Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Königreich der süßen Versuchung

Königreich der süßen Versuchung

Titel: Königreich der süßen Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: JENNIFER LEWIS
Vom Netzwerk:
wenn ich so sagen darf …“
    Nachdenklich betrachtete Andi den Ring. Er war ohne Zweifel sorgfältig gearbeitet und sah trotz der Größe des Steins sehr gut an Andis Finger aus. Erst jetzt fiel Jake auf, was für hübsche Hände sie hatte. Und das, obwohl sie seit Jahren seine Briefe tippte und seine Akten ordnete …
    „Der Stein ist ein bisschen zu groß, finde ich.“ Wieder drehte und wendete sie ihre Hand und ließ den Diamanten funkeln. „Aber er ist sehr schön. Was meinst du denn, Jake?“
    „Er gefällt mir sehr gut. Lass ihn uns kaufen und dann irgendwo auf das Ereignis anstoßen.“
    Doch Andi konnte sich noch immer nicht entschließen. Zweifelnd blickte sie zwischen dem Ring und Jake hin und her. Irgendetwas wollte sie sagen, traute sich aber nicht in Gegenwart des Juweliers. Der merkte sofort, was sie bedrückte, und zog sich diskret in den Raum hinter dem Laden zurück.
    „Sieht ja so aus, als vertraue er uns blind“, sagte Jake grinsend und wies auf das Samttablett vor ihm. „Das da ist sicher mehr als eine Million wert.“
    „Dass du König dieses Landes bist, hilft da sicher ein bisschen.“ Sie sah ihn lächelnd an. „Ich muss mich ehrlich gesagt immer noch daran gewöhnen.“
    „Ich auch. Ich weiß auch nicht, ob das irgendwann ganz der Fall sein wird, aber so allmählich fühlt sich das Ganze an wie ein Anzug, der passt. Und wie fühlt sich der Ring an?“
    Mit gerunzelter Stirn betrachtete Andi das prächtige Schmuckstück. „Ich weiß nicht. Er ist wunderschön, aber er ist so … riesig.“
    „Ja, aber dem Anlass angemessen. Manchmal muss man ein wenig übertreiben. Oder möchtest du, dass die Leute hinter deinem Rücken tuscheln und meinen, ich sei ein Geizhals?“
    Jetzt musste Andi lachen. „Nein, natürlich nicht.“ Dann wurde sie wieder ernst. „Was meinst du, wird man schockiert sein, dass du deine Assistentin heiraten willst? Weiß man eigentlich, dass wir schon lange zusammen … ich meine, eng befreundet sind?“
    „Ich glaube nicht. Wir haben uns immer sehr um Diskretion bemüht.“
    Doch sie war noch nicht beruhigt und sah ihn ängstlich an. „Weiß es überhaupt jemand?“
    „Vielleicht haben ein paar Leute so etwas vermutet. Aber im Großen und Ganzen wird unsere Verlobung eine Riesenüberraschung sein.“
    Andi senkte den Kopf. „Hoffentlich sind sie nicht empört, dass du nicht eine Frau heiratest, die … wichtiger ist, ich meine, die aus einer angesehenen ruthenischen Familie stammt.“
    „Für mich ist keine wichtiger als du. Ohne dich wäre ich aufgeschmissen.“ Es tat gut, etwas zu sagen, das der Wahrheit entsprach, auch wenn er sich auf das Berufliche bezog und Andi seine Bemerkung möglicherweise anders interpretierte.
    „Vielleicht sollte ich wirklich diesen Ring hier nehmen. Wenn die Leute tratschen wollen, sollen sie wenigstens einen guten Grund haben.“
    „Das ist die richtige Einstellung.“ Jake schlug auf die Glocke auf dem Tresen. Sofort trat der Juwelier wieder ein. „Wir nehmen den Ring.“
    Der alte Herr strahlte. „Eine exzellente Wahl. Ich wünsche Ihnen beiden ein langes und glückliches gemeinsames Leben.“
    Ich uns auch, dachte Jake. Was wohl wird, wenn Andi ihr Gedächtnis wiederfindet?

4. KAPITEL
    Als sie aus dem dunklen Laden traten, blinzelte Andi gegen das helle Sonnenlicht. Die grauen Pflastersteine glänzten, und weit hinter der Stadt erhoben sich die Berge mit den blendend weißen Gipfeln. Aber der Wind war kalt, und Andi war froh, dass sie ihren warmen Mantel angezogen hatte. Während sie den Kragen hochschlug, wurde ihr nur zu deutlich bewusst, wie auffällig ihr Verlobungsring war, und sie steckte schnell die Hand in die Tasche.
    „Das Café ist ein Stück weiter die Straße hinunter.“ Jake hakte sie ein. „Vielleicht kannst du dich nicht mehr daran erinnern, aber dort gibt es die beste heiße Schokolade der Welt.“
    Erneut versetzte ihr die Tatsache, dass er so viel mehr von ihr wusste als sie selbst, einen Stich. „Bist du da häufiger?“ Wahrscheinlich nicht. Immerhin war er der König dieses Landes. Andererseits war sie durch ihre eigene Situation so verunsichert, dass sie kaum mehr wusste, was normal war.
    „Ja, allerdings. Man muss doch die heimische Wirtschaft unterstützen.“
    Unwillkürlich lächelte sie und schmiegte sich an ihn, als sie daran dachte, was für ein Glück sie hatte. Jake war rücksichtsvoll, fürsorglich und schien sie zu mögen. Außerdem fühlte sie sich in seiner Gegenwart

Weitere Kostenlose Bücher