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Koenigsblut - Die Akasha-Chronik

Koenigsblut - Die Akasha-Chronik

Titel: Koenigsblut - Die Akasha-Chronik Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karola Loewenstein
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kein Wort zu niemandem.“
    „Kannst du schon Wortzauber?“, fragte Lorenz beeindruckt.
    „Man kann Wortzauber leicht anwenden, das ist keine große Kunst, nur selber einen zu erschaffen, ist ganz hohe Magie“, meinte Liana missmutig. „Das bleibt eigentlich nur Level-5-Magiern vorbehalten. Wir Normal-Magier schaffen so etwas nie im Leben.“
    „Du gehst voran“, sagte Lorenz ängstlich und verbarg sich hinter meinem Rücken. Liana zuckte die Schultern und trat auf die unscheinbare Tür zu. Angespannt hielten wir den Atem an, als sie langsam die Klinke drückte und sich die Tür quietschend öffnete. Als keine Feuerschwanzpython ihren Kopf durch den Türrahmen steckte, atmeten wir wieder aus und traten neugierig einen Schritt auf die Tür zu. Licht strömte aus dem Türrahmen, das helle Licht eines schönen, sonnigen Tages, dass ich fast schon wieder vergessen hatte, so lang war der Sommer schon vorbei. Eine leichte Brise schien aus der Tür zu strömen. Wir traten einer nach dem anderen durch den Türrahmen. Während ich die hölzerne Barriere überwand, hatte ich für einen Moment ein seltsames Gefühl. Es war, als wenn ich mich schnell bewegen würde, ohne es sehen zu können wie in einem Fahrstuhl. Das Reisen durch illegale Türen war holprig. Shirley hinter mir rutschte ein Schreckenslaut heraus, als sie die Tür durchschritt. Wir traten in die Sonne, die uns in den Augen brannte.
    „Ciao a tutti!“, rief ein vorbei eilender Kellner uns zu. Wir standen in einer echten Kaffeebar und zwar auf der Terrasse einer malerisch an einer steilen Küste gelegenen Villa. Mit vor Staunen geweiteten Augen trat ich ein paar Schritte vor bis an ein hübsch geschwungenes Geländer aus hellem Stein. Vor mir erstreckte sich das Meer. Es schimmerte endlos blau, bis es sich in der Ferne mit dem Himmel traf.
    „Wo sind wir, Liana?“, fragte ich begeistert.
    „Wir sind in Italien, genau genommen am Mittelmeer in der Villa del Mare“, erzählte sie grinsend.
    „Wie funktioniert das?“ Lorenz schloss genießerisch die Augen und wandte sein Gesicht der warmen Sonne zu.
    „Nelly hat erzählt, dass die Verbindung vor vielen Jahrzehnten von ein paar sehr begabten italienischen Studenten eingerichtet wurde, die hier ein Auslandssemester verbrachten, Heimweh hatten und nicht ohne italienischen Kaffee auskommen wollten. Den Zauber mit den fünf Türen gab es wohl schon davor, nur dass die fünfte Tür als Versteck genutzt wurde. Die haben das einfach umfunktioniert.“
    „Fällt das nicht auf, dass hier so viele Leute sind“, fragte Shirley und tatsächlich waren fast alle Plätze, der über mehrere Terrassen verteilten Kaffeebar besetzt und selbst aus der Villa hörten wir munteres Plaudern.
    „Die Villa liegt weit entfernt von einem Dorf und ist von Pinienwäldern umgeben. Hier verirrt sich kaum jemand hin“, sagte Liana und schüttelte ihre golden schimmernden Locken in der sanften Meeresbrise.
    „Und wenn, dann wird er die Villa nicht finden, sie ist mit etlichen Illusionszaubern geschützt“, sagte eine bekannte Stimme neben uns. Wir drehten uns um. Dulcia stand hinter uns, wie immer begleitet von Cecilia.
    „Was machst du denn hier?“, fragte ich verblüfft.
    „Wir holen uns hier ab und an einen Nachmittagskaffee. Meine Großmutter hat mir den Trick verraten.“
    „Deine Großmutter scheint ja ein unerschöpflicher Quell des Wissens zu sein“, stellte ich fest.
    „Das ist sie. Leider hat sie dazwischen immer wieder Phasen, in denen sie sich nicht einmal an ihren eignen Namen erinnert, aber wenn sie ganz bei sich ist, ist sie eine famose Frau.“
    „Es wird Zeit, dass ich deine Großmutter kennenlerne“, erwiderte ich.
    „Das kannst du, sie wohnt in Akkanka. Ich gehe sie jede Woche besuchen. Komm doch einfach mal mit.“
    „Das werde ich“, versprach ich.
    „Warum sind hier so viele Leute?“, fragte Shirley.
    „Die Kaffeebar wird nicht nur von den Tennenboder Studenten genutzt, hier gibt es mehrere Verbindungen“, sagte Dulcia und zeigte auf die lange Reihe Türen hinter uns, die sich in die Villa hinein erstreckte.
    „Meine Großmutter hat einmal eine Tür ausprobiert und ist in Südafrika gelandet.“ Dulcia sah uns mit großen Augen an.
    „Kommt, da vorn ist ein freier Tisch“, drängelte Lorenz und tatsächlich kam uns gerade ein Grüppchen Faun entgegen, die soeben aufgestanden waren. Kaum saßen wir, kam der freundliche Kellner an unseren Tisch, um unsere Bestellung aufzunehmen. Als der

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