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Koenigsblut - Die Akasha-Chronik

Koenigsblut - Die Akasha-Chronik

Titel: Koenigsblut - Die Akasha-Chronik Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karola Loewenstein
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einem eiskalten Flüstern gesenkt und beinahe hatte er es geschafft, mir Angst einzuflößen. Ich riss mich aus der Umklammerung dieses Gefühls und lächelte diplomatisch.
    „Meine Mutter wollte doch keine Revolution anzetteln“, sagte ich.
    „Das stimmt, aber hätte man ihrem Anliegen stattgegeben, hätte das bedeutet, dass Plebejer und Patrizier gleichwertig sind und genau das wäre eine Revolution gewesen. Was glaubst du, weswegen ich hier unten in diesem Keller festsitze und der Nöll einen Posten als Professor bekommen hat, obwohl er den Intellekt einer Asketenliane hat.“ Ich lächelte bei seinen Worten. Wenigstens war ich nicht die Einzige, die Professor Nöll nicht mochte. Parelsus knirschte wütend mit den Zähnen. „Das ist nicht lustig, Selma. Das ist tragisch. Ich bin Plebejer und darf mich glücklich schätzen, den Posten in der Mediathek zu besetzen, obwohl ich zu weitaus mehr fähig bin und der Nöll, der unterbelichtete Versager, darf den Professor mimen, nur weil seine Familie zu den Patriziern gehört und sein Vater ihm diese Stelle beschafft hat. Nicht einmal Professor Espendorm ist mit ihm glücklich, aber was soll sie machen? Gegen dieses System ist selbst sie machtlos. Die Patrizier besetzen alle wichtigen Posten, so wie sie es schon seit Jahrtausenden tun. Sie haben die Macht in der magischen Welt und wollen sie auch behalten. Die Demokratie, in der wir leben, ist nicht mehr als ein Puppentheater. Ein Beruhigungsmittel für die Massen. Was zählt ist das Blut, das in deinen Adern fließt und sonst nichts. Es war ein Skandal, als deine Mutter, Tochter einer der alten Familien, an der eigenen Macht rütteln wollte und sich nicht brav gefügt hat und einen Sohn aus gutem Hause genommen hat. Patrizier und Plebejer werden in der Magischen Union nicht miteinander verheiratet. Du wirst keinen Senator finden, der diese Zeremonie durchführt. Die Ehe gilt in der Vereinten Magischen Union als unzerstörbare Institution. Es gibt keine wilden Ehen und auch keine Scheidungen, die Ehe ist unantastbar bis zum Tod. Um das zu umgehen, ist Catherina zu einem Standesamt der nichtmagischen Bürger gegangen und hat Toni Caspari dort geheiratet. Das war ein Affront gegen die Alten. Ein unfassbarer Skandal. Der „Korona Chronikle“ hat tagelang über nichts anderes berichtet. Sie mussten sie zum Plebejer machen, daran führte kein Weg vorbei.“ Parelsus saß in Erinnerungen versunken in seinem braunen Ledersessel.
    „Ich verstehe“, sagte ich nachdenklich, als sich die Stille ausdehnte. „Wenn ich jetzt wieder an dieser Regel rüttele, hacke ich den Mächtigen ans Knie.“
    „Genau, und die wollen sich nicht ans Knie hacken lassen. Aber du bist jetzt Plebejer. Auf dich achtet ohnehin keiner mehr. Deine Stimme hat in dieser Gesellschaft kein Gewicht. Keine Zeitung würde das drucken, was du sagst und keiner der Mächtigen würde dir zuhören. Da hatte deine Mutter damals einen besseren Ausgangspunkt.“
    „Warum darf ich dann überhaupt hier studieren., fragte ich überrascht.
    „Die Mächtigen brauchen Arbeitskräfte. Dazu bist du herzlich eingeladen. Aber den Primus und die Senatoren darfst du nicht wählen. Die Wahl ist ein Privileg der Patrizier, um ihre eigene Macht zu sichern.“
    „Warum machen das alle mit?“ Ich begann Parelsus Wut zu verstehen.
    „Gewohnheit!“, seufzte er. „Außerdem sorgen die Patrizier schon dafür, dass sich alle wohlfühlen. Die Plebejer werden großzügig entlohnt und haben freien Zugang zu den Drachenrennen, dem ultimativen Volkssport. So lange alle zufrieden sind, rebelliert keiner. An die Ungerechtigkeit haben sich alle gewöhnt, dass fällt einfach keinem mehr auf.“
    „Mir ist es aufgefallen und ich will es ändern“, sagte ich entschlossen.
    „Nicht, dass ich etwas dagegen hätte, aber warum solltest du das wollen? Das ist ein Kampf gegen einen hundertköpfigen Drachen, völlig aussichtslos.“ Parelsus lehnte sich zurück und verschränkte die Arme vor seinem hageren Körper. Ich wusste nicht, ob ich ihm genug trauen könnte, um ihm den Grund für meine Entschlossenheit anzuvertrauen, andererseits wäre er eine echte Unterstützung und er würde mir vermutlich nur helfen, wenn er sich sicher wäre, dass ich mein Ziel ernsthaft verfolgen wollte. Ich beschloss, einen Teil der Wahrheit preiszugeben.
    „Ich will das Verschwinden meiner Eltern aufklären und ich will Catherinas Ideen zu Ende führen. Ich möchte nicht, dass sie umsonst gestorben ist.“ Dass

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