Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Koenigsblut - Die Akasha-Chronik

Koenigsblut - Die Akasha-Chronik

Titel: Koenigsblut - Die Akasha-Chronik Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karola Loewenstein
Vom Netzwerk:
betrachtete, die das Streifenmuster ihrer Behausung angenommen hatten, fiel mir auch wieder ein, wo ich sie schon einmal gesehen hatte. Im Büro von Senator Johnson und im Gemeinschaftsraum meines Wohnturmes.
    „Sie bespitzeln das Senatorenhaus mit diesen Nagern?“, rief ich überrascht. Jetzt wurde Parelsus weiß. „Und Tennenbode horchen sie auch aus.“
    „Nein, wie kommst du auf so etwas Abwegiges?“ Nervös zerrte Parelsus das Tuch wieder über den Käfig, aus dem das kleine Tier jetzt wütend fauchte.
    „Ich habe ihre Tierchen im Senatorenhaus gesehen, die haben sich dort versteckt, na klar, um die Gespräche zu belauschen.“ Jetzt verstand ich plötzlich, warum Parelsus so gut über alles informiert war.
    „Papperlapapp. Vergiss das wieder und die Akasha-Chronik gleich mit.“ Parelsus blickte angestrengt geradeaus.
    In diesem Moment hatte ich eine Idee, eine schlechte Idee, eine ganz unanständige sogar, aber ich musste endlich weiter kommen, mein Zorn trieb mich weiter, dorthin, wohin ich mich normalerweise nicht wagen würde. Ich hatte es satt belogen und vertröstet zu werden.
    „Vergessen ist eine schwere Sache“, seufzte ich. „Ich mache ihnen einen Vorschlag. Erzählen sie mir von der Akasha-Chronik und zwar alles, was sie wissen. Und dann werde ich vergessen, dass ich diese Tierchen hier jemals in meinem Leben gesehen habe.“ Ich hatte ruhig und entschlossen gesprochen und die Worte taten sofort ihre verheerende Wirkung. Parelsus sah mich entsetzt an.
    „Das wagst du nicht!“ Seine Stimme erhob sich kaum, doch er war todernst. Ich wusste, was ich tat. Nein, es war überhaupt nicht richtig, dessen war ich mir durchaus bewusst. Es war das Schlimmste, was ich je getan hatte, aber in diesem Moment war mir jedes Mittel Recht. Nicht einmal mein schlechtes Gewissen meldete sich mit einem halbherzigen Einwurf.
    „Wie sie wollen.“ Ich stand auf und schlenderte betont langsam zur Tür. „Dann werde ich Senator Johnson einen Besuch abstatten und danach werde ich in aller Ruhe mit Professor Espendorm sprechen.“ Ich hatte die Hand schon auf der Klinke.
    „Warte!“, rief er, seine Stimme klang unnatürlich hoch. „Du bist skrupellos, deine Mutter war nicht so.“
    „Meine Mutter ist wahrscheinlich tot, vielleicht habe ich bessere Chancen zu überleben“, erwiderte ich knapp. „Erzählen sie mir von der Akasha-Chronik und zwar alles, was sie wissen!“ Ich setzte mich wieder und sah Parelsus erwartungsvoll an.
    „Meinetwegen, aber das bleibt unter uns.“ Er zischte die Worte. „Die Akasha-Chronik befindet sich im Moment im Besitz des Senatorenhauses. Einstmals gehörte sie der Familie Baltasar, aber dort war sie nicht mehr sicher. Was genau in der Vergangenheit passiert war, konnte ich nicht herausfinden. Wir beide scheinen aber nicht die Einzigen zu sein, die sich für die Chronik interessieren. Seit kurzem sind ihr die Morlems auf der Spur. Der Primus ist der Einzige, der ihr Versteck kennt und er lässt sie von seinen persönlichen Leibwächtern schützen.“
    „Nicht von der Schwarzen Garde?“ Ich dachte an Adam, der uns hätte zu ihrem Versteck führen können.
    „Nein, der Primus befürchtet, dass es ein Informationsloch bei der Schwarzen Garde gibt.“ Also hatte Shirley mit ihrer Vermutung Recht gehabt.
    „Trotzdem ist es jemandem gelungen in den Tempel einzudringen. Eine der Heiligen Jungfrauen wurde getötet, die übrigen konnten flüchten, bevor es den Wachkräften gelang, den Einbrecher zu vertreiben. Gefasst haben sie ihn natürlich nicht.“
    „Und was hat der Einbrecher von der Akasha Chronik wissen wollen?“
    „Das weiß niemand. Eine der Heiligen Jungfrauen hat für ihn gelesen. Nachdem seine Frage beantwortet war, hat er sie getötet. Viel fragen konnte er nicht, denn die Wachkräfte müssen den Einbruch schnell bemerkt haben. Im Senatorenhaus wird vermutet, dass einer der Morlems eingebrochen ist und wertvolle Informationen über die Vereinte Magische Union oder die Schwarze Garde gesammelt hat. Die anderen Jungfrauen sind so verängstigt, dass sie nicht bereit sind, den Tempel noch einmal zu betreten. Sie sind in einem Versteck untergetaucht, nicht einmal der Primus weiß, wer ihnen Schutz gewährt hat.“
    „Was ist so wichtig, dass man dafür eine Unschuldige umbringt?“, fragte ich grüblerisch.
    „Das weiß nur die Akasha-Chronik“, meinte Parelsus.
    „Und in der kann zur Zeit niemand lesen, weil die Heiligen Jungfrauen verschwunden sind und niemanden

Weitere Kostenlose Bücher