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Koenigsblut - Die Akasha-Chronik

Koenigsblut - Die Akasha-Chronik

Titel: Koenigsblut - Die Akasha-Chronik Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karola Loewenstein
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Letzte durchgetreten war. Der Tunnel führte uns tiefer in die Erde und als ich beinahe glaubte, dass wir kein Ende mehr erreichen würden, gelangten wir an ein weiteres Tor. Wieder hob Professor Espendorm die Hände und wieder flüsterte sie geheimnisvolle Worte in der fremden Sprache. Knarrend öffneten sich die Tore und gleißend helles Licht drang in den Tunnel. Es dauerte eine Weile, bis ich etwas erkennen konnte und was ich dann sah, war so unwahrscheinlich, so unerwartet und wunderschön, dass es mir den Atem verschlug. Ich ging wie ferngesteuert einige Schritte vorwärts und trat in das warme Licht einer Sonne, die nicht hierher gehörte. Wir standen hoch oben auf einem Plateau. Ein endloser Wald aus tropischen Gehölzen erstreckte sich unter uns und das muntere Zwitschern fremder Vögel klang durch die Landschaft, die in eine feuchte Wärme getaucht war. Nicht weit entfernt von uns fiel ein rauschender Wasserfall in die Tiefe, der sich unter einer riesigen Wolke aus glitzernden Wassertropfen zu einem See verwandelte und dann als Fluss den Wald teilte. Wären die Felsen nicht gewesen, die das unglaubliche Panorama von der Seite umrandeten, hätte ich geglaubt, ich würde mich auf einer tropischen Insel befinden.
    „Akkanka ist eine von Magiern geschaffene Welt. Sie dient dem Schutz der magischen Tier- und Pflanzenarten und uns Magiern als Bereich, in dem wir uns frei bewegen können“, sagte Professor Espendorm und schritt eine breite Treppe hinab, die sich rechter Hand an den Felsen schmiegte und bis zum Boden führte. Alle setzten sich in Bewegung und die übrigen Professoren verteilten sich auf unsere Gruppe.
    „Ich hätte nie geahnt, dass es hier unten so etwas gibt“, sagte ich noch immer erfüllt von kindlichem Staunen zu Liana, die neben mir die Stufen hinabstieg.
    „Ich wusste schon davon“, gab sie zögernd zu. „Erinnerst du dich noch an die kranke Cousine?“
    „Die gibt es gar nicht, oder?“
    „Die gibt es schon, nur dass sie eben hier unten wohnt und nicht in Frankfurt. Sie hat eine Krankheit, mit der sie unter den Nichtmagiern zu sehr auffallen würde.“
    „Was hat sie denn?“ Ich sah Liana erstaunt an.
    „Sie ist von einem Grüngrütz gebissen worden.“
    „Einem was?“ Ich riss die Augen auf.
    „Einem Grüngrütz“, entgegnete Liana, als wenn es sich um einen Marienkäfer handeln würde, „ziemlich gefährliche Biester. Die sehen aus wie Chamäleons. Wenn die dich beißen, fängst du an, dich auch in einen Grüngrütz zu verwandeln. Deine Großmutter kam gerade zur rechten Zeit, um die Verwandlung aufzuhalten, sonst wär meine Cousine Nelly jetzt auch ein Grüngrütz.“
    „Dann ist jetzt alles wieder in Ordnung?“, fragte ich verwirrt.
    „Nicht ganz, ihr Oberkörper hatte bereits mit der Verwandlung begonnen. Jetzt ist nur noch die Hälfte ihres Körpers von grünen Schuppen bedeckt und die gehen auch langsam wieder zurück. Deine Großmutter sagt, dass sie im Oktober weiter studieren kann, da sind zumindest die Hände wieder soweit zurückverwandelt, dass sie normal greifen kann.“
    „Was hat meine Großmutter damit zu tun?“, fragte ich. Liana sah mich überrascht an.
    „Wusstest du das nicht? Deine Großmutter ist eine berühmte Heilerin. Ohne sie hätte so mancher Magier nicht überlebt. Es ist unglaublich, wie viel sie weiß. Die ganzen Heilpflanzen, die sie kennt. Ich könnte mir das alles nicht merken. Jedenfalls besuchen wir meine Cousine regelmäßig, solange sie hier unten leben muss.“
    „Wo lebt sie denn? Etwa im Wald?“, fragte ich und sah mich um.
    „Ne du, hier gibt es eine kleine Stadt, in der eine Menge Magier leben. Das sind die, die hier arbeiten und sich um die Tiere und Pflanzen kümmern und die die nicht mehr oben leben können oder wollen oder hier runterkommen, um zu forschen.“ Mittlerweile waren wir am Boden angelangt und folgten einem breiten Weg, der sich durch die dichte Vegetation schlängelte. Trotzdem am künstlich blauen Himmel einige Wolken heraufgezogen waren, brannte die Sonne heiß auf meinen Kopf. Ich zog meine Jacke wieder aus und band sie mir um die Hüften.
    Nach etwa einem Kilometer stoppten wir und Professor Espendorm trat neben Professor Borgien, der trotz der drückenden Wärme, die mich immer stärker an die Tropen erinnerte, seine Jacke nicht ausgezogen hatte. Er sah auf seine Armbanduhr und dann über die Studentengruppe, die ihn nun umringte.
    „Wir haben hier unten eine künstliche Atmosphäre geschaffen, die

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