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Koenigsblut - Die Akasha-Chronik

Koenigsblut - Die Akasha-Chronik

Titel: Koenigsblut - Die Akasha-Chronik Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karola Loewenstein
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Mutter erwähnte, lächelte er.
    „Natürlich habe ich sie gekannt. Sie war eine Studentin hier in Tennenbode. Sie sehen ihr wirklich erstaunlich ähnlich.“ Parelsus strich sich erneut durch sein Haar und brachte es wieder in Unordnung. Er öffnete den Mund, als wollte er noch etwas sagen, aber dann schloss er ihn wieder. Ich explodierte beinahe vor Neugier. Trotzdem beschloss ich, die Sache langsam angehen zu lassen.
    „Catherina von Nordenach war meine Mutter“, sagte ich und beobachtete genau seine Reaktion. Parelsus hielt in seiner Bewegung inne, genau wie ich, schien er die Situation zu prüfen und genau zu überlegen, welche Antwort er mir geben würde.
    Hinter uns klapperte die Tür und das Geräusch von vielen herannahenden Schritten erinnerte mich daran, dass fünfzig Studenten gerade auf dem Weg in die Mediathek waren. Ich fluchte innerlich. Parelsus sah ebenfalls zur Tür und wandte sich dann mir zu.
    „Wir sprechen ein andermal weiter“, flüsterte er, während schon die ersten Studenten den Raum betraten. Die Antwort war genau das, was ich mir erhofft hatte. Er wusste etwas. Was genau das war, was es mit mir und meiner Mutter und dem Verschwinden meiner Familie zu tun hatte, würde ich hoffentlich bald herausfinden. Parelsus verschwand im hinteren Teil des riesigen Raumes hinter einigen Bücherregalen. Ich sah ihm nachdenklich hinterher, während sich der Raum füllte und die Flügeltüren geschlossen wurden.
    Kurz darauf trat Parelsus hinter dem riesigen Stein hervor. Mit einem Male schien er ein anderer Mensch zu sein. Er trug jetzt einen weißen Kittel und wirkte seriös und konzentriert. Das Verwirrte schien komplett von ihm abgefallen zu sein. Vielleicht war es wirklich nur mein Anblick gewesen, der Erinnerungen heraufbeschworen hatte, die er längst vergessen hatte. Ich dachte darüber nach, warum meine Mutter mich zu ihm geschickt haben könnte, doch mir fiel nichts ein, was die beiden miteinander verbunden haben könnte.
    „Willkommen. Ich bin Parelsus“, rief er laut. Liana boxte mich mit großen Augen in die Seite. Ich sah sie an und nickte wissend.
    „Das Lernen, das sie bisher kannten, war gut, um Wissen anzueignen. Bücher sind ein Schatz. Ich liebe Bücher. Aber es dauert zu lang, um sie nach den Informationen zu durchsuchen, die sie gerade brauchen. Das Internet ist eine gute Idee, aber es ist erst der Anfang. Die Menschen sind noch lange nicht so weit, alles essentielle Wissen verfügbar zu machen und das Wichtige von dem Unwichtigen zu trennen. Das hier ist viel besser.“ Er zeigte mit einer ausladenden Geste hinter sich auf den merkwürdigen Stein, von dem daraufhin ein seidiges Schimmern ausstrahlte. Alle Blicke folgten ihm nun gebannt.
    „Das ist MUS, unser Magischer Universeller Speicher. Ein Speichermedium umgeben von Graphit. In diesem Speicher sind alle für ihr Studium wichtigen Informationen eingespeist. Alle essentiellen Bücher wurden von meinen Assistenten eingelesen. MUS macht den Gang in die Bibliothek überflüssig und das ganz ohne Kabelsalat, Stromfresser und futuristische Maschinen, die Unmengen an Müll produziert und außerdem ist die Speicherkapazität von MUS endlos.“ Parelsus machte eine Pause, um seine Worte wirken zu lassen.
    „Und wie soll das funktionieren?“, rief Thomas Kekule. Parelsus grinste spöttisch und legte eine Hand auf den Stein. Für einen Moment wirkte er abwesend. Dann wurde sein Blick wieder fest und er fixierte Thomas.
    „Thomas Kekule, 18 Jahre alt, Eltern Heidemarie Kekule und Franz Kekule, wohnhaft in Schönefelde, Fresiengasse 12. Ich erinnere mich an ihren Vater, der war genauso vorlaut wie sie.“ Thomas lief rot an und verstummte.
    „Ich habe das ganze Archiv von Tennenbode einlesen lassen, sehr praktisch, sage ich ihnen. Sie können MUS hier in der Mediathek nutzen oder in ihren Zimmern. Über Graphitkanäle sind die Schreibtische hier und in ihren Zimmern mit MUS verbunden. Durch das Berühren der kleinen Kästen an der Oberseite ihrer Schreibtische stellen sie die Verbindung her. Bitte nehmen sie jetzt jeder an einem Tisch Platz und versuchen sie herauszufinden, wofür die Eier des Blauäugigen Schnupfers verwendet werden, damit sie sich mit MUS vertraut machen können. Die Medien sind nach Wissensgebieten geordnet. Falls ihr Geist bereits stark genug ist, probieren sie MUS die Frage direkt zu stellen, dann erhalten sie sofort eine Antwort. Bis zum dritten Studienjahr sollten sie diese Technik unbedingt beherrschen,

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