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Königliche Republik (German Edition)

Königliche Republik (German Edition)

Titel: Königliche Republik (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annemarie Nikolaus
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auf. „Es interessiert mich
eigentlich nicht sonderlich, wie de Guise das sieht. Aber ich weiß,
wie die Soldaten gekämpft haben, als de Modène sie
geführt hat. Und erfahre, welchen Unterschied es macht, da sie
nun auf sich gestellt sind.“
    „Mirella,
die Männer sind zermürbt und demoralisiert. Und sie blieben
es auch, wenn ich sie führte. Es ist so vieles anders geworden
in den letzten Wochen.“
    „Aber
Albert! Glaubt auch Ihr, dass wir gegen die Spanier keine Chance mehr
haben?“ Auf diese Frage wollte sie eigentlich keine Antwort
hören. „Wer spielt heute gegen wen? Und um was spielen
wir?“
    „Um
was?“ Albert schmunzelte. „Glaubt Ihr, heute zu
gewinnen?“
    „Es
kommt darauf an, wen ich zum Partner habe. Ganz wie im Krieg.“
Sie stellte sich in Position, während Edoardo die Kugeln auf dem
Filz ausrichtete.
    Stefanias
Blick ging von ihr zu Dario, aber dann wandte sie sich an Albert.
„Wollt Ihr der meine sein?“
    Albert
nickte. „Wir gegen die Scandore. Allerdings kann ich nicht
lange bleiben.“ Albert warf Mirella einen Blick zu. „Aber
vielleicht findet sich jemand, der dann an meine Stelle tritt.“
    „Das
bezweifle ich.“ Mirella machte um des Effektes willen eine
Pause. „Manche Männer sind nicht zu ersetzen.“
    „Mirella,
Ihr versucht doch nicht, mich zu überreden?“ Albert
schmunzelte. „Vielleicht sollten wir darum spielen?“
    „Das
würdet Ihr tun?“ Mirella starrte ihn entgeistert an. Dann
sah sie Darios Gesichtsausdruck. Er hatte einen heimtückischen
Zug um den Mund. Sie schluckte nervös. Würde er dafür
sorgen, dass Albert gewann?
    Albert
hielt ihr die Hand hin. „Schlagt ein!“
    Ihr
Blick ging unsicher zwischen Dario, Stefania und ihm hin und her.
Albert lächelte ermutigend; Stefania nickte, als sich ihre
Blicke trafen.
    „So
gilt es. Ich habe nichts zu verlieren.“
    Albert
schmunzelte noch mehr. „Aber Mirella, sollte ich gewinnen, so
schuldet Ihr mir etwas.“
    „Was
soll ich dagegen setzen?“ Sie bekam einen trockenen Mund. Das
konnte er nicht meinen, was dieser Blick zu sagen schien.
    „Habt
Ihr Mut?“
    Sie
nickte – eingeschüchtert.
    „So
spielt blind.“
    „Ich
vertraue Euch, Albert.“ Wie ein Pferdehändler spuckte sie
in ihre Hand und schlug ein.
    Während
Stefania zu ihrem ersten Schlag ansetzte, flüsterte Albert ihr
ins Ohr. „Ihr habt wirklich Mut, Mirella.“
    Es
entlockte ihr ein Lächeln. „Es wird nichts sein, was
unschicklich wäre.“
    „Und
es besteht wohl auch keine Gefahr, dass ich es einfordern könnte.“
Er wies auf die völlig wirr über den Tisch flitzenden
Kugeln.
    Mirella
zitterte, als sie an der Reihe war. Sie setzte den Schläger an
und nachdem sie abgestoßen hatte, schloss sie einen Moment die
Augen. Ihre Kugel rollte durch das Tor. Sie nahm die nächste
Kugel ins Visier; doch die verschoss sie.
    „Trotzdem
nicht schlecht“, murmelte Albert.
    Albert
spielte als nächster; und er spielte gut. Er ging einmal um den
Tisch herum; dann stellte er sich in Position. Sein Blick traf den
von Mirella. „Schwierig.“ Er richtete sich wieder auf und
ging an die andere Seite des Tischs.
    Dario
ging beiseite, um Albert bei seinem Stoß nicht zu behindern.
„Die da ist gut!“
    „Ich
versuche es mit diesen.“ Ein riskanter Stoß – er
musste zwei Mal über Bande spielen. Doch es gelang ihm.
Triumphierend blickte er Mirella an. Dass er es ihr einfach machen
würde, hatte sie auch nicht erwartet.
    Sie
rollte ihren Schläger zwischen den Fingern; eine raue Stelle am
Holz schabte an ihrer Haut. „Eine Andeutung, Albert?“
    Er
hob den Kopf. „Worauf?“ Er grinste schalkhaft, bevor er
zum nächsten Schlag ansetzte. Eine schwierige Kugel, aber nicht
unmöglich. Lässig stieß er ab; er traf punktgenau und
die Kugel rollte genau auf die zu, die er über das folgende
Hindernis befördern wollte. Sie stieß sie mit einem
Klacken an. Aber er hatte nicht genug Kraft in den Schlag gelegt; der
Schwung reichte nicht für die Bewegung beider Kugeln und so
blieben sie zwei Fingerbreit vor dem Hügel stehen.
    Stefania
lachte auf. „Das wird leicht für dich.“
    Für
Dario gab es sehr nahe vor der beiden eine Kugel, die er anspielen
konnte; Stefania grinste Mirella an. Aber Dario schoss seine Kugel
mitten zwischen ihnen hindurch; er berührte sie nicht einmal.
    „Auch
das kann man als einen meisterhaften Schuss bezeichnen.“ Albert
presste kopfschüttelnd die Lippen aufeinander.
    Dario
lief rot an und als Stefania ihn zornig

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