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Koenigsblut - Die Akasha-Chronik

Koenigsblut - Die Akasha-Chronik

Titel: Koenigsblut - Die Akasha-Chronik Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karola Loewenstein
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kannte Georgette gut, mir ist schon klar, warum sie dich zu mir schickt. Weißt du, ich habe deine Mutter nicht nur gekannt, wir waren befreundet. Wie du wahrscheinlich bereits weißt, war deine Mutter schon zu ihren Zeiten in Tennenbode von dem Gedanken besessen, eine bestimmte gesellschaftliche Regel zu ändern. Das ist die Aufgabe, die ihr ganzes Leben und ihr ganzes Tun bestimmt hat.“
    „Ja, davon hat mir meine Großmutter erzählt.“ Ich nickte bei seinen Worten und hoffte, dass jetzt etwas zutage kam, dass ich noch nicht wusste.
    „Georgette wird sich nicht die Mühe gemacht haben, dich in Details einzuweihen.“ Er lächelte. „Vermutlich sitzt du deswegen hier und was das angeht, stimme ich Catherina zu. Du hast ein Recht darauf, die ganze Geschichte zu erfahren und nicht nur die gekürzte Version.“ Parelsus stützte seine Ellenbogen auf den Tisch und legte die Hände ineinander. Ich nickte eifrig, denn ich wollte, dass er weitersprach.
    „Auslöser war, dass sich Catherina unsterblich in deinen Vater verliebt hatte und einfach nicht akzeptieren wollte, dass sie nach dem Studium nicht einfach mit ihm zusammenbleiben konnte. Sie hat mit allen Mitteln dafür gekämpft, etwas zu ändern. Ihr plötzlicher Tod hat mich schwer getroffen.“ Parelsus senkte betreten den Blick und starrte einen langen Moment auf seine Hände. „Ich konnte es lange nicht akzeptieren. Weißt du, ich habe deine Mutter gesucht, viele Jahre noch. Alle haben mich für verrückt erklärt.“
    Ich erstarrte. Also war ich nicht die Einzige gewesen, die einen gefährlichen Verdacht hegte. Ich holte tief Luft, doch irgendwie schaffte ich es nicht, dass zu fragen, was ich eigentlich wissen wollte. Ich kannte Parelsus nicht gut genug, um sicher zu sein, dass ich ihm trauen konnte.
    „Bei was genau haben sie sie unterstützt?“, fragte ich stattdessen. „Ich möchte ihre Ideen besser kennenlernen. Über ihre Zeit in Tennenbode und ihre Pläne, die Gesellschaft zu verändern, weiß ich wirklich nicht viel“, erwiderte ich.
    „Das dachte ich mir. Georgette will die Vergangenheit ruhen lassen, aber es ist gut, dass du dich dafür interessierst. Catherinas Ideen dürfen nicht verloren gehen.“
    „Genaugenommen möchte ich nicht nur ihre Ideen besser kennenlernen, ich möchte sie weiterführen“, teilte ich ihm den Entschluss mit, den ich schon im Sommer getroffen hatte und der jetzt, wo ich ihn aussprach, die Lösung zu sein schien, die ich gesucht hatte. Hatte meine Mutter geahnt, dass ich in dieselbe Situation kommen würde wie sie? Parelsus sah nicht so begeistert aus, wie ich erwartet hatte. Er stand auf und begann nervös im Zimmer auf und ab zu gehen. Mein Blick folgte ihm durch den Raum, bis er endlich vor einem blassen Landschaftsgemälde stehenblieb.
    „Catherina war eine Visionärin, aber genau das hat sie wahrscheinlich das Leben gekostet. Ich wurde zwar immer als Verschwörungstheoretiker bezeichnet, aber ich bin mir nach wie vor sicher, dass sie jemand umgebracht hat. Das war kein Unfall. Die haben mich alle für verrückt erklärt, als ich Nachforschungen anstellen wollte.“ Seine krächzende Stimme wurde lauter und Wut färbte seine eingefallenen Wangen. „Das Senatorenhaus und die Schwarze Garde haben die Ermittlungen abgeschlossen und als Unfall zu den Akten gelegt. Als Leichenfledderer haben sie mich bezeichnet und dass ich den Toten nicht ihre Ruhe gönnen wollte. Dabei wurden nicht einmal die Überreste des Flugzeugs gefunden.“ Erschöpft ließ sich Parelsus wieder in seinen Sessel sinken. Ich starrte ihn an.
    „Ich wusste nicht, dass es keine Überreste gab“, stammelte ich, um Fassung bemüht.
    „Nein, die gab es nicht. Es gab einen Start und keine Landung am Zielort. Was dazwischen passiert ist, weiß bis heute niemand und es will auch niemand wissen. Die Störenfriede sind verschwunden und daran soll sich auch nichts ändern“, schimpfte Parelsus.
    „Das heißt, es besteht sogar die Möglichkeit, dass sie noch leben“, rief ich. Parelsus sah mich an und schien zu überlegen, wie klug er seine Worte wählen sollte.
    „Langsam, Selma, das habe ich nicht gesagt. Ich glaube nicht daran, dass deine Eltern einen Unfall hatten, aber zu behaupten, dass sie noch am Leben sind, wage ich nicht. Deine Mutter hat sich in Gefahr begeben und dabei höchstwahrscheinlich ihr Leben verloren. Wenn du diesen Weg gehen möchtest, musst du dir bewusst sein, dass du dein Leben riskierst.“ Parelsus hatte seine Stimme zu

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