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Königsfreunde (German Edition)

Königsfreunde (German Edition)

Titel: Königsfreunde (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isabell Schmitt-Egner
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nichts geschehen, wenn ich das Sagen habe, aber ich wollte, dass es auch offiziell so ist.«
    Jakob nahm den Brief entgegen und dann drückte er Robin fest an sich. Er verstand die Geste.
    »Und da ist noch was«, sagte Robin. »Ich habe dir das beste Werkzeug einpacken lassen, mit dem man Holz bearbeiten kann. Du sollst bei deiner Arbeit nicht von altem Werkzeug aufgehalten werden.« Er sah Jakob in die Augen, der seinen Blick schweigend erwiderte. In seinen Augen lag mehr als Dank. Viel mehr. Robin nickte ihm zu. »Viel Glück dir.«
    »Viel Glück auch dir«, sagte Jakob und drückte sanft Robins Arm. Robin lächelte und schaute sich um.
    Marquard war nicht bei ihnen und Robin fragte sich, wo er steckte.
    »Hat jemand Johann gesehen?«, fragte Robin.
    »Er war vorhin noch da«, sagte Clara. Sie trug ein dunkelgrünes Reisekleid, das ihr ausgezeichnet stand. Robin hatte darauf bestanden, ihr eine Kleiderauswahl mitzugeben. Er wusste, wie sehr sie sich darüber freuen würde.
    Hufgeklapper ertönte und Robin sah Marquard mit Hoheit an der Hand über den Hof kommen. Hoheit trug einen schönen Sattel mit Goldbeschlägen und ein passendes, reich verziertes Zaumzeug.
    »Schau mal, das habe ich extra für ihn machen lassen«, sagte Marquard. »Gefällt es dir?«
    Robin betrachtete etwas verwirrt das große Pferd.
    »Ja, es ist wundervoll. Er sieht aus wie ein edles Ritterpferd.« Robin strich Hoheit über den Hals. »Aber warum zeigst du mir das jetzt?«
    Marquard lächelte und auch alle anderen lächelten ihn an. Robin schaute von einem zum nächsten. Clara fiel ihm plötzlich um den Hals und küsste ihn auf die Wange.
    »Euer Reisegepäck, Majestät«, sagte Salentin hinter ihm und Robin drehte sich um. Ein Packpferd stand vor ihm, das von einem Diener an der Leine geführt wurde.
    »Wie?«, fragte Robin. Er begriff nicht, was vor sich ging.
    »Du kommst mit uns«, sagte Jakob.
    »Mit euch? Aber das geht nicht!«, sagte Robin und schaute Marquard hilfesuchend an.
    »Doch, das geht. Wofür habe ich mit dir die Listen erstellt? Dieses Zeug kann ich auch ohne dich erledigen. Und du bist erst mal vier Wochen im Kamm-Tal. Erhol dich und komm dann gestärkt wieder. Und bring Clara mit, wenn du zurückkommst«, sagte Marquard.
    »Clara?«, fragte Robin verständnislos.
    »Ja, ich komme mit dir, wenn du zum Schloss zurückkehrst. Meine Eltern erlauben es. Ich darf hin und her reisen. Und sie werden das auch. Du musst nicht allein sein.« Clara küsste ihn wieder.
    Robin stand wie erstarrt, dann fiel er Marquard um den Hals, der ihn lachend auffing.
    »Danke«, flüsterte Robin. »Du kannst dir nicht vorstellen, was das für mich bedeutet.«
    »Doch. Wir alle haben gesehen, wie schlecht es dir ging und wollten etwas unternehmen. Aber es sollte eine Überraschung sein. Sonst hätte dein Pflichtgefühl dich doch noch aufgehalten. Nun mach schon, steig auf.« Marquard hielt Hoheit fest und Robin zog sich in den Sattel.
    »Ihr seid wirklich ... verrückt!«, rief er.
    Clara lachte und stieg auf Wiesels Rücken.
    »Überraschung voll gelungen, würde ich sagen!« Sie ergriff die Zügel.
    »Vier Wochen?«, fragte Robin noch mal ungläubig.
    »Ja«, sagte Nesa und lenkte ihr Pferd direkt neben Robins. Sie beugte sich zu ihm hinüber und drückte seine Hand. »Und danach finden wir eine andere Lösung, um uns zu sehen. Jedenfalls darfst du Clara mitnehmen auf deiner Rückreise. Und vielleicht komme ich ja auch mit? Dein Kräutergarten hat es mir angetan.« Sie lächelte und Robin strahlte zurück. Alle Trauer war aus seiner Seele verschwunden.
    »Mach dir keine Sorgen, ich kümmere mich um den Laden hier«, sagte Marquard.
    »Wenn ich dich nicht hätte, würde es nicht gehen«, sagte Robin.
    »Du hast mich aber. Und jetzt los, bevor ich keine Lust mehr auf Papierrollen habe. Auf geht’s.« Er ließ seine Hand auf Hoheits glänzenden Pferdehintern fallen. Hoheit bewegte sich keinen Schritt. Er wedelte ein paar Fliegen mit dem Schweif fort und blieb stehen.
    »Tolles Pferd«, sagte Marquard. »Der lässt sich nicht so leicht beeindrucken.«
    »Warum hast du Hoheit eigentlich damals ins Tal zurücklaufen lassen? Wolltest du, dass ich einen Gefährten habe?«, fragte Robin.
    »Das auch«, sagte Marquard. »Aber der Schlingel hatte sofort ein Auge auf das graue Pferdchen geworfen. Er war so unruhig, dass ich ihn laufen ließ. Ich habe mir unterwegs in einem Dorf ein Pferd gekauft und den Wagen ließ ich zurück. Bis zu dem Dorf war es ein

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