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Koenigsblut - Die Akasha-Chronik

Koenigsblut - Die Akasha-Chronik

Titel: Koenigsblut - Die Akasha-Chronik Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karola Loewenstein
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weiß, was die Chronik noch alles weiß und dann hältst du sie unter Verschluss, um dir nur sagen zu lassen, wie du am besten an der Macht bleiben kannst. Ich halte ja die magische Gesellschaft für verstaubt, aber für so bösartig nun auch wieder nicht.“ Lorenz schüttelte den Kopf.
    „Das werden wir erst wissen, wenn ich darin gelesen habe.“ Nachdenklich starrte ich in die Flammen des Kamins.
    „Selbst wenn du sie gefunden hast, Selma, kannst du vielleicht gar nicht darin lesen. Weißt du, ob dein Geist und dein Leib rein sind?“, fragte Liana kritisch und ich lief rot an. Das war zugegebenermaßen ein Problem, aber darüber würde ich mir Gedanken machen, wenn ich die Akasha-Chronik tatsächlich gefunden hatte.
    „Ich werde als nächstes Parelsus einen Besuch abstatten, gleich morgen früh“, sagte ich. Dann hätte ich einen Hinweis darauf, ob sich Eleonora seinen Besuch nur ausgedacht hatte. Lorenz nickte abwesend. Er hatte mir gar nicht mehr zugehört.
    „Du solltest schlafen gehen, du träumst ja schon im Sitzen“, sagte ich und stieß ihn an.
    „Ich kann nicht schlafen, ich habe noch eine Verabredung.“ Durch Lorenz Körper ging ein Ruck und er stand auf. Er konnte nur mühsam ein Lächeln unterdrücken.
    „Du hast ein Date“, stellte Liana fest.
    „Ja, aber behalt es für dich“, schnarrte Lorenz.
    „Kann ich eigentlich so gehen oder soll ich doch lieber das Satinhemd anziehen?“, fragte er und drehte sich vor uns.
    „Das blaue Satinhemd ist der Knaller, das solltest du lieber für einen besonderen Anlass aufheben.“ Ich versuchte ernst zu bleiben.
    „Dann ziehe ich mich doch noch einmal um, denn wir haben heute ein Jubiläum, heute ist unser Einmonatiger.“
    „Glückwunsch!“, sagte ich. „Wieso hast du uns das bisher verheimlicht?“
    „Na es war noch nicht so ganz entschieden und Brian will es unter allen Umständen geheim halten. Mit einem Freund darf ich mich hier nirgendwo blicken lassen. Die rasten alle aus, wenn die erfahren, dass es so etwas wie mich wirklich gibt.“
    „Ach Brian, der amerikanische Austauschstudent aus dem fünften Semester.“ Shirley kicherte. „Gut, dass du es sagst, auf den hatte ich auch schon ein Auge geworfen, aber das war wohl umsonst.“
    „Völlig umsonst!“, bestätigte Lorenz.
    „Ich geh schlafen“, gähnte Shirley und verzog sich. Nachdem ich Lorenz viel Spaß gewünscht hatte, ging auch ich in mein Zimmer und überließ mich meinen wilden Gedankengängen.

    Am nächsten Morgen studierte ich beim Frühstück konzentriert den „Korona Chronikle“. Es gab keine neuen Artikel über die Morlems. Wo blieb nur Adam?
    „Senator Helander Baltasar verlängert Ausgangssperre, um die Lage zu stabilisieren“, las ich laut vor, um das Gemurmel in dem vollen Raum zu übertönen.
    „Mist und ich wollte dieses Wochenende endlich mal ins Kino“, schnaufte Shirley. Ich ließ die Zeitung sinken, um ihr anzubieten mitzukommen, als ich Parelsus sah, der eben den Raum verließ. Ich ließ die Zeitung fallen und sah ihm überrascht nach. Eleonora hatte also nicht gelogen. Vielleicht waren auch die wilden Geschichten über die Akasha-Chronik wahr. Die Gelegenheit musste ich nutzen.
    „Liana, kannst du mich bitte bei Professor Borgien entschuldigen. Ich komme nach, sobald ich kann.“ Ich stand auf und verließ zügig den Raum. Dabei ignorierte ich ganz geflissentlich das Tuscheln, das mir von dem Tisch entgegendrang, an dem Skara, Dorina, Egonie und Alexa saßen. Schnell lief ich die Treppen hinab und sah mich immer wieder prüfend um, ob mir auch niemand gefolgt war. Als ich die Mediathek betrat, war der Raum leer. Ich lief an MUS vorbei in den hinteren Teil zum Altbestand und ließ die schier endlosen Reihen mit Bücherregalen hinter mir. Als ich an die Tür von Parelsus Arbeitszimmer klopfte, konnte ich meine Ungeduld nur mühsam unterdrücken.
    „Jetzt nicht!“, rief eine Stimme von innen. Ich betrat trotzdem den Raum, so kurz vor dem Ziel würde ich mich nicht stoppen lassen. Ich sah mich überrascht um. Das Zimmer von Parelsus war komplett umgeräumt. Die Wände leuchteten in einem kräftigen, dunklen Grün. Parelsus selbst saß auf einigen Kissen, die auf dem Boden ausgebreitet waren. Er schien mich nicht bemerkt zu haben. Konzentriert saß er vor einem kleinen Käfig, in dem ein paar Nagetiere saßen, die mir irgendwie bekannt vorkamen. Der Schreibtisch und der Ohrensessel waren verschwunden, nur ein paar Bücherregale säumten die

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