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Koenigsmoerder

Koenigsmoerder

Titel: Koenigsmoerder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Miller
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Ohren.«
    »Ich kann meine Termine verschieben, ich kann...«
    Er drückte ihr einen Finger auf die Lippen. »Nein. Die Bäckergilde kann nicht warten, ebenso wenig wie die Gilde der Weinhändler oder Lord Daltries Steuerausschuss. Du willst mir helfen? Halt mir die ganze verdammte Bande vom Hals, und meine Liebe wird für immer dir gehören.«
    Liebe. Das unbedachte Wort stand plötzlich wie ein Fels zwischen ihnen. Er verfluchte sich im Stillen und nahm den Finger von ihren Lippen.
    Sie wandte sich ab und machte sich an ihrem Gewand zu schaffen. »Ich werde mein Bestes tun.«
    »Dathne...«
    »Ich sollte jetzt gehen«, sagte sie und blickte zu der geöffneten Tür hinüber. »Ich bin mit Matt in der Gans verabredet. Wolltest du nicht...«
    Er wandte den Blick ab. »Ich kann nicht. Ich werde an anderer Stelle gebraucht.«
    Es gelang ihr nur unvollkommen, ihre Erleichterung zu verbergen. »Dann ein andermal.«
    »Ja«, erwiderte er mit schwerem Herzen. »Ein andermal.«
    Sie lächelte, aber in ihren Augen stand ein besorgter Ausdruck. »Wenn wir uns zwischen unseren jeweiligen Verpflichtungen mor
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    gen nicht über den Weg laufen, wünsche ich dir viel Glück mit Meister Glospottle.«
    »Danke. Ich werde es brauchen.«
    Dann ließ sie ihn allein, und er sah ihr mit geballten Fäusten hinterher. Narr.
    Narr/Von allen idiotischen Dingen, die er hätte sagen können...
    Bitte, Barl. Bitte. Gib, dass ich sie nicht verjagt habe.
    Nicht lange nach Dathnes abruptem Aufbruch erschienen Colly und Brin zu ihrer Wachschicht. Er verabschiedete sich von ihnen und ging in grüblerischer Stimmung zur Wetterkammer und wartete im oberen Stockwerk auf Gars Ankunft. Stand einmal mehr hilflos daneben, während Lurs König schrie und blutete und das Land mit Regen und Magie nährte.
    Zitternd und von Übelkeit gequält hielt er das Stärkungsmittel an Gars blaue, blutbefleckte Lippen und goss ihm sanft ein wenig davon in den Mund. »Lasst nach Jarralt schicken, Gar! Macht ihn zum Meistermagier, bevor ihr Euch hier umbringt und er alles bekommt.«
    Gar schob den Becher schwach von sich und ließ sich an der Wand hinabrutschen, bis er auf dem Parkettboden lag. Sein Hemd war durchnässt vom Schweiß seiner Anstrengungen. Ein krampfhaftes Zittern schüttelte ihn. Er sah aus wie ein Mann im letzten Stadium einer grausamen Krankheit. »Nein.«
    Asher schleuderte den Becher durch den Raum. »Verdammt sollt Ihr sein! Was soll ich tun?«
    Gar schloss die eingefallenen Augen. »Nichts. Ich bin der Sohn meines Vaters.
    Das hier kann mich nicht umbringen.«
    »Nun, es bringt mich fast um!«
    Der Anflug eines Lächelns glitt über Gars Züge. »Armer Asher. Es tut mir leid.«
    Von plötzlicher Scham erfüllt, ließ er sich zu Boden sinken. »Nein. Nein.
    Kümmert Euch nicht um mich. Ich habe Angst um Euch, das ist alles.«
    Gar verzog das Gesicht und zwang sich, sich aufzurichten. Er lehnte sich schwer atmend an die Wand und tätschelte Asher unbeholfen die Schulter. »Du brauchst keine Angst zu haben.«
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    Ach nein? Was für eine idiotische Bemerkung! Aus Angst wurde Zorn. »Gar...«
    »Du solltest gehen«, sagte Gar. »Wir wollen nicht...« Er brach ab und hustete heftig, ein schreckliches, scharrendes Geräusch, das so klang, als litte er an Lungenfäule. »Geh«, flüsterte er. »Ich werde zurechtkommen. Ich muss mich nur für eine Weile ausruhen.«
    »Nein, Gar, Ihr...«
    »Soll ich einen königlichen Befehl daraus machen? Geh!« Er stand auf. »Ihr seid wahnsinnig, wisst Ihr das? Absolut verrückt.«
    Gar schüttelte nur den Kopf. »Wir sehen uns morgen.«
    Der lange Marsch zurück zum Turm war kalt, und hässliche Bilder saßen ihm im Nacken. Was sollte er tun? Vielleicht konnte er Pother Nix einen vertraulichen Hinweis ins Ohr flüstern...
    Willer, der ein Bündel unter einem Arm hielt, verließ gerade in dem Moment den Turm, als er dort eintraf. »Asher!« Das Gesicht der Meeresschnecke verzog sich zu einem eigenartigen Ausdruck nervöser Unterwürfigkeit. »Dass ich Euch so spät hier antreffe. Erzählt mir nicht, dass Ihr noch immer nicht aufgehört habt zu arbeiten?«
    Geistloses Geplapper mit Willer war das Letzte, was er jetzt brauchte. »Nein.«
    Willer trat einen kleinen Schritt zur Seite und versperrte ihm den Weg. »Ich auch nicht. Darran will, dass diese Papiere unverzüglich in den Palast gebracht werden. Ich dachte schon, wir hätten hart gearbeitet, als Gar nur ein Prinz war, aber...«
    Asher zog eine Augenbraue hoch.

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