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Königreich der süßen Versuchung

Königreich der süßen Versuchung

Titel: Königreich der süßen Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: JENNIFER LEWIS
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Irgendwie weiß die Presse immer Bescheid. Zuerst hat mich das auch irritiert, aber mit der Zeit gewöhnt man sich daran. Vielleicht hat man uns zusammen beim Juwelier gesehen.“
    „Oder der hat ihnen einen Tipp gegeben.“ Nickend nahm sie die Karte vom Kellner entgegen.
    „Das glaube ich nicht. Der alte Gregor ist sehr diskret.“
    So? Während Jake die Karte studierte, musste Andi daran denken, ob er besagte Diskretion wohl schon oft hatte in Anspruch nehmen müssen. Vielleicht hatte er auch anderen Frauen Schmuck geschenkt? Aber hatte er nicht behauptet, dass er schon lange mit ihr zusammen sei? Verärgert stellte sie fest, dass sich so etwas wie Eifersucht in ihr regte. Wieso hatten sie sich nach all der Zeit so plötzlich zur Verlobung entschlossen? Hatte es wirklich mit diesem Versprechen zu tun? Oder hatte er sie schon früher heiraten wollen, und sie hatte seinen Antrag abgelehnt?
    Frustriert senkte sie den Kopf und beobachtete aus den Augenwinkeln die anderen Gäste. Ob man ihr ansah, dass sie sich nicht an ihr früheres Leben erinnern konnte?
    „Wie auch immer“, setzte Jake einen früheren Gedankengang fort, „es ist nun mal Sache der Presse, informiert zu sein. Und über das, was im Palast vor sich geht, ganz besonders.“ Er griff über den Tisch und drückte Andi die Hand. „Du wirst dich schon wieder daran gewöhnen.“
    „Ja, wahrscheinlich.“ Sie hob den Kopf und sah ihr Gegenüber an. „Ich bin nur so verunsichert, weil ich noch nicht mal weiß, was normal ist. Dann kann man auch schlecht herausfinden, was abweichend und ungewöhnlich ist.“
    „Ungewöhnlich wäre bestimmt, wenn wir in diesem Café keine heiße Schokolade bestellen würden.“ Er winkte dem Kellner und bestellte eine Kanne heiße Schokolade und eine Portion Schlagsahne. „Und nur damit du es weißt, die Waffeln mit den Waldbeeren hast du immer besonders gern gegessen.“
    „Waren wir oft hier?“
    „Ja. Wir waren häufiger mit Geschäftsfreunden und Besuchern hier, weil das Café noch so schön ursprünglich ist. Aber jetzt, da wir verlobt sind“, er streichelte ihr die Hand und sah ihr dabei tief in die Augen, „sind es eben nur wir zwei.“
    Sein Blick ging ihr unter die Haut, und das Herz klopfte ihr wie verrückt. Wenn sie sich doch nur daran erinnern könnte, wie intim ihre Beziehung gewesen war. Es hörte sich so an, als seien sie so gut wie nie ausgegangen, es sei denn mit anderen Leuten. Hatten sie ein geheime Affäre gehabt? Das war schon irgendwie seltsam.
    Doch Jake nahm das alles für vollkommen selbstverständlich. Ruhig und aufmerksam sah er sie an. Seine markanten Gesichtszüge ließen nicht erkennen, was wirklich in ihm vorging. Offenbar wurde er mit den merkwürdigsten Situationen spielend fertig. Wieder drückte er ihr die Hand, als wolle er Andi sagen, dass sie sich hundertprozentig auf ihn verlassen könne. Wieso hatte sich ein Mann wie er ausgerechnet für sie entschieden?
    Bei dem Gedanken, bald mit Jake allein zu sein, wurde ihr so heiß, wie es die Schokolade war, die der Kellner gerade vor sie hingestellt hatte. Jetzt hob Jake auch noch ihre Hand und küsste sie! Als sie die Lippen auf der Haut spürte, stieg ein nie gekanntes Verlangen in ihr auf. Wenn sie erst in seinem Schlafzimmer wären … Sie war rot geworden und blickte sich kurz um, um zu sehen, ob jemand ihre Verwirrung bemerkt hatte. Doch keiner achtete auf sie. Dennoch sollte sie sich möglichst bald an ihre Rolle in der Öffentlichkeit gewöhnen, denn so würde es fortan für den Rest ihres Lebens sein.
    Falls sie Jake wirklich heiratete. Immer noch war diese Vorstellung ziemlich absurd. Endlich ließ er ihre Hand los, und sie griff schnell nach der großen Tasse und trank einen Schluck. Hm, die Schokolade war himmlisch – heiß und süß. Einfach perfekt.
    Alles war perfekt. Zu perfekt.
    Irgendwie wurde sie das Gefühl nicht los, dass eine unheilvolle Wahrheit sie erwartete, wenn erst ihre Erinnerung zurückkehrte.
    Auf der Fahrt zurück zum Palast nahm Andis Nervosität zu. Schließlich wusste noch keiner der Palastbewohner von ihrer Verlobung. Wie würden sie reagieren? Mit zitternden Knien stieg sie aus dem Wagen. Sie wusste noch nicht einmal, ob sie mit irgendjemandem hier enger befreundet war, ob es jemanden gab, dem sie sich anvertrauen konnte. Als sie sich der breiten Freitreppe näherten, wären ihr beinahe die Tränen gekommen, aber sie konnte sich gerade noch beherrschen.
    „Guten Morgen, Sir.“ Ein schwarz

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