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Königsjagd

Königsjagd

Titel: Königsjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Higgins
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Sie vor sieben Uhr abends nie einen Tropfen angerührt.«
      »Ich weiß, Walter, aber jetzt brauche ich einen Drink. Wirklich. Und nun sagen Sie mir eines, alter Freund. Bin ich jemals unaufrichtig zu Ihnen gewesen?«

    »Nein, Sir.«
      »Dann bitte ich Sie, mir jetzt zu vertrauen. Walter, wenn die Excalibur morgen in See sticht, werde ich an Bord sein, das verspreche ich Ihnen, aber im Augenblick ist es wichtig, daß bestimmte Leute weiterhin den Eindruck haben, ich sei mir noch nicht sicher. Würden Sie nach dem Lunch allein bei de Alvarez bleiben? Sagen Sie ihm, wie schockiert Sie über meine Befürchtungen seien. Daß ich damit drohe, nicht zu fahren. Fragen Sie ihn nach einem Beweis für das Komplott, von dem er dauernd redet.«

      Monckton sagte ernst: »Und ich darf nicht erfahren, was in Wahrheit vor sich geht, Sir?«
    »Nein, Walter. Noch nicht.«

    Monckton seufzte. »Ich werde tun, was ich kann.«
    »Schön. Ausgezeichnet«, sagte der Herzog.

      Es klopfte, und ein Diener in Livree erschien. »Ihre Königliche Hoheit der Marques von Oropeso«, meldete er und Ramajo de Alvarez trat ein.

      Himmler sagte: »Was würden wir eigentlich preisgeben, wenn wir es ihm sagten?«

    »Sie meinen, wir sollten ihm den ganzen Plan zeigen?« erwiderte von Ribbentrop entsetzt.
      »Sehen Sie es einmal so: Vor ein paar Wochen hat das britische Heer den größten Teil seiner Ausrüstung an den Stranden von Dünkirchen zurücklassen müssen. Ihre Bürgerwehr exerziert jetzt mit Hacken und Mistgabeln. Sie haben kaum noch zweihundert Panzer. Sie leiden unter einem verzweifelten Mangel an Jagdflugzeugen.« Er lächelte, was bei ihm relativ selten vorkam. »Die Sache ist einigermaßen akademisch. Die besten Landevoraussetzungen herrschen in der Zeit vom neunzehnten bis zum sechsundzwanzigsten September. Bis dann wird die Luftwaffe die englischen Geschwader kampfunfähig gemacht haben, und ohne Luftunterstützung ist die Royal Navy praktisch lahmgelegt. Nein, selbst wenn Churchill den gesamten Plan von Unternehmen Seelöwe in diesem Augenblick in Händen hätte, würde er weder die Hilfsmittel noch die Fähigkeit haben, es aufzuhalten.«
      »Sie meinen also, wir sollten die Forderung des Herzogs erfüllen?«

      »Mein lieber Herr von Ribbentrop, der Führer hat Ihnen die Operation Windsor anvertraut, weil er zuversichtlich damit rechnete, daß Sie die Sache zu einem erfolgreichen Abschluß bringen würden. Ich kann Ihnen nur einen Rat geben, aber ich muß sagen, ich sehe nicht, daß Sie in Anbetracht der Umstände einen großen Fehler machen können.«
      Kurz nach fünf Uhr wurde der Funkspruch in der Gesandtschaft empfangen, und Boerne bat Schellenberg und Kleiber zu sich. »Vom Reichsaußenminister. Es lautet einfach: ›Bedingung vernünftig. Erbetene Einzelheiten folgen.‹«

    Kleiber wandte sich siegesbewußt an Schellenberg: »Sehen Sie, Brigadeführer, ich kannte meinen Mann. Ich kannte ihn besser als Sie. Ich gehe gleich in den Funkraum, um auf die angekündigte Nachricht zu warten.« Als er die Tür hinter sich geschlossen hatte, nahm Schellenberg eine Zigarette und lachte laut auf. »Merken Sie was? Das ist nicht nur Ribbentrop, sondern auch Himmler. Ein Sektvertreter und ein Hühnerzüchter. Wirklich ein tolles Gespann, das müssen Sie zugeben.«

      »Brigadeführer Schellenberg«, antwortete Boerne. »Ich kann nicht zulassen, daß Sie weiter in diesem Ton reden. Ich habe Rücksicht auf meine Familie zu nehmen. Auf Verwandte daheim in Deutschland.«
      »Natürlich«, sagte Schellenberg einlenkend. »Es war dumm von mir, mich so hinreißen zu lassen. Leider vergißt man manchmal, daß man auch ein menschliches Wesen ist und nicht nur eine Marionette ohne eigenen Willen. Ich verabscheue Dummheit.«
      Die Tür wurde geöffnet, und Kleiber trat mit einem versiegelten Umschlag ein. »Sie haben es durch die Entschlüsselungsmaschine gegeben, so daß es nicht mal vom Chiffrierbeamten gelesen worden ist. Es ist streng vertraulich, und nur für Sie, Brigadeführer.«
      Schellenberg wog den Umschlag in der Hand. »Und für den Herzog von Windsor, nehme ich an.«
    »Soll ich da Cunha anrufen?« fragte Boerne.

      Schellenberg nickte. »Bitten Sie ihn, noch ein Zusammentreffen mit dem Herzog zu arrangieren. Am praktischsten ist es wohl, wenn wir es wieder so machen wie gestern abend.«
      Er steckte den Umschlag in die Innentasche seines Jacketts. Kleiber ging hinaus, und er folgte ihm. An

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