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Koenigsblut - Die Akasha-Chronik

Koenigsblut - Die Akasha-Chronik

Titel: Koenigsblut - Die Akasha-Chronik Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karola Loewenstein
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Taubenschabe?“, spekulierte Lorenz mit geheimnisvoller Stimme. Ich musste lachen.
    „Meine Mutter hat mich zu ihm geschickt, ich weiß noch nicht warum. Es war übrigens eine Teufelsschabe“, entgegnete ich.
    „Ich wusste es doch, du bist ein Streber“, meinte Lorenz, während wir die vielen Stufen zur Südhalle wieder hinaufstiegen. Bevor ich etwas entgegnen konnte, eilte jemand an uns vorbei. Es war Adam, den Blick angestrengt nach vorn gerichtet. Das Lächeln gefror mir auf den Lippen. Jetzt war ich mir sicher. Er mied mich konsequenter denn je. Anstatt zum Mittagessen einzubiegen, verschwand er in Richtung des Wohnturmes.
    „Geht schon mal vor, ich muss noch etwas aus meinem Zimmer holen“, rief ich Liana und Lorenz zu und bog ebenfalls zum Wohnturm ab.
    Keuchend kam ich in unserer Etage an und sah Adam gerade in seinem Zimmer verschwinden. Vor seiner Tür zögerte ich kurz, dann trat ich ein. Er stand mit dem Rücken zu mir und bewegte sich nicht. Seine breiten Schultern waren starr. Ich wusste, dass er mich gehört hatte.
    „Adam?“, fragte ich vorsichtig. Mein Magen fühlte sich an, als ob ich einen Liter Eiscreme gegessen hätte, mir war kalt und übel zugleich. Er drehte sich langsam um, fast schon widerwillig. Sein Gesicht war verschlossen, eine abweisende, emotionslose Maske. Die Liebe, die ich schon einige wenige Male aus seinem Blick hatte leuchten sehen, war gänzlich verschwunden. Die Kälte breitete sich mit einem Schlag in meinem ganzen Körper aus.
    „Du solltest beim Mittagessen sein“, sagte er kühl und verschränkte die Arme vor seinem Körper. Seine Haare fielen weich wie immer um sein Gesicht, doch seine Stimme war so hart und kam mir so unglaublich fremd vor.
    „Was ist los mit dir?“ Es fiel mir schwer, die Worte ruhig auszusprechen. Seine ablehnende Haltung bereitete mir Probleme beim Atmen. Irgendetwas stimmte nicht in meiner Brust.
    „Nichts.“ Er sprach langsam und ohne eine Regung zu zeigen. „Es ist alles in Ordnung. Was kann ich für dich tun?“
    Mein Herz zersprang und meine Hände zitterten. Er musste gemerkt haben, wie auch mein Blick brach, denn eine Sekunde lang schien er zu zögern, aber dann übernahm die Entschlossenheit wieder die Kontrolle.
    „Für mich tun?“, stotterte ich verwirrt, doch es gelang mir, meine Gedanken zu ordnen. „Ich wollte wissen, warum du mir aus dem Weg gehst? Was ist passiert, seitdem wir uns das letzte Mal gesehen haben? Reicht ein Monat aus, um alles zu vergessen?“ Entschlossen sah ich Adam an. Sein Blick wurde für einen kurzen Moment weich, doch seine Stimme blieb kalt.
    „Nichts habe ich vergessen, nicht eine Sekunde. Aber es darf einfach nicht sein. Versteh es doch endlich!“ Seine Augen blitzten und unterstrichen seine Worte. „Es tut mir leid, dass ich es erst soweit habe kommen lassen. Es ist allein meine Schuld, ich übernehme die Verantwortung dafür. Doch es muss aufhören, bevor es noch schmerzhafter wird. Ich habe mit den Morlems gekämpft. Sie werden immer brutaler. Es wird höchste Zeit, dass wir der Sache ein Ende bereiten. Die Schwarze Garde braucht mich in diesem Kampf, denn hier geht es auch darum, dich zu schützen.“
    „Was soll mir denn passieren?“, erwiderte ich wütend.
    „Du hast keine Ahnung, welche Gefahren dich umgeben.“ Er wandte sich halb von mir ab.
    „Und du schon?“, erwiderte ich trotzig. Adams Gesicht wurde finster, sein Rücken straffte sich.
    „Ja, ich kämpfe schon seit vielen Jahren und glaube mir, die Dinge, die ich erlebt habe, möchtest du nicht sehen.“ Er war laut geworden und ich wusste, dass es keine Möglichkeit gab, jetzt noch an ihn heranzukommen. Adam hatte sich weiter denn je von mir entfernt und das einzige, das mich jetzt noch auf den Beinen hielt, war der Zorn.
    „Ich kann schon auf mich aufpassen!“, schrie ich wütend und verließ das Zimmer, ohne noch einmal zurückzusehen. Tränen schossen mir in die Augen. Er hatte seine Entscheidung getroffen und ich konnte nicht mehr tun, als mich damit abzufinden.

Feengesang
    „Gibt es Neuigkeiten?“, fragte Liana, während wir an einem nebeligen Morgen Ende November beim Frühstück saßen. Sie fing eine Quitsche auf, die gerade von der Tischplatte springen wollte.
    „Die Sybillen prophezeien ein wolkenfreies Wochenende mit rosa Sternschnuppen“, erwiderte ich und ließ den „Korona Chronicle“ sinken.
    „Dann wird es bestimmt regnen.“ Liana brach die Quitsche auf.
    „Quatsch, die Sybillen werden schon

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