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Königreich der Angst: Aus dem Leben des letzten amerikanischen Rebellen (German Edition)

Königreich der Angst: Aus dem Leben des letzten amerikanischen Rebellen (German Edition)

Titel: Königreich der Angst: Aus dem Leben des letzten amerikanischen Rebellen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hunter S. Thompson
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gemeingefährlich ist. Sie sind die Rassisten und Hassprediger unter uns – sie sind der Ku Klux Klan. Diesen Nazis pisse ich in die Fresse.
    Und ich bin zu alt, um mir Gedanken zu machen, ob es ihnen gefällt oder nicht. Scheiß auf sie alle.
     
    HST, 2002

Teil 2
    Der Künstler bei der Arbeit in der Küche, mit Deborah, 1994 (Paul Chesley)

Politik ist die Kunst, das eigene Umfeld zu kontrollieren
    Ich kenne meine eigene Nation am besten. Deswegen verachte ich sie auch am meisten. Ich kenne und liebe auch meine eigenen Leute, diese Schweine. Ich bin Patriot. Ein gefährlicher Mann.
    Edward Abbey

Kandidatur für das Amt des Sheriffs: Aspen 1970
    Am Mittwochabend, sieben Tage vor der Sheriff-Wahl 1970, verschanzten wir uns auf der Owl Farm und riegelten alles ab. Von der Straße aus wirkte das Haus stockdunkel. Die Auffahrt war an einem Ende von Noonans Jeep blockiert und am anderen von einem blauen Chevy-Van mit Wisconsin-Nummernschildern. Einzig und allein zu Fuß hätte man noch Zugang gefunden: Man konnte auf der Straße parken, einen kleinen Hügel hinaufsteigen und in gleißendem Flutlicht den langen vorderen Hof überqueren … oder sich von hinten anschleichen, über eine der beiden Hochebenen, die das Haus vom zwei Millionen Hektar großen White-River-Nationalforst trennen.
    Aber nur ein Narr oder ein Verrückter hätte versucht, sich heimlich zu nähern, aus welcher Richtung auch immer … denn das Haus war faktisch eine Festung, umstellt von bewaffneten Irren. Irgendwo zur Linken, in einem ausgetrockneten Bewässerungsgraben ungefähr hundert Meter jenseits des Volleyballspielfelds, hielt sich Big Ed Bastian auf, ehemals Basketballstar an der Universität von Iowa … und hinkte dort mit einer Pumpgun, Kaliber 12, umher, einem tragbaren Suchscheinwerfer und einer .38er Special, die hinter seinem Gürtel steckte. Big Ed, unser leidgeprüfter Wahlkampfkoordinator, wurde dank der verheerenden Auswirkungen einer neuen makrobiotischen Diät zusehends schwächer. Obendrein hatte er sich kürzlich einen Knochen seines linken Fußes angeknackst, als er die Beine in die Lotusposition zwingen wollte, und trug daher einen Gipsverband. Um Mitternacht betrug die Außentemperatur minus zehn Grad und sank schnell. Der Mond war nicht zu sehen.
    Auf der anderen Seite des Hauses, an der westlichen Grundstücksgrenze, patrouillierte Mike Solheim, mein Wahlkampfmanager, mit einer doppelläufigen Beretta, Kaliber 12, und einem
.375er Colt Python Magnum. Wir hatten den Verdacht, dass Solheim sich da draußen auf das Heftigste antörnte – so wie die Jungs sich in Vietnam zukifften, wenn sie Wache schieben mussten  –, und wir hatten die leise Sorge, er könne am Ende so breit sein, dass er Bastian den Kopf wegpustete, wenn sie einander in der Dunkelheit zufällig über den Weg liefen.
    Aber trotz der bitteren Kälte rührten sie sich nicht groß vom Fleck. Sie hatten ihre Standpunkte so geschickt ausgewählt, dass sie nicht nur jede Bedrohung von der Rückseite oder den Seiten des Hauses abwehren konnten, sondern auch jeden, der sich von der Frontseite näherte, in ein tödliches Kreuzfeuer nehmen konnten … womit sie den Schrecken verdreifachten, der jedem armen Hund in die Glieder fahren musste, wenn er die Straße hinaufkam und direkt vor die Mündung von Teddy Yewers 30-30er lief.
    Teddy, ein wilder junger Biker mit Haaren bis zur Taille, war von Madison hergefahren, um ein wenig Spaß bei der Freak-Power-Kampagne zur Sheriff-Wahl zu haben … und gerade rechtzeitig eingetroffen, um für die total freudlose Beschäftigung als Rund-um-die-Uhr-Leibwächter rekrutiert zu werden. Jetzt, nachdem das ursprüngliche Konzept der Kampagne schon lange im Wahnsinn zügelloser Gewalt untergegangen war, fand er sich als Wachposten zu bitterernster Pflichterfüllung hinter einem großen Fenster in einem abgedunkelten Wohnzimmer wieder. Mit einem Gewehr in der Hand hockte er da wie ein wachsamer Vogel auf seinem Ausguck und gebot über die beste Sicht auf das, was sich in einem Umkreis von hundert Metern um die vordere Veranda zutrug. Er konnte weder Solheim noch Bastian sehen, wusste aber, dass sie da draußen waren. Und er wusste auch, dass sie alle drei sofort schießen mussten, wenn plötzlich das losgehen sollte, wovor man uns gewarnt hatte.
    Die Kunde war uns an jenem Nachmittag vom Colorado Bureau of Investigation (CBI) überbracht worden, und sie war äußerst unangenehm. Heute Nacht – irgendwann zwischen

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