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Koenigsblut - Die Akasha-Chronik

Koenigsblut - Die Akasha-Chronik

Titel: Koenigsblut - Die Akasha-Chronik Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karola Loewenstein
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bis dahin bleibt ihnen nur das Suchen. Nun los! Sie haben eine Stunde Zeit. Danach zeige ich ihnen den Altbestand.“
    Lautstark verteilten sich alle auf die freien Plätze. Ich setzte mich zwischen Liana und Lorenz, die mir einen Tisch frei gehalten hatten.
    „Jetzt weiß ich endlich, warum wir keine Bücher und kein Papier brauchen“, sagte Lorenz und berührte das graue Rechteck am oberen Rand seines kleinen Schreibtisches. Sein Blick wurde sofort leer.
    „Hast du schon herausbekommen, warum deine Mutter dich zu ihm geschickt hat“, fragte Liana aufgeregt.
    „Nein“, erwiderte ich. „Ich hatte noch keine Zeit, ihn danach zu fragen. Ich glaube, er kannte meine Mutter sehr gut und er will sich noch einmal mit mir unterhalten. Weiter bin ich nicht gekommen“, erklärte ich Liana mein Treffen mit Parelsus. Sie nickte und wandte sich MUS zu. Ich legte ebenfalls meine Hand auf den Graphitblock vor mir. Es war ganz einfach. Der hohe Raum, in dem wir uns befanden, verschwand. Doch diesmal flogen nicht unkontrollierte Wissensfragmente durch meinen Kopf. Ich spürte meinen Körper noch, aber mein Geist flog befreit durch eine virtuelle Bibliothek.
    Vor mir bauten sich die Wissensgebiete wie große Tafeln auf: Alchemie, Astronomie, Astrologie bis zu Zahnheilkunde und Zirkuswissenschaften sausten an mir vorbei. Ich flog lange an den Wissensgebieten vorbei, bis ich endlich zu dem Begriff „Magische Tiere“ gelangte. Ich stöhnte frustriert, als ich sah, dass sich dahinter eine endlose Reihe von weiteren Begriffen verbarg, beginnend mit dem Allabasterpinguin.
    „Sie haben noch fünfzehn Minuten Zeit“, rief Parelsus. Das würde ich nie schaffen. Ich musste es riskieren und rief mit meiner inneren Stimme so laut ich konnte in die virtuelle Weite „Blauäugiger Schnupfer“. Nichts passierte. Ich probierte es noch einmal und versuchte alle Energie zu sammeln, die in mir steckte. Dieses Mal flog ein Artikel vor meinem inneren Auge hoch:

    Der Blauäugige Schnupfer aus der Gattung der Giftneutralisatoren ist ein seltenes Exemplar der Bodenbrüter, der versteckt im Unterholz lebt. Seine Eier sind ein hoch wirksames Mittel gegen den Biss der gescheckten Teufelsschabe, der einen Verwandlungsprozess in eine Fledermaus auslöst. Nur die Eier des Blauäugigen Schnupfers können den Verwandlungsprozess umkehren, wenn sie dem zu einer Fledermaus verwandelten Magier innerhalb von 24 Stunden nach dem Biss verabreicht werden.

    Ich ließ das Graphitkästchen los, das mich mit MUS verband und sah mich um. Alle saßen noch mit leerem Blick konzentriert auf ihren Stühlen und hatten eine Hand an dem kleinen Kästchen. Nur Adam hatte sich bereits zurückgelehnt und sah angestrengt geradeaus. Täuschte ich mich oder vermied er es tatsächlich angestrengt, mich überhaupt anzusehen?
    „Noch zwei Minuten. Bitte werden sie fertig“, rief Parelsus.
    „Ich gebe es auf. Das dauert ja ewig, hier etwas zu finden“, rief Lorenz genervt und ließ das graue Kästchen los.
    „Habt ihr die Lösung?“, fragte Liana angespannt. „Ich werde noch schlechter sein als in der Schule.“ Sie stöhnte.
    Lorenz schüttelte den Kopf.
    „Wer kann mir sagen, wofür die Eier des Blauäugigen Schnupfers verwendet werden?“, fragte Parelsus in diesem Moment. Zwei Hände hoben sich langsam in die Luft.
    „Adam Torrel, wunderbar. Sie sind ja bereits mit diesem System vertraut und wer noch?“ Sein Blick suchte und fand mich und ein erstauntes Lächeln zog über sein faltiges Gesicht. „Ah, Selma von Nordenach. Bitte!“
    „Mein Name ist Selma Caspari und die Eier des Blauäugigen Schnupfers werden gegen Bisse der graugescheckten Teufelsschabe eingesetzt“, sagte ich ruhig.
    „Sehr schön und genau richtig.“ Parelsus lächelte zufrieden und wandte sich dann wieder den anderen zu.
    „In ihren Zimmern haben sie Zugang zu MUS. Bitte üben sie dort selbständig weiter. Und nun folgen sie mir in den Altbestand.“
    Den restlichen Vormittag verbrachten wir in der Sammlung von Büchern, die ich trotz Dulcias Ankündigung, dass es nicht viele wären als ziemlich unüberschaubar empfand. Als wir die Mediathek zum Mittagessen endlich verließen, drängte sich Lorenz neben mich.
    „Was ist das große Geheimnis, über das ihr gesprochen habt?“, fragte er. Liana und ich sahen uns an. Lorenz hatte mitbekommen, dass wir getuschelt hatten.
    „Parelsus hat bestimmt ein dunkles Geheimnis und wenn es Nacht wird, verwandelt er sich in eine graugescheckte

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