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Können diese Augen lügen?

Können diese Augen lügen?

Titel: Können diese Augen lügen? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A Larkin
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Peter kennen, der Janie nie begegnete, und sie heirateten in schlichtem Rahmen und lebten fortan glücklich bis ans Ende ihrer Tage.
    Natürlich hätte diese Van vermutlich ihr Studium aufgeben müssen, als ihre Mom Krebs bekam. Diese Van wäre in Arztrechnungen und Beerdigungskosten erstickt. Und vielleicht hätte sich Peter nicht unbedingt als Fels in der Brandung erwiesen. Wenn es wirklich darauf ankam, war er ein Schwächling. Und diese Van hätte keinen Joe gehabt.
    Ich hörte auf, Jane zu beobachten, und ging zu Bett. Joe folgte mir, rollte sich neben mir zusammen und vergrub die Schnauze an meinem Hals. Ich presste mein Gesicht in sein Fell und begann erneut zu weinen.

29
    Peter klingelte nicht. Ich hatte vermutlich vergessen, die Tür abzuschließen, nachdem Janie davongestürmt war, und er war einfach hereingekommen. Joe knurrte lange und tief, als Peter in den Raum trat.
    » Dein Hund ist ein ziemlicher Brocken.« Seine Stimme zitterte leicht.
    » Trotzdem ist er eigentlich noch ein Welpe.«
    Peter kam so langsam auf mich zu, als bereite er sich darauf vor, im Notfall auf dem Absatz kehrtzumachen und die Flucht zu ergreifen, dann setzte er sich auf das Fußende meines Bettes. Joe sprang neben mir auf die Matratze und starrte ihn an.
    » Ich möchte nicht, dass du auf meinem Bett sitzt.« Ich richtete mich auf.
    Peter erhob sich hastig. Er blickte sich um und hob die Hände, als wüsste er nicht, was er mit ihnen anfangen sollte.
    » Janie wartet im Auto.« Er packte die Ecke meiner Decke und spielte mit dem ausgefransten Saum. » Hat Diane das wirklich getan?«
    » Sie hat.«
    » Ich habe versucht, Janie das klarzumachen, aber du weißt ja, wie sie ist. Was sie nicht sehen will, sieht sie nicht.«
    » Dann wäre ich an deiner Stelle lieber vorsichtig, Pete. Nutz das nicht aus.«
    Wieder ließ er sich auf dem Bett nieder. Er wirkte so bedrückt und verzweifelt, dass ich es nicht über mich brachte, ihn erneut wegzuscheuchen.
    » Ich weiß.« Er betrachtete angelegentlich seine Handflächen.
    » Wenn du das weißt, hast du keine Entschuldigung.«
    Er machte es sich zu meinen Füßen bequem, als wolle er mir eine Gutenachtgeschichte erzählen.
    » Wer ist der Typ?« Er sah mir ins Gesicht, vermochte mir aber nicht in die Augen zu blicken.
    » Alex.«
    » Wer ist er?«
    » Joes Tierarzt.«
    » Das erklärt die unmöglichen Klamotten.« Peter schnaubte verächtlich. » Diane sagte, er sähe aus wie ein Holzfäller.«
    » Pass auf, was du sagst«, erwiderte ich scharf. » Du bist nur zwei Kommandos davon entfernt, die Eier abgerissen zu bekommen.« Ich deutete vielsagend auf Joe. » Vergiss das nicht.«
    Seine Augen weiteten sich. Er starrte mich stumm an. Ich suchte nach Worten, um das Schweigen zu brechen, fand aber keine. Er machte den Eindruck, als würde er möglicherweise gar nichts mehr sagen. Joe verlor das Interesse an ihm und ließ sich seufzend auf das Bett fallen.
    Endlich gestand ich: » Ich habe ohnehin alles vermasselt.«
    » Du gewinnst ihn zurück.«
    » Woher willst du das wissen? Ich habe ihn bezüglich der Party belogen; ich habe behauptet, krank zu sein.«
    » Warum?«
    » Weil ich nicht wollte, dass er irgendetwas von dieser Sache erfährt. Er sollte weder von dir noch von Dianes Abfindung etwas wissen– ich wollte ihn nicht mit dem ganzen Chaos belasten. Ich wollte eine Chance, ganz von vorne anzufangen. Und ich dachte, es wäre einfacher, ihn hinzuhalten, bis der heutige Tag vorüber ist, du und Jane euer neues Leben beginnt und ich meines.«
    » Dann sag ihm das.« Peter wirkte so unbehaglich, wie ich mich fühlte. » Welcher Mann würde dich schon wegen so einer kleinen Notlüge gleich aufgeben?«
    » Welcher Mann würde mir schon den Laufpass geben, weil ich keine gute Erziehung genossen habe und keinen Treuhandfonds besitze?«
    » Van!«
    » Nun, ich bin vor Kurzem zu Geld gekommen, also bist du am Ende der Dumme.« Ich lachte, als wären das alles nur Neckereien, aber das stimmte nicht, und wir beide wussten es.
    » Was meinst du denn, wie lange du es mit ihm ausgehalten hättest, Van?«
    » Wovon redest du eigentlich?«
    » Davon, dass du nie länger als einen oder zwei Monate mit einem Typen zusammen warst. Ich würde das Ganze einfach abhaken und zur Tagesordnung übergehen.« Er hatte sein Anwaltsgesicht aufgesetzt.
    » Nächstes Mal wird alles anders, darauf kannst du dich verlassen, denn ich liebe dich nicht mehr.«
    Er sah mich lange an. Als ich den Kopf senkte, beugte er

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