Königreich der Angst: Aus dem Leben des letzten amerikanischen Rebellen (German Edition)
minderbemittelter Unhold als Justizminister der USA, ein rachsüchtiger Esel mit einem IQ von 66.
Wie lange noch, oh Herr, wie lange? Wo kommen sie bloß immer wieder her, diese ekelhaften Schweine? Sie sind wie eine zähe Flut, und sie werden von Mal zu Mal mieser und dümmer.
Ja. Das kannst du mir glauben, Bubba. Ich kannte Ed Meese zu seiner Blütezeit, und ich habe ihn nicht oft genug als das mörderische Schwein verflucht, das er war – eine niedrige Lebensform, die sich würgend um den Hals unsere Nation legte wie eine Kruste aus Killeralgen. Er war Abschaum. Ed Meese war ein Monstrum.
Aber er war ein Nichts im Vergleich zu John Mitchell, dem analfixierten & zwangsneurotischen Trunkenbold, der Nixon während der schrecklichen Zeit von Watergate als Justizminister diente. An Aberwitz hatte er uns allen viel voraus.
John Mitchell war ein Jurist der ersten Garnitur im Dienst der Konzerne, und seine Frau war eine schwere Alkoholikerin aus Arkansas, die ihn ganz zufällig und unabsichtlich bloßstellte und dadurch die gesamte Bundesregierung zu Fall brachte … Es war herrlich. Diese Politiker wurden wie Vieh in die Abdeckerei getrieben, einer nach dem anderen, und entsorgt.
Das ist die Natur der professionell betriebenen Politik. Viele sind berufen, aber wenige überleben die Stunde, in der es ihnen an die Eier geht – was in diesen Tagen auch unserem debilen Kindpräsidenten zu blühen scheint … Ach, so war es doch schon von jeher, ey? Bösartige Diebe haben schon immer die Welt regiert. Sie ist unser Wa, der Ort, der uns zugewiesen ist. Wir sind wie Schweine in der Wildnis.
HUNTER
Teil 3
Wetten auf ein Footballspiel mit Ed Bradley (HST Archiv)
Der Auslandskorrespondent
Meine Ablehnung des Krieges basiert nicht auf pazifistischen Prinzi pien oder der Vorstellung absoluten Gewaltverzichts. Vielleicht er laubt es der gegenwärtige Zustand der Zivilisation auch nicht, ge wisse internationale Fragen einfach nur zu diskutieren; es mag sein, dass sie ausgefochten werden müssen. Wir sollten aber nicht verges sen, dass Kriege ein ganz und gar künstlich geschaffenes Übel sind und nach einer klar definierten Methode produziert werden. Ein Werbefeldzug für den Krieg wird nach den gleichen Grundsätzen ge
führt wie eine Kampagne für jeden anderen Zweck. Zuerst bearbeitet man die Menschen. Durch clever ausgedachte Geschichten werden Emotionen gegen diejenigen geschürt, die man in einen Krieg verwi
ckeln will. Man macht die eine Nation argwöhnisch, weckt den Arg wohn der anderen. Alles, was man dazu braucht, sind ein paar cle vere und gewissenlose Agenten sowie eine Presse, deren Interessen übereinstimmen mit den Interessen derer, die Nutzen aus dem Krieg ziehen. Und schon bald wird ein »Akt offener Aggression« folgen. Es ist absolut kein Kunststück, »offene Aggression« hervorzurufen, wenn man den Hass zweier Nationen aufeinander vorher genügend geschürt hat.
Henry Ford
Möget ihr in interessanten Zeiten leben
Es gibt einen uralten chinesischen Fluch, der lautet: »Mögt ihr in interessanten Zeiten leben.« An einem regnerischen Abend kurz vor Ende des Vietnamkriegs machte mich ein in die Jahre gekommener Drogenfreund in Hongkong mit diesem Fluch bekannt. Er war ein leicht versponnener alter Mann, zumindest dem äußeren Eindruck nach, aber ich wusste – und er wusste, dass ich davon wusste – von dem ehrfurchtsvollen Respekt, den er in ganz Südostasien als legendärer Weiser im weiten Königreich des Opiums genoss. Ich hatte in seinem Laden in Kowloon vorbeigeschaut, um mir Rat zu holen sowie einen Klumpen der schwarzen Medizin für meine Freunde, die sich innerhalb des Belagerungsrings befanden, den die Armee Nordvietnams um Saigon errichtet hatte und den sie nun unerbittlich zuzogen. Sie wollten absolut nicht weg, sagten sie; aber um in einer Stadt, die sich im Ausnahmezustand befand und dem Untergang geweiht war, am Leben zu bleiben, brauchten sie zwei Dinge: Bargeld und feinstes Opium.
Zu beidem hatte ich damals Zugang – denn schließlich befand ich mich in Hongkong. Um eine Tasche voller grüner Scheine aufzutreiben und reines Opium ins Büro von Newsweek liefern zu lassen, musste ich nur einige wenige Telefongespräche führen. Meine in Saigon eingeschlossenen Freunde waren Journalisten. Uns verbindet ein starkes Zusammengehörigkeitsgefühl. Ich sehe in ihnen Menschen meines Schlages und Stammesgenossen. Wir sind – besonders zu Kriegszeiten und in Krisengebieten –
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