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Koenigsblut - Die Akasha-Chronik

Koenigsblut - Die Akasha-Chronik

Titel: Koenigsblut - Die Akasha-Chronik Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karola Loewenstein
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oben auf dem hohen Dach des riesigen Hauses der Torrels, dass weit über die Baumwipfel hinausragte. Grüne Drachen ringelten sich brennend zwischen bunten Fontänen. Immer wieder stiegen Blumen aus Licht auf und zerbarsten mit einem lauten Knall am Himmel.
    „Alles Gute zum neuen Jahr“, flüsterte ich.
    „Ich habe schon das Beste“, erwiderte er und zog meinen Kopf zu sich heran. Er küsste mich sanft und zärtlich und der Moment hätte von mir aus ewig dauern können, wenn mir nicht unaufhaltsam die Kälte in die Glieder gekrochen wäre. Er zog mich zur Tür zurück, als er spürte, dass ich zitterte. Das Licht wurde ohnehin schon schwächer und das Knallen seltener.
    „Für ein heißes Bad würde ich jetzt einiges geben“, bibberte ich, während wir einen dunklen Gang entlangliefen.
    „Kein Problem!“, erwiderte er und öffnete seine Zimmertür, an der wir angelangt waren. Er ging ins Badezimmer und ließ Wasser in die große Badewanne, die in den Boden eingelassen war. Dann zündete er mit einer Handbewegung etliche Kerzen an, die im Bad verteilt waren. Entgegen meiner Hoffnung verließ er diskret den Raum. Ich zog mich aus und ließ mich in die Wanne sinken. Das heiße Wasser tat gut. Langsam und schmerzhaft kribbelnd tauten meine Finger und Zehen wieder auf. Es tat auch gut, einen Moment lang allein zu sein, meine Gedanken zu sammeln und mich wieder zu konzentrieren. Ich konnte das Glück dieses Momentes noch immer nicht fassen, nicht greifen und kaum verstehen. Adam würde in Zukunft an meiner Seite sein. Für ihn bedeutete es im Moment die größere Gefahr, denn er war Patrizier und ich Plebejer. Wenn die Sache ans Licht kam, riskierte er sein ganzes Leben. Ich war schon ganz unten, aber er stand in der Hierarchie der Vereinten Magischen Union ganz weit oben. War wirklich bereit, das alles für mich zu riskieren? Und wie sollte das in Tennenbode funktionieren, denn dass niemand davon wissen durfte, war mir klar. Was, wenn er es sich wieder anders überlegte? Diese Möglichkeit bestand und ich durfte sie nicht außer Acht lassen. Was würde er tun, wenn er zu dem Schluss kam, dass unsere Beziehung doch mehr Gefahr als Sicherheit bedeutete? Dieser Gedanke war so zerstörend, dass ich unwillkürlich nach Luft schnappte. Diese einmalige Nacht musste ich nutzen. Was würde ich tun, wenn dies die letzte Nacht meines Lebens wäre, die letzte Nacht mit Adam? Wenn mich schon morgen die Morlems überraschten, weil ich einen winzigen Moment unvorsichtig gewesen war?

    Einige Minuten später betrat ich sein Zimmer. Ich hatte keine frische Kleidung, also hatte ich mir das Handtuch einfach um den Körper gewickelt. Er stand vor dem Kamin und betrachtete das Spiel der züngelnden Flammen, dessen Rot sich auf seinem Gesicht und seinen schwarzen Haaren wiederspiegelte. Im Sommer hatte er mir genau hier an dieser Stelle das Herz gebrochen. Doch heute Nacht war alles anders. Er drehte sich zu mir um und wunderte sich nicht, dass ich nur ein Handtuch trug.
    Er streckte eine Hand aus und ich ging zu ihm.
    „Du bist wunderschön“, flüsterte er und strich mir eine Strähne meines feuchten Haares aus der Stirn. Er berührte mich vorsichtig, doch der Wiederhall dieser Berührung floss durch meinen ganzen Körper. Langsam zog er mich zu sich heran und begann sanft meine Schulter zu küssen. Seine Lippen waren weich und sein Atem heiß.
    Als seine Finger meinen nackten Rücken hinauffuhren, bebte ich unwillkürlich. Mein logisches Denken hatte sich komplett abgeschaltet. Es gab nur noch meinen Körper und meine Haut, die mit jeder Nervenzelle seine Berührungen aufsog. In meinem Kopf explodierte ein Feuerwerk, als er seinen warmen Oberkörper an mich drückte, meinen Kopf zart in seine Hände nahm und mir einen vorsichtigen Kuss auf die Wange hauchte. Ich ließ das Handtuch fallen und schlang meine Arme um Adam. Er seufzte meinen Namen, sein Atem war schwer, genauso wie meiner. Ich öffnete die Knöpfe seines Hemdes und strich es ihm von den Schultern. Ich spürte die Wärme des Feuers auf meiner nackten Hand, doch die Hitze seiner Berührung brannte noch stärker.
    „Ich habe so oft von diesem Moment geträumt.“ Seine Stimme war tief. Mit einem schnellen Ruck nahm er mich in seine Arme und trug mich zu seinem Bett. Lachend ließ ich mich in die Kissen fallen.
    Der Baldachin spannte sich blutrot über uns und auf seinem dunklen Hintergrund sah ich deutlich den hellen Schein des Feuers. Ich kümmerte mich nicht darum,

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