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Koenigsblut - Die Akasha-Chronik

Koenigsblut - Die Akasha-Chronik

Titel: Koenigsblut - Die Akasha-Chronik Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karola Loewenstein
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Lorenz, da würde ich auch endlich mal gute Noten bekommen, aber das hat mir Dulcia verraten. Die hat nicht nur ein Lexikon in der Tasche, sondern scheint selber eines zu sein.“
    Nach einer Weile passierten wir Shirleys übrig gebliebene Gepäckstücke, die sie nicht mehr von der Stelle bekommen hatte. Ich sah zu ihr zurück, sie ging am Ende der Gruppe mit zusammengebissenen Zähnen und konzentriertem Blick. Ich hoffte für sie, dass sie den Ausflug heil überstehen würde und sah wieder nach unten. Nach der Wärme des Tages fröstelte mich umso mehr, je weiter wir in die Tiefe hinabstiegen. Ich zog mir meine Jacke über und war plötzlich froh, sie bei mir zu haben.
    „Was ist eigentlich Akkanka?“, fragte ich Lorenz.
    „Keine Ahnung. Vielleicht gehen wir Gold suchen. Wenn wir noch weiter nach unten steigen, finden wir bestimmt Kohle oder Dinosaurierknochen.“ Er grinste schelmisch.
    „Akkanka ist die Unterwelt, ein von Magiern geschützter Bereich, in dem die magischen Pflanzen und Tiere leben, die vor Jahrtausenden in Sicherheit gebracht wurden“, hörte ich Dulcias Stimme von hinten. „Die Magier haben mit dem Volk der Zwerge, denen die Welt unter der Erdoberfläche seit dem Beginn der Zeiten gehört, das Abkommen von Randanistan getroffen. In ihm wurde vereinbart, dass die Magier in der Welt unter der Erde Hohlräume schaffen dürfen, die sie für ihre Zwecke nutzen können. Als Gegenleistung verpflichteten sich die Magier, alle gefundenen Bodenschätze den Zwergen zu übergeben und sie im Falle einer kriegerischen Auseinandersetzung zu schützen.“
    Ich nutzte die Gelegenheit und machte Liana und Lorenz mit Dulcia und ihrer Schwester Cecilia bekannt, die ihrer Zwillingsschwester wie immer wortlos wie ein Schatten folgte.
    „Es gibt Zwerge?“, fragte Lorenz begeistert. Dulcia nickte eifrig und blätterte in ihrem Lexikon. Sie konnte sogar vorlesen, während wir die Treppen hinabstiegen.
    „Zwerge sind von kleinem Wuchs und leben ausschließlich unter Tage, wo sie ihre schlechte Sehfähigkeit nicht behindert. Sie haben kurze, kräftige Gliedmaßen und sind von vorsichtiger und misstrauischer Natur. Sie sammeln und verwahren in ihren unterirdischen Höhlensystemen Bodenschätze von unermesslichen Werten. Das Volk der Zwerge hat ein eigenes Königshaus und verteidigt seine Schätze mit Hilfe einer sehr wehrhaften Armee. Es existieren viele Legenden und Mythen über das Volk der Zwerge, die jedoch nie bestätigt werden konnten, weil die Zwerge bisher keinem Magier den Zutritt zu ihrer Welt gestattet haben. Die einzigen bekannten diplomatischen Beziehungen der Zwerge bestehen zum Volk der Schneegnome, außerdem gibt es wirtschaftliche Beziehungen zu den Magiern.“
    „Wow, du bist ja krass drauf.“ Lorenz sah Dulcia halb bewundernd, halb zweifelnd an, während wir immer tiefer stiegen und schließlich fast völlig in der Dunkelheit verschwanden. Dulcia lächelte verlegen, während sie ihr Lexikon wieder in der Tasche verschwinden ließ.
    „Hat jemand eine Taschenlampe mit?“, rief Thomas Kekule von vorn.
    „Nein, aber ich kann euch Licht machen“, rief ihm Dulcia entgegen. Ich schaute mich verwundert zu ihr um. Sie war stehengeblieben und hatte konzentriert die Augen geschlossen und aus ihren Händen eine Schale geformt. Cecilia stand direkt hinter ihr und berührte kaum sichtbar die Schultern ihrer Schwester. Es war ein berauschender Moment, als zwischen Dulcias Fingern Flammen züngelten und sie mit ihren Händen eine Kugel formte, in der sich das Licht immer weiter verdichtete, bis sie die Kugel schließlich in die Höhe warf, wo sie nun über uns schwebte und leuchtete. Es folgten noch drei weitere Kugeln, die wie kleine Sonne über uns hingen und ein warmes Licht verbreiteten. Alle waren stehengeblieben und starrten Dulcia an. Den meisten war das mausgraue Mädchen bisher noch nicht einmal aufgefallen.
    „Wow!“, hörte ich Thomas Kekule ein paar Treppen tiefer. Dulcia öffnete die Augen und setzte den Abstieg fort, als wenn nichts Ungewöhnliches passiert wäre. Die Sonnen folgten ihr wie Luftballons.
    „Wieso bist du schon so gut?“, fragte ich und beeilte mich, mit ihr Schritt zu halten.
    „Cecilia und ich sind ein magisches Paar. Die alte Alke Baltasar hat es herausgefunden, schon kurz nach unserer Geburt. Wir waren eines der letzten magischen Paare, das sie prophezeit hat.“ Dulcia strich sich gedankenverloren durch ihr Haar, das im Schein der Sonnen plötzlich einen goldenen

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