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Königsklingen (First Law - Band 3)

Königsklingen (First Law - Band 3)

Titel: Königsklingen (First Law - Band 3) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joe Abercrombie
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Welt und alles, was es auf ihr gibt, würde der sein eigenes Leben eintauschen.«
    Glokta hob die Augenbrauen. »Dann vielleicht eine Demonstration unserer Entschlossenheit? Eine Botschaft, die deutlich macht, dass Verrat nie und nimmer hingenommen wird?«
    »Eine solche Botschaft ist niemals verkehrt«, knurrte Bayaz zum bestätigenden Gemurmel der alten Männer.
    »Also eine öffentliche Erklärung von Brocks Schuld unter deutlicher Betonung seiner Verantwortlichkeit für die Zerstörung von Adua. Begleitet von zwei Hinrichtungen.«
Welch ein Pech für die beiden, als Kinder eines so ehrgeizigen Vaters geboren worden zu sein, aber öffentliche Hinrichtungen
    sind beim Volk nun einmal äußerst beliebt.
»Hat jemand einen Vorschlag, an welchem Tag das am besten ...«
    »Es wird keine Hinrichtungen geben.« Der König sah Bayaz offen und entschlossen in die Augen.
    Hoff blinzelte. »Aber Euer Majestät, Sie können nicht zulassen ...«
    »Es hat genug Blutvergießen gegeben. Mehr als genug. Lassen Sie Lord Brocks Kinder frei.« Rund um den Tisch wurde verschiedentlich scharf die Luft eingezogen. »Lassen Sie sie zu ihrem Vater reisen oder als freie Bürger in der Union verbleiben, falls sie das wünschen.« Bayaz starrte ihn von der anderen Seite des Saales finster an, aber der König wirkte nicht eingeschüchtert. »Der Krieg ist vorbei. Wir haben gewonnen.«
Der Krieg ist nie vorbei, und Sieg ist immer nur von kurzer Dauer.
»Ich möchte eher versuchen, die Wunden zu heilen, statt sie zu vertiefen.«
Ein verwundeter Feind ist der beste, denn er ist am leichtesten zu töten.
»Manchmal kann Gnade mehr bewirken als Schonungslosigkeit.«
    Glokta räusperte sich. »Manchmal.«
Obwohl ich persönlich noch keinen Fall erlebt habe, der das beweist.
    »Gut«, sagte der König in einem Ton, der keinen Widerspruch duldete. »Dann ist das erledigt. Haben wir noch andere dringende Angelegenheiten zu besprechen? Ich muss die Hospitäler besuchen und dann noch einmal sehen, wie es mit der Beseitigung der Trümmer vorangeht.«
    »Natürlich, Euer Majestät.« Hoff vollführte eine speichelleckerische Verbeugung. »Die Anteilnahme, die Sie für Ihre Untertanen zeigen, ehrt Sie.«
    Jezal starrte ihn einen Augenblick an, dann schnaubte er und stand auf. Er hatte den Raum schon verlassen, noch bevor die meisten alten Männer sich mühsam erhoben hatten.
Und ich brauche sogar noch länger als sie.
Nachdem sich Glokta endlich aus dem Stuhl herausgearbeitet hatte und mit verzerrtem Gesicht auf beiden Beinen stand, stellte er fest, dass Hoff neben ihm wartete. Sein rotes Gesicht trug einen besorgten Ausdruck. »Wir haben ein kleines Problem«, raunte er.
    »Tatsächlich? Eins, das wir nicht vor dem übrigen Rat erörtern können?«
    »Ich fürchte, ja. Eines, das wir vor allem nicht offen vor Seiner Majestät erörtern sollten.« Hoff sah schnell über seine Schulter und wartete, bis die letzten alten Herren die schwere Tür hinter sich schlossen und die beiden unbeobachtet zurückließen.
Geheimnisse also? Wie unglaublich aufregend.
»Die Schwester unseres abwesenden Herrn Marschalls.«
    Glokta runzelte die Stirn.
O je.
»Ardee West? Was ist mit ihr?«
    »Ich weiß es aus verlässlicher Quelle, dass sie sich in ... etwas prekären Umständen befindet.«
    Das vertraute Zucken lief über Gloktas linke Gesichtsseite. »Tatsächlich?«
Wie bedauerlich.
»Sie sind ja erstaunlich gut informiert, was die Privatangelegenheiten der fraglichen Dame betrifft.«
    »Das ist meine Pflicht.« Hoff beugte sich vor und blies Glokta seinen nach Wein stinkenden Atem ins Gesicht, als er flüsterte: »Wenn Sie bedenken, wer unter Umständen der Vater sein könnte.«
    »Und zwar wer?«
Obwohl ich vermute, dass wir uns beide die Antwort schon denken können.
    »Wer außer dem König?«, zischte Hoff unterdrückt und mit einem Hauch Panik in der Stimme. »Sie müssen doch auch gewusst haben, dass die beiden vor seiner Krönung eine ... nun, um es vorsichtig auszudrücken, eine Affäre miteinander hatten. Das ist ja kaum ein Geheimnis. Und nun das? Ein uneheliches Kind! Wo doch der eigene Anspruch unseres Königs auf den Thron nicht ganz sauber ist? Und wo er noch so viele Feinde im Offenen Rat hat? So ein Kind könnte man gegen uns verwenden, wenn seine Existenz bekannt würde, und das wird natürlich geschehen!« Er kam noch näher. »So eine Sache könnte eine Bedrohung für den Staat darstellen.«
    »In der Tat«, erklärte Glokta eisig.
Das ist

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