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Koenigsmoerder

Koenigsmoerder

Titel: Koenigsmoerder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Miller
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Ewigkeit verschleppen. Mein Königreich braucht einen Meistermagier, der nicht nur den Titel dieses Amtes trägt. Wann werde ich einen haben?«
    Nix verschränkte die Arme vor der Brust und schob die Hände in seine Ärmel.
    Seine Miene war enttäuscht und tadelnd. »Eure Majestät, Ihr seid zu klug, um mir diese Frage zu stellen.«
    Getroffen ballte Gar die Fäuste und blickte durch das kleine 119
    Fenster des Raums. In den Gärten draußen arbeiteten Männer und Knaben zwischen den Blumenbeeten und lachten in der frühen Morgensonne. Wie er sie um ihr sorgloses Leben beneidete. Wenn er bis zum Ende der Woche nicht zumindest eine greifbare Verbesserung von Durms Zustand vorweisen konnte, würde ihm nichts anderes übrig bleiben, als alle Hoffnung, Conroyd aus der Wetterkammer fernzuhalten, fahren zu lassen. Und schlimmer noch, es wäre richtig, genau das zu tun.
    »Ich entschuldige mich, Nix«, seufzte er. »Ich wollte Euch nicht kränken. Ich weiß, dass Ihr mir keine Versprechungen geben könnt, die Durms Körper vielleicht nicht wird einhalten können.«
    Die strenge Miene des Pothers wurde sanfter. »Wenn ich aufgrund lebenslanger Erfahrung eine Bemerkung machen dürfte, Herr?«
    »Nur zu.«
    »Lasst Euch nicht von Männern, die ein begründetes Interesse an Durms langsamer Genesung haben, einschüchtern. Oder von jenen, denen es aufrichtig um das Wohlergehen des Königsreichs geht, die Euren neuen Rang jedoch noch nicht zur Gänze akzeptiert haben. Ihr seid der König. Eingesetzt von Barl und gesegnet mit der Wettermagie. Vergesst das nicht... Und lasst es auch jene nicht vergessen, die geschworen haben, Euch zu dienen.«
    Gar sah Nix überrascht an. Dann, während ihm die Bedeutung der Worte des Pothers langsam aufging, fiel ein Teil der erdrückenden Last von ihm ab, und er konnte wieder ruhiger atmen. »Nein«, sagte er schließlich. »Ich werde es nicht vergessen.«
    »Ihr solltet Euch ein wenig Ruhe gönnen«, erklärte Nix abrupt. »Ich habe mehr Jahre, als Ihr auf der Welt seid, beobachtet, was die Wettermagie Eurem Vater angetan hat. Es ist ein grausames Geschäft. Geizt mit Eurer Energie, Herr, oder Ihr werdet nicht lange genug leben, um zu sehen, wie Euer eigenes Kind in Eure Fußstapfen tritt.«
    Gar schluckte eine schneidende Erwiderung herunter. Der Mann gehorchte dem Impuls seiner eigenen heiligen Pflicht und er hatte Recht, verdammt. Die Wettermagie erwies sich als genau das, worüber seine Mutter stets geklagt hatte, das und noch mehr. Trotz
    119
    des ekelhaften Stärkungsmittels des Pothers hatte er ständig Kopfschmerzen, und seine Knochen fühlten sich eigenartig mürbe an. Als könnten sie jeden Moment zu Staub zerfallen. Wenn er sich nicht zu rigoroser Disziplin zwang, trieben seine Gedanken wie Daunen auf einer launischen Brise, unmöglich einzufangen. Und er zitterte innerlich, als bliese unter der Oberfläche seiner Haut unablässig ein dünner, kalter Wind.
    »Es sind erst drei Wochen«, sagte er. »Mit der Zeit werde ich mich daran gewöhnen, so wie mein Vater vor mir es getan hat und sein Vater vor ihm. Barl hätte mir die Krone nicht überantwortet, ohne mir auch die Kraft zu geben, sie zu tragen.«
    Nix nickte mit zurückhaltender Miene. »In der Tat.«
    Gars Blick wanderte zu Durms reglosem Körper hinüber. »Ich muss mich wieder an die Arbeit machen. Sollte er auch nur die geringste Regung zeigen...«
    »Natürlich«, erwiderte Nix und öffnete die Tür für ihn. »Sofort.«
    Während Gar durch den Palast zu Durms trostlos leeren Gemächern ging, dachte er: Gib, dass er sich bald regt, Barl. Mir läuft die Zeit davon.
    Es fühlte sich eigenartig an, beinahe... anstößig... in Durms privatem Arbeitszimmer zu sitzen und einen seiner eifersüchtig gehüteten magischen Texte in den Händen zu halten. Dieser Raum gehörte so sehr dem Meistermagier, dass er sich wie ein Eindringling vorkam. Beinahe konnte er Durms tiefe, missbilligende Stimme hören, die zu wissen begehrte, was er sich einbilde, dies zu tun...
    Das Buch, das er so vorsichtig auf dem Schoß balancierte, enthielt die Zauber, die er zur Formung der marmornen Abbilder benötigte, die die Särge seiner Familie schmücken sollten. Es gab natürlich Doranen in der Stadt, die dies tun konnten.
    Die die Magie für jeden Bürger vollzogen, der Geld hatte und das Bedürfnis nach solchen Denkmälern. Ging es jedoch um die königliche Familie, schrieb die Tradition vor, dass die Aufgabe einzig dem Meistermagier vorbehalten

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