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Königsfreunde (German Edition)

Königsfreunde (German Edition)

Titel: Königsfreunde (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isabell Schmitt-Egner
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und Hoheit. Sie beschnuffeln sich über den Zaun«, sagte Clara und drängte sich neben Robin an den Fensterplatz. Tatsächlich standen Wiesel und Hoheit sich gegenüber, den Holzzaun zwischen sich und hielten die Nüstern aneinander. Wiesel krümmte den Hals, schnupperte und dann schlug sie mit dem Vorderhuf aus und quietschte wieder laut.
    »Wie undamenhaft«, sagte Robin, und Clara zwickte ihn in die Seite.
    »Nein, das machen die, wenn sie sich toll finden«, sagte Clara.
    »Um sich schlagen und quieken?«
    »Genau.«
    »Da bin ich aber froh, dass du kein Pferd bist.« Robin schaute wieder zu den Pferden.
    »Die zwei verlieben sich«, sagte Clara. »Schau doch mal. Die wollen bestimmt heiraten.«
    »Meinst du?«, fragte Robin. Sie fühlte seinen Arm, den er sanft um sie legte.
    »Bestimmt«, sagte Clara. Sie lehnte ihren Kopf an Robins Schulter. »Dein Hoheit muss sich nur an den einfachen Stall auf den Land gewöhnen. Wiesel kommt mit den königlichen Ställen bestens zurecht.«
    »Mein Hoheit legt keinen großen Wert auf Ambiente«, sagte Robin. »Er ist ein bodenständiges Pferd.«
     »Ich weiß. Sonst hätte Wiesel ihn auch abgewiesen. Sie mag keine Angeber-Hengste.«
    »Wiesel ist eben ein kluges, wildes Pferdchen«, sagte Robin dicht an ihrem Ohr. Clara legte die Arme um ihn und drückte Robin fest an sich.
    »Weißt du, was ich tun werde?«, fragte Robin. »Ich werde eine Tischlerlehre machen.«
    »Was?«
    »Ja.« Robin lächelte sie im Dunkeln an. »Ich werde das Tischlerhandwerk lernen und dann eröffne ich eine Werkstatt. Dort beschäftige ich Arbeiter, die kein Auskommen haben, und ich werde wundervolle Möbel herstellen. Ich wollte morgen mit Jakob darüber reden. Vielleicht will er mitmachen.«
    »Du bist verrückt. Ein König, der Stühle zimmert«, sagte Clara. Sie war wirklich überrascht.
    »Glaubst du, das gefällt Jakob?«, fragte Robin.
    »Gefallen? Der dreht durch vor Freude. Morgen wird er sowieso in einem Berg von Spänen verschwinden, samt seinem neuen Werkzeug.«
    »Das ist mein Traum. Dinge aus Holz herstellen. Das werde ich tun«, sagte Robin zufrieden und ließ sich wieder auf das Strohlager sinken. Clara landete einen Atemzug später neben ihm.
    »Und wer regiert dann?«, fragte sie.
    »Das schaffe ich schon. Wir werden ein Land sein, das regen Handel betreibt. Es wird Märkte geben mit wundervollen Sachen, so wie bei euch hier. Du wirst sehen. Ich habe alles genau vor Augen.« Robin blickte zur Decke, als könne er dort die ganzen Herrlichkeiten sehen.
    »Weißt du, das ist ein wunderbarer Plan«, sagte Clara und zog Robin in ihre Arme.
    »Findest du?«
    »Ja. Ich würde auch gerne so etwas tun. Ich liebe Stoffe. Ich wünschte, ich könnte Kleider nähen und verkaufen.«
    »Das kannst du. Wir ziehen einfach ein Handwerk zusammen auf. Du und ich.« Robin drückte sie und sie sah seine Augen im Dunkeln glänzen.
    »Ein Handwerkerkönig«, flüsterte Clara. Sie küsste ihn sanft auf die Wange. »Wirst du überhaupt schlafen können, mit diesen wilden Plänen im Kopf.«
    »Ich weiß noch nicht«, sagte Robin. »Ich sagte ja, ich bin so aufgeregt. Als erstes werde ich einen Tisch herstellen und mit auf das Schloss nehmen. Dort werden wir dann essen, wenn ihr mich besucht.«
    »Du bist süß, komm her.« Clara bettete seinen Kopf an ihre Schulter und legte die Arme um ihn.
    Dann lagen sie still nebeneinander, während das erlöschende Feuer leise knackte. Das Stroh knisterte unter ihnen und zum Fenster wehte der Duft nach Gras und frischer Nachtluft herein. Robin lag still an sie geschmiegt da und Clara durchströmte wieder dieses unbeschreibliche Gefühl von Dankbarkeit und echtem Glück. Sie stellte fest, dass sie das Schloss mit den ganzen Dienern und den herrlichen Kleidern nicht vermisste, was sie zunächst geglaubt hatte. Nein, sie vermisste den Bach vor dem Haus und den Geruch von Schafswolle. Ihren Vater, der in seiner Werkstatt arbeitete und hämmerte, ihre Mutter, die Teig knetete. Und ihre gemeinsamen Mahlzeiten in der Stube, wo sie niemand störte und sie unter sich waren.
    Robin atmete bereits tief und langsam. Er würde gleich einschlafen. Clara strich ihm sanft über den Rücken und lauschte auf das zarte Knistern der letzten glühenden Holzscheite. Wahrscheinlich würden sie stets hier ihre schönsten Momente erleben, aber Robin würde seine Pflichten als Regent ebenso wahrnehmen und sich zusätzlich seine Tischlerwerkstatt aufbauen. Und sie, Clara, würde ihn dabei

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