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Koenigsblut - Die Akasha-Chronik

Koenigsblut - Die Akasha-Chronik

Titel: Koenigsblut - Die Akasha-Chronik Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karola Loewenstein
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Probleme bei der Wahl des richtigen Outfits für den Sommer?“ Adam lachte nicht bei meinen Worten.
    „Sein Freund hat ihn verlassen. Liana hat es erzählt. Es hat wohl schon eine Weile gekriselt, deswegen hatte er öfters schlechte Laune. Brian hat gesagt, er erträgt das Versteckspiel nicht mehr. Lorenz ist am Boden zerstört.“
    „Oh nein!“, rutschte es mir heraus. „Wie geht es ihm?“
    „Nicht gut, du solltest mit ihm sprechen, wenn ich das mache, geht es ihm sicher nicht besser.“ Adam wandte sich um. „Komm, die Vorlesung beginnt gleich.“
    Ich nickte und folgte ihm in die Burganlage zurück.
    Wie immer, wenn ich in der letzten Woche einen Unterrichtsraum betrat, folgten mir still alle Blicke. Ich ignorierte die unangenehme Aufmerksamkeit und setzte mich auf meinen Platz neben Liana und Lorenz, der ernst geradeaus sah.
    Jetzt, wo ich wusste, was passiert war, schämte ich mich, dass ich nicht eher mit ihm gesprochen hatte, aber die Sache musste warten, denn hier war nicht der richtige Ort, um Lorenz zu trösten. Während um mich herum wieder das übliche Gemurmel einsetzte, betrachtete ich das friedliche Bild der tanzenden Flecken, die die Sonne auf die gegenüberliegende Wand malte. Als das Gemurmel wieder einen Moment erstarb, wusste ich, dass Skara den Raum betreten hatte. Ich hob ein wenig den Blick und sah, wie sie auf mich zukam. Als sie vor mir stand, hob ich den Kopf und blickte sie erwartungsvoll an. Ich beherrschte mich mühsam nicht aufzuspringen und sie anzuschreien, warum sie mir das antat.
    „Na, willst du nicht endlich zugeben, dass du es warst?“, fragte sie mich schnippisch. Ich sah sie erstaunt an. Auf diese offene Konfrontation war ich nicht gefasst gewesen.
    Einen Moment lang hatte ich mich nicht im Griff. Meine seit langem mühsam unterdrückte Wut brach aus mir heraus. Ich sprang auf und packte Skara am Arm.
    „Ich war es nicht, wahrscheinlich warst du es selber und suchst jetzt nur einen Sündenbock, dem du es unterschieben kannst“, schrie ich sie an und schüttelte sie dabei unsanft. Liana und Lorenz neben mir waren geistesgegenwärtig aufgesprungen und versuchten uns zu trennen. Doch mein Griff war fest um Skaras Arm geschlungen, die versuchte sich loszureißen und mich dabei wüst beschimpfte. Ich sah Adam hinter mir auf uns zueilen, doch bevor er uns erreichte, wurde ich unsanft von den Füßen gerissen und flog gegen die Wand. Einen kleinen Moment lang sah ich Sternchen, doch dann rappelte ich mich mit erhobenen Händen wieder auf. Professor Nöll stand mit einem fiesen Lächeln und einem gezückten Zauberstab in der Hand vor mir.
    „Na, Selma Caspari, erprobst du den Aufstand? Was anderes war auch nicht von dir zu erwarten. Angriff auf einen Patrizier und das in meinem Unterricht.“ Er grinste genussvoll. „Du wagst so einen Affront, obwohl du ohnehin schon unter Verdacht stehst?“
    „Ich stehe nicht unter Verdacht, das ist eines von Skaras Hirngespinsten“, schrie ich wütend.
    „Na, wer wird denn hier so unbeherrscht sein? Ich denke, du verbringst das Wochenende besser beim Ställe ausmisten. Das ist eine angemessene Strafe für dein Fehlverhalten.“
    Ich holte Luft, um ihm noch etwas entgegen zu schleudern, als mich Adams brennender Blick traf.
    „Nein!“, rief seine Stimme in meinem Kopf und zwang mich, mich zu beherrschen. Professor Nöll sah mich schon erwartungsvoll an, doch ich schaffte es, mich zu bremsen, um die Sache nicht noch schlimmer zu machen. Ich sah zu Boden und nickte.
    „Gut und jetzt alle an ihre Plätze!“, rief er fröhlich und begann den Unterricht. Offenbar hatte ich ihm mit meinem Ausraster den Tag gerettet. Der Unterricht war eine Qual. Ich hielt mich nur mühsam auf meinem Platz. In mir kochte alles. Adam beobachtete mich die ganze Zeit, ich spürte seinen Blick, doch ich sah ihn nicht an. Warum hatte er mich nicht gegen den Nöll verteidigt? Seine Familie war viel älter und angesehener als die von Professor Nöll?
    „Lasst uns einen Kaffee trinken gehen“, schlug ich leise vor, als wir den Raum endlich verließen. Nach dem Seminar hatten wir noch etwas Zeit, bevor wir uns bei Gregor König zum Unterricht in Akkanka einfinden mussten. Lorenz schüttelte den Kopf.
    „Ich leg mich kurz hin“, sagte er und damit war er schon verschwunden. Heute Abend musste ich unbedingt mit ihm sprechen, aber jetzt konnte ich nicht, ich musste erst irgendwo Dampf ablassen.
    „Ja, ich komm mit“, flüsterte Shirley. „Übrigens cool, wie

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