohne Armee?“
    „Es
wird eine geben; seid unbesorgt, Mademoiselle“, erklang eine
warme Stimme hinter ihr. Ihre Nackenhaare stellten sich auf bei
diesem Klang.
    Der
junge Marquis trat an ihre Seite. Albert hatte ein herzliches Lächeln
für ihn, das von tiefer Freundschaft zeugte. „Marquis
Alexandre de Montmorency.“ Er stellte Mirella vor und
erwähnte die Stoffe ihres Vaters.
    Alexandre
nickte. „Ich weiß. Henri bespricht mit ihm die Lieferung
von Uniformstoffen.“
    Mirella
riss überrascht die Augen auf; aber bevor sie etwas dazu sagen
konnte, ging er weiter.
    „Er
tanzt nie.“
    „Oh“,
war alles, was ihr dazu einfiel. Wie schade.
    Als
Trabaci wieder eine Tammuriata spielen ließ, folgte sie
Albert

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