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Königsklingen (First Law - Band 3)

Königsklingen (First Law - Band 3)

Titel: Königsklingen (First Law - Band 3) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joe Abercrombie
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andeutete, dass er die Antwort schon kannte. »Sie haben es komplett versaut, oder nicht?«
    »Sie sind Zweiter geworden, wenn es das ist, was du wissen wolltest.«
    »Das nenn ich versaut, wenn es nämlich nur zwei Parteien gegeben hat.«
    Hundsmann holte tief Luft und ging nicht weiter darauf ein. »Bethod hat sich richtig gut eingegraben und bewacht alle Straßen nach Carleon. Niemand weiß einen leichten Weg, um ihn zu überwältigen oder aber zu umgehen. Er hat sich auf diese Lage ziemlich gut vorbereitet, denke ich mal.«
    »Das hätte ich dir sagen können!«, bellte Dow und spuckte einen kleinen Schauer fettiger Krümel aus. »Er wird Kleinknochen auf einem dieser Berge haben und Schlohmähne auf dem anderen, und Schneebleich und Goring weiter draußen. Die vier werden es niemandem leicht machen, aber selbst wenn, dann wird Bethod mit seinen Schanka hinter ihnen lauern und mit seinem Scheiß-Gefürchteten, um die Union im Eiltempo abzumurksen.«
    »Das ist ziemlich wahrscheinlich.« Tul hielt sein Schwert in die Höhe und machte sich dann wieder daran, die Klinge zu polieren. »Bethod hat immer gern vorausgeplant.«
    »Und was sagen die, die unsere Leinen in der Hand halten?«, fragte Dow abfällig. »Was für Arbeit hat Wildzorn jetzt für seine Tierchen?«
    »Burr will, dass wir ein Stück nach Norden ziehen, durch die Wälder, und gucken, ob Bethod irgendwo eine Schwachstelle übersehen hat.«
    »Pah«, schnaubte Dow. »Bethod hat nicht die Angewohnheit, Schlupflöcher zu lassen. Es sei denn, mit Absicht, damit wir dort reinfallen. Und uns den Hals brechen.«
    »Na, dann sollten wir wohl besonders vorsichtig darauf achten, wo wir hintreten, was?«
    »Schon wieder den Scheiß-Laufburschen spielen.«
    Hundsmann vermutete, dass er Dows Gemecker allmählich genauso satt hatte wie Dreibaum früher. »Was sonst gäbe es wohl zu tun? Das Leben ist nun mal so, man muss immer mal wieder Drecksarbeit übernehmen. Wenn du auch nur ein bisschen was wert bist, dann versuchst du, diese Arbeit so gut wie möglich zu erledigen. Welche Laus ist dir denn überhaupt über die Leber gelaufen?«
    »Das hier!« Dow machte eine Kopfbewegung in Richtung Wald. »Bloß das hier! Es hat sich nichts geändert, was? Wir haben zwar die Weißflut überquert und sind wieder im Norden, aber Bethod hat sich da oben prachtvoll eingebuddelt, und die Union hat keine Möglichkeit, an ihm vorbeizukommen, ohne richtig was auf den Arsch zu kriegen. Und wenn sie ihn von den Bergen prügeln, was dann? Und wenn sie bis Carleon kommen und die Stadt erobern, um sie dann wohl in Brand zu setzen, genau wie Neunfinger letztes Mal, was dann? Das heißt doch gar nichts. Bethod wird weitermachen, wie immer, er wird kämpfen und sich wieder zurückziehen, und es wird immer ein paar neue Berge zum Verschanzen geben und ein paar neue Kniffe, um uns zu überlisten. Irgendwann hat dann die Union die Schnauze voll und verpisst sich wieder nach Süden, und wir werden es ausbaden müssen. Denn dann wird Bethod wieder umkehren, und haste nicht gesehen – wird er derjenige sein, der uns durch den ganzen verdammten Norden und zurück jagen wird. Winter, Sommer, Winter, Sommer, immer der gleiche Scheiß. Hier sitzen wir, weniger Leute als früher, aber wir drücken uns immer noch in den Wäldern rum. Kommt euch das nicht bekannt vor?«
    So war es wohl, jetzt, da er es sagte, aber Hundsmann wusste nicht, was er daran hätte ändern können. »Logen ist ja wieder da, oder nicht? Das wird schon ein bisschen helfen.«
    Dow schnaubte wieder. »Ha! Seit wann hat der Blutige Neuner irgendwas anderes gebracht als den Tod?«
    »Jetzt aber mal langsam«, knurrte Tul. »Du bist ihm was schuldig, schon vergessen? Wir alle stehen in seiner Schuld.«
    »Es gibt aber Grenzen, wie lange ein Mann in der Schuld eines anderen steht, würd ich sagen.« Dow warf seine Pfanne neben das Feuer, stand auf und wischte sich die Hände an seinem Mantel ab. »Wo hat er sich überhaupt rumgetrieben, hm? Hat uns da oben in den Tälern ohne ein Wort sitzen lassen, oder nicht? Hat uns den Plattköpfen überlassen und ist durch die halbe Welt gegondelt! Wer sagt uns denn, dass er sich nicht wieder verpisst, wenn er Lust hat, oder zu Bethod überläuft, grundlos jemanden umbringt oder sonst was macht?«
    Hundsmann sah zu Tul hinüber, und Tul blickte mit schuldbewusstem Gesicht zurück. Sie alle hatten miterlebt, dass Logen wirklich verdammt dunkle Taten vollbracht hatte, wenn er in der Stimmung dazu

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