Koenigsblut - Die Akasha-Chronik
wieder wahr.
Ich hörte ein leises Klopfen an der Tür und schrak hoch. Mein Herz überschlug sich, als ich Adam erkannte, der in mein Zimmer trat. Er trug warme Kleidung, die Schwarze Garde war für die Flugpatrouille eingeteilt und sicherte den Luftraum über Tennenbode. Trotzdem die Morlems in den vergangenen Wochen kein einziges Mal gesichtet worden waren, war die Schwarze Garde in höchster Alarmbereitschaft. Sie vermutete, dass die Morlems Angriffe im Schatten der Wahlen planten, wenn die Aufmerksamkeit der Patrizier von den Ereignissen in Akkanka abgelenkt war.
Adam schloss die Tür und kam mit schnellen Schritten auf mich zu. Ich vertiefte mich in den Anblick seines Gesichts, das von einem so unglaublich gelösten Lächeln verzückt war, dass ich kaum fassen konnte, dass es mir galt.
Konnte man Glück in Stunden messen, in Tagen oder in Wochen? Ich wusste es nicht. Ich wusste nur, dass ich seit dem Silvesterabend glücklich war, so glücklich wie noch nie zuvor in meinem Leben. Jede Stunde mit Adam kam mir vor wie ein unermessliches Geschenk.
„Wie war dein Tag?“, fragte er mich, während er sich neben mich auf mein Bett sinken ließ.
„Anstrengend und er hat mich in meinem Beschluss gestärkt, dass es an der Zeit ist, die Vereinte Magische Union zu verändern.“ Ich nahm seine Hand.
Er seufzte. „Du hältst nichts von kleinen Zielen, oder?“
„Was wäre denn deiner Ansicht nach ein kleines Ziel?“ Ich sah ihn erwartungsvoll an. Sein Vorschlag gefiel mir.
„Versuche doch erst einmal in Tennenbode etwas zu bewirken, bevor du in die ganz große Politik einsteigst.“
„Aber Tennenbode ist doch die Brutstätte für die Trennung in Patrizier und Plebejer und Professor Espendorm ist auf diesem Ohr taub. Ich habe erst heute Morgen versucht, sie davon zu überzeugen, dass auch Skara und ihre Freundinnen als Wahlhelfer eingeteilt werden sollten, anstatt den Tag mit ihren Vätern auf der Ehrentribüne in Akkanka zu verbringen.“
„Mmh.“ Adam schwieg. Ich kannte diesen Blick. Er respektierte, was ich tat, aber er hieß es nicht wirklich gut.
„Hast du etwas von Parelsus gehört?“, fragte ich. Ich hatte die Suche nach der Akasha-Chronik nicht aufgegeben, aber mir klar geworden, dass in den öffentlich zugänglichen Informationen kein Hinweis auf ihren Verbleib zu finden war. Ich setzte meine letzte Hoffnung auf Parelsus, denn er hatte die Chronik erwähnt und wusste sicher mehr.
„Nein. Ich habe mich vorsichtig in meiner Familie und in der Schwarzen umgehört, aber von einer Akasha-Chronik weiß niemand etwas und Parelsus soll irgendwo in Russland unterwegs sein, aber Nachrichten hat von ihm keiner erhalten.“ Adam streckte sich neben mich aus und musterte mich.
„Das deckt sich mit dem, was Professor Espendorm erzählt hat. Parelsus ist wirklich spurlos verschwunden.“
„Im Moment mache ich mir allerdings nicht so viele Sorgen um ihn. Der Ausgang der Wahl beschäftigt mich mehr“, sagte Adam und legte seinen Arm um meine Taille. Ich ließ mich neben ihn sinken. Ein warmes Ziehen in meinem Bauch ließ mich seufzen. Adam schlang seine Arme um mich und küsste mich ungeduldig. Sein Atem roch verführerisch und ich erwiderte seinen Kuss mit aller Kraft.
Die Tage verbrachten wir mit dem Studium, aber die Nächte gehörten uns. Wir waren süchtig nacheinander, man konnte es fast schon als Besessenheit betrachten. Vielleicht wären wir weniger gierig nacheinander gewesen, wenn wir gewusst hätten, dass vor uns ein langes und unbeschwertes Leben liegen würde, aber so war es nicht und das war uns nur allzu klar. Jeder Tag konnte der letzte sein, entweder bereiteten die Morlems uns ein grausames Ende oder die Vereinte Magische Union fand heraus, dass wir eine Beziehung führten.
Jede Sekunde, die wir miteinander verbringen konnten, war unendlich kostbar und wir versuchten, so viel wie möglich davon zusammen zu stehlen.
Als ich versuchte Adam seine Jacke auszuziehen, hielt er meine Handgelenke fest, zog sie über meinen Kopf und beugte sich über mich.
„Leider habe ich heute keine Zeit.“ Sein Atem war rau, während er meinen Hals küsste. Mir wurde schwindelig.
„Was bedeutet schon Zeit.“ Ich schlang meine Beine um seine Hüften und drückte ihn fest an mich.
„Selma.“ Er küsste mich mit einer Leidenschaft, die mir Sorgen machte. Ich musste mich aus seiner Umarmung befreien, um Luft zu holen.
„Du wirst die Nacht nicht bei mir verbringen“, begriff ich plötzlich. Er
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