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Koenigsblut - Die Akasha-Chronik

Koenigsblut - Die Akasha-Chronik

Titel: Koenigsblut - Die Akasha-Chronik Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karola Loewenstein
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du Skara mal die Meinung gesagt hast. Die ist immer noch ganz eingeschüchtert. Der Nöll beruhigt sich schon wieder und bei den Drachen hängst du doch eh ständig rum. Das ist für dich sowieso keine echte Strafe.“ Shirley klopfte mir aufmunternd auf die Schulter und ich nickte dankbar, während ich den Schmerz in meinem Arm ignorierte, der mich an den Aufprall an die Wand erinnerte.
    „Du hast recht, wir waren schon ewig keinen Kaffee mehr trinken. Seitdem Ausgangssperre herrscht, haben wir uns nicht mehr hin getraut“, seufzte Liana, während wir einen breiten Gang im vierten Stock entlang liefen.
    „Ich komme aber mit“, erwiderte Adam, der sich uns angeschlossen hatte. Weiter sagte er nichts, sondern folgte uns nur nachdenklich und still. Ich bog in einen Nebengang ein, der uns nach etlichen Umwegen und Treppen zu dem staubigen Zugang zur Villa del Mare brachte.
    Gefolgt von Shirley, Adam und Liana trat ich kurz darauf in den gleißenden Sonnenschein, der hier um vieles wärmer war als in Tennenbode. Ich zog meinen Pullover aus und wickelte ihn mir um die Hüften. Genussvoll sog ich die salzige Luft ein und ließ meinen Blick über das Meer in die Ferne schweifen. Während sich die anderen einen freien Tisch suchten, blieb ich noch einen Moment an der Brüstung stehen und dachte an die Insel vor der griechischen Küste, von der mir meine Großmutter erzählt hatte. Ich könnte jetzt einfach die Flügel aufspannen und hinüberfliegen, von hier aus war es nicht allzu weit. In zwei Stunden würde ich sie sicher erreichen. Ein perfekter Fluchtort, um diesem ganzen Schlamassel zu entfliehen. Warum tat ich mir das nur an? Adams Blick traf mich, er lächelte mich an und das warme Gefühl, das in mir aufstieg, gab mir die Antwort. Die Insel lief mir nicht davon. Noch würde ich mich nicht geschlagen geben. Ich setzte mich lächelnd neben ihn und versuchte mich wieder zu beruhigen und meine Zweifel und die hässlichen Erlebnisse des Tages hinter mir zu lassen.

    Gestärkt von Sonne und Kaffee betraten wir am späten Nachmittag die großen Gärten von Akkanka. Gregor König zog an einem Strick ein wiederwilliges Wingtäubel hinter sich her. Die kleine verbotene Auszeit am Meer hatte mir gut getan. Gut gelaunt half ich Gregor König das widerspenstige Tier, in die Mitte des gepflasterten Kreises zu schieben, in dem er seinen Unterricht abhielt. Er nickte mir dankbar zu und band das Tier an einem Pflock fest, das unmutige, röhrende Geräusche machte.
    „Habe gehört, du kommst am Wochenende zu mir arbeiten“, grinste er. Ich nickte, eigentlich wollte ich den Vorfall erst einmal vergessen. „Gute Entscheidung. Wir können noch einmal den Looping für das Drachenrennen am Sonntag üben.“
    „Klingt gut und allemal besser als der Unterricht bei der Schönhuber heute Morgen und dem Nöll heute Nachmittag. Dienstag ist echt mein persönlicher Katastrophentag“, antwortete ich. Gregor König lachte und rief alle Studenten zusammen, um den Unterricht zu beginnen. Er war gerade dabei, die Verwendung von Wingtäubeln als Drachenfutter und Lederlieferanten zu erläutern, als ein dumpfer Schlag ertönte. Ich bekam erst nicht so richtig mit, was passiert war, da ich in Gedanken in der Villa del Mare war. Als einige Mädchen begannen zu kreischen, wachte ich endgültig aus meiner Nachmittagsträumerei auf und wandte mich erschrocken um. Ich hätte besser in der lauen Brise sitzen bleiben sollen, dachte ich, als ich das Unglück sah. Skara Ende lag da, ohnmächtig und flach atmend. Ihr Gesicht begann, sich braun zu verfärben.
    „Sie war es. Ich habe genau gesehen, wie sie Skara vorhin angefasst hat“, schrie Alexa panisch, die gemeinsam mit Dorina und Egonie fassungslos neben ihrer leblosen Freundin standen. Alle starrten entsetzt auf die am Boden liegende Skara. Ich war wie gelähmt und mein Gehirn versuchte mühsam, das Geschehene zu sortieren.
    „Tut doch was, helft ihr!“, schrie Alexa die gaffende Menge an. Adam und Gregor König setzen sich in Bewegung und hoben Skaras leblosen Körper vom Boden auf.
    „Wieso muss das schon wieder mir passieren?“, fluchte Gregor König gepresst.
    „Ich hab die Heilerin und die Schwarze Garde gerufen“, sagte Adam und begann, wie schon am vorigen Dienstag, die übrigen Studenten auf den Marktplatz von Akkanka zu führen.
    Es dauerte nicht lange, bis meine Großmutter eintraf und mit ihr der Admiral. Beide waren still, zu still für meinen Geschmack. Routiniert führten sie

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