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Koenigsblut - Die Akasha-Chronik

Koenigsblut - Die Akasha-Chronik

Titel: Koenigsblut - Die Akasha-Chronik Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karola Loewenstein
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deprimierende Antwort und versuchte mich aufzurappeln.
    „Ich bin nicht vergiftet worden. Im Übrigen kann es dir doch egal sein, wenn mir etwas passiert, dann ist es wenigstens nicht deine Schuld“, sagte ich und sah ihm ernst in die Augen, während ich versuchte nicht weich zu werden. Verdammt, dieses Blau war so unglaublich. Es lockte mich und ich wollte einfach loslassen, doch Adams angespannte Stimme riss mich sofort wieder aus meinem Wunschtraum.
    „Es ist mir aber nicht egal und das eine hat doch mit dem anderen nichts zu tun. Dass wir nicht zusammen sein können, heißt doch nicht, dass du mir nichts bedeutet. Also, was war das eben gerade?“ Er zeigte mit der Hand auf Tür Nummer 334. Ich beschloss nachzugeben.
    „Musik hat auf mich eine, nun ja, sagen wir mal bewusstseinserweiternde Wirkung. Genaugenommen gleite ich bei bestimmter Musik ab wie in einen Tiefschlaf. Erinnerst du dich, als ich in deinen Garten gefallen bin?“
    „Ja, sehr genau sogar.“ Die Falte auf seiner Stirn glättete sich und ich glaubte, den Ansatz eines Lächelns sehen zu können, als ich ihn an unser Treffen im Sommer erinnerte.
    „Es war das Lied, das du auf der Gitarre gespielt hast. Es hat eine Flut von Bildern in meinen Kopf geschossen. Ich habe nicht einmal gemerkt, wie ich von der Mauer gestürzt bin.“
    „Oh!“, meinte Adam und kam wieder auf mich zu. Eine leichte, flüssige Bewegung, der ich fasziniert folgte.
    „Genau, Professor Hengstenbergs Stimme löst dasselbe aus“, fuhr ich fort.
    „Das kann sein. Sie ist eine Fee, das sind die begabtesten Sänger, die es auf dieser Welt gibt. Hast du ihre Flügel nicht gesehen?“, fragte Adam und hielt mir seine Hand hin. Ich ergriff sie und ließ mich von ihm wieder auf die Füße ziehen, während ich mich dafür schalt, dass mich der feste Griff seiner Hand an unseren letzten Kuss erinnerte.
    „Nein, ich habe darauf geachtet, meinen Platz zu finden. Außerdem wusste ich bis jetzt nicht, dass es singende Feen überhaupt gibt, geschweige denn, dass sie Magische Theorie lehren“, erwiderte ich unmutig.
    „Wusstest du von ihrem Musikproblem?“, fragte Adam an Liana gewandt. Sie nickte.
    „Ich habe das schon immer, Adam. Ich bin schon in der Schule von der Bank gekippt. Ich habe bestimmt noch irgendwo meine Packung mit den Ohrstöpseln. Ich dachte eigentlich, ich brauche sie in Tennenbode nicht, weil ich keinen Musikunterricht mehr habe, aber das war wohl ein Irrtum.“ Ich begann in meiner Tasche zu kramen.
    „Selma, das ist nicht normal. Du solltest das unter Kontrolle bringen.“ Adams dunkler Blick wurde ernst.
    „Das probiere ich doch jedes Mal, aber es klappt einfach nicht. Glaubst du, es macht mir Spaß vor fünfzig Leuten umzukippen oder mich bewusstlos von Gartenmauern zu stürzen.“ Er sah mich streng und gleichzeitig besorgt aus seinen nachtblauen Augen an. Nicht schon wieder dieser Blick. Meine Knie wurden weich.
    „Ja, Ja, ist schon gut“, gab ich nach. „Ich werde heute Abend meine Großmutter fragen. Als Heilerin weiß sie bestimmt Bescheid.“
    Es war Freitag und ich hatte meiner Großmutter ohnehin versprechen müssen, den heutigen Abend und den morgigen Tag bei ihr zu verbringen, bevor ich am Sonntag das Unterhaltungsprogramm für Helander Baltasars Werbetour mitgestalten durfte.
    „Ich gehe wieder rein, versprich mir, dich darum zu kümmern!“, bat Adam. Ich nickte brav und Adam verschwand wieder im Vorlesungsaal. Hatte er schon immer so breite Schultern gehabt?
    „Vergiss ihn!“, ermahnte mich Liana. Mein sehnsuchtsvoller Blick, der immer noch an der Tür hing, durch die Adam verschwunden war, war ihr nicht entgangen.
    „Wenn das mal so einfach wäre!“, seufzte ich.
    „Du bist meine beste Freundin. Ich wünsche mir nichts mehr für dich, als das du glücklich wirst. Aber ich habe wirklich Angst, dass du dich in Dinge verstrickst, die gefährlich sind und die dich das Leben kosten könnten.“ Liana sah mich traurig an. Was sollte ich ihr sagen? Dass es dafür schon viel zu spät war. Ich konnte nicht mehr zurück und so tun, als ob ich von allem nichts wusste, von meinen Eltern, die verschwunden waren oder womöglich ermordet wurden oder von Adam, dessen Anziehungskraft ich nichts entgegensetzen konnte, selbst wenn sie mich, wie er befürchtete, ins Verderben führte.
    „Ich weiß, Liana“, flüsterte ich und nahm sie in den Arm. „Mir passiert schon nichts.“

Flugstunden
    Am nächsten Tag saß ich im Haus meiner Großmutter in

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