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Königsklingen (First Law - Band 3)

Königsklingen (First Law - Band 3)

Titel: Königsklingen (First Law - Band 3) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joe Abercrombie
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Sie alle ihm Ihre vollste Unterstützung gewähren würden.«
    Nun waren viele Männer auf den Beinen, blickten grimmig und schwenkten die Fäuste. »Das ist skandalös!« »Nie da gewesen!«
    »Unakzeptabel!«
    »Wir werden uns nicht einschüchtern lassen!«
    Jezal sprang von seinem Thron, hob den juwelenbesetzten Degen und rammte das Ende der Scheide immer wieder auf das Podest, so dass die Schläge laut von den Wänden widerhallten. »Ich bin der König!«, brüllte er in den plötzlich völlig stillen Saal. »Ich biete Ihnen hier keine Wahl, ich verkünde einen königlichen Erlass! Adua wird wieder aufgebaut, prunkvoller denn je! Und das ist der Preis dafür! Sie haben sich zu sehr an eine schwache Krone gewöhnt, meine Herren! Glauben Sie mir, diese Tage liegen nun hinter uns!«
    Bayaz beugte sich zu Logen hinüber und flüsterte: »Er macht das überraschend gut, nicht wahr?«
    Die Edelleute murrten, setzten sich aber wieder hin, als Jezal weiterredete, und seine Stimme hallte mit lockerer Selbstsicherheit durch den Raum; den noch in der Scheide steckenden Degen hielt er weiterhin in der Faust. »Jene, die mich in der jüngsten Krise aus ganzem Herzen unterstützt haben, werden von dieser Maßnahme nicht betroffen sein. Aber diese Liste ist zu Ihrer aller Schande nur sehr kurz. Tatsächlich waren es Freunde von außerhalb der Grenzen der Union, die uns in unserer schweren Stunde Beistand leisteten!«
    Der Mann in Schwarz erhob sich von seinem Stuhl. »Ich, Orso von Talins, werde meinem königlichen Sohn und meiner Tochter stets zur Seite stehen!« Er ergriff Jezals Gesicht und küsste ihn auf beide Wangen. Dann tat er dasselbe bei der Königin. »Ihre Freunde sind meine Freunde.« Das sagte er mit einem Lächeln, aber die Bedeutung war nicht zu verkennen. »Ihre Feinde? Ah. Sie alle sind kluge Männer. Alles andere können Sie sich denken.«
    »Ich danke Ihnen dafür, dass Sie sich für unsere Rettung eingesetzt haben«, sagte Jezal. »Unsere Ergebenheit ist Ihnen sicher. Der Krieg zwischen der Union und dem Norden ist beendet. Der Tyrann Bethod ist tot, und dort hat sich nun vieles geändert. Ich bin stolz, den Mann, der ihn niederwarf, meinen Freund nennen zu dürfen. Neunfinger-Logen! König der Nordmänner!« Er strahlte und streckte die Hand aus. »Es passt, dass wir diese kühne neue Zeit als Brüder beginnen.«
    »Joh«, sagte Logen und erhob sich schwerfällig von seinem Stuhl. »Stimmt.« Er zog Jezal in seine Arme und gab ihm einen mächtigen Klaps auf die Schulter, der in der ganzen Halle zu hören war. »Ich denk mal, wir werden ab jetzt auf unserer Seite der Weißflut bleiben. Es sei denn, dass mein Bruder hier unten Ärger hat.« Er warf den missmutigen alten Männern in der ersten Rolle einen Friedhofsblick zu. »Ich sag’s nur, sorgt dafür, dass ich nicht wiederkommen muss.« Damit ließ er sich wieder auf den hohen Stuhl sinken und blickte weiter finster vor sich hin. Der Blutige Neuner hatte vielleicht keine große Ahnung von Politik, aber er wusste, wie man eine Drohung ausspricht.
    »Wir haben den Krieg gewonnen!« Jezal rasselte mit dem goldenen Griff seines Degens, dann ließ er ihn elegant wieder in die Aufhängung an seinem Gürtel gleiten. »Jetzt müssen wir den Frieden gewinnen!«
    »Wohl gesprochen, Euer Majestät, wohl gesprochen!« Der rotgesichtige Säufer erhob sich und verhinderte geschickt, dass weitere Einwände erhoben wurden. »Dann bleibt nur noch ein einziger Tagesordnungspunkt, bevor der Offene Rat einstweilen ausgesetzt wird.« Er wandte sich mit einem öligen Lächeln und einer Verbeugung um, während er sich die Hände rieb. »Lassen Sie uns Lord Bayaz danken, dem Ersten der Magi, der durch die Weisheit seines Ratschlusses und der Macht seiner Hohen Künste die Angreifer aus dem Lande trieb und die Union rettete!« Damit begann er zu klatschen. Der Krüppel Glokta tat es ihm nach, dann auch Großherzog Orso.
    Ein untersetzter Edelmann in der ersten Reihe sprang auf. »Lord Bayaz!«, brüllte er und schlug die fetten Hände zusammen. Schon bald hallte der ganze Saal vor zögerlichem Applaus wider. Selbst Heugen machte mit. Selbst Ischer, der dabei allerdings ein Gesicht zog, als ob er seiner eigenen Beerdigung Beifall zollte. Logen ließ seine Hände, wo sie waren. Wenn er ehrlich war, dann war ihm schon übel, weil er überhaupt nur dabei war. Übel und wütend. Er lehnte sich zurück und starrte weiter finster vor sich hin.
     
    Jezal sah den großen Würdenträgern

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