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Können diese Augen lügen?

Können diese Augen lügen?

Titel: Können diese Augen lügen? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A Larkin
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es nicht. Stattdessen faltete ich ihn und schob ihn in meine Handtasche. Dann kramte ich darin herum, bis ich den Fotostreifen von Diane fand, der in einem Kreditkartenfach meiner Brieftasche steckte. Ich ließ ihn auf der Theke zurück, ohne einen letzten Blick auf die die Augen verdrehende Diane zu werfen.
    Die Rückfahrt war furchtbar. Ich hielt an jedem Dunkin-Donuts-Drive-in zwischen Newburgh und Binghampton, und als ich Syracuse erreichte, drohte meine Blase zu platzen. Ich fuhr mit zusammengepressten Schenkeln und schwitzte, betete und fluchte zugleich.
    Als ich zur Raststätte Chittenango kam, stellte ich fest, dass die Toiletten hinter den geparkten Trucks lagen. Ich rannte in meinen hochhackigen orangefarbenen Satinpumps, den gestreiften Socken, den löcherigen Jeans und dem schwarzen Boston-Sweatshirt mit dem aufgedruckten Raumschiff in Neonpink über den Parkplatz. Kalte Luft wehte durch das Loch unter meiner linken Pobacke. Ein Pfiff ertönte, und ich zuckte zusammen, wohl wissend, dass man durch das notdürftig geflickte Loch nicht nur meinen Hintern sehen konnte, sondern wahrscheinlich auch, dass selbiger von dem Gummi meiner Omaunterhose eingezwängt wurde, das dort wie eine große weiße Bratwurst heraushing.
    Ich hatte es für überflüssig gehalten, meine Tasche aus dem Kofferraum zu holen und zum Kutschhaus zu schleppen, damit ich mich umziehen konnte, bevor ich losfuhr. Jetzt bereute ich es bitter, zu faul dazu gewesen zu sein.
    » O Gott, o Gott, oGottoGottoGott«, stöhnte ich, während ich meine Jeans in derselben Sekunde aufknöpfte, in der ich in die Damentoilette stürmte. » OgottoGottoGott!« Ich stürzte in eine leere Kabine, riss die Hose herunter und pinkelte. Der Strom nahm kein Ende, und ich konnte in den dämlichen Pumps das Gleichgewicht nicht halten, sodass ich endlich voll auf der nassen Brille zu sitzen kam. Und aus irgendeinem Grund war ich der Ansicht, das alles wäre allein Dianes Schuld.
    Ich ging zum Auto zurück und drehte das Radio auf volle Lautstärke. Alle New-York-City-Sender konnte ich schon seit Stunden nicht mehr empfangen, und von Rochester war ich für einen klaren Empfang noch zu weit entfernt. Ich ließ die Sender in der Hoffnung, auf etwas Vernünftiges zu stoßen, automatisch durchlaufen und begnügte mich schließlich mit Countrymusik, weil dieser Sender nicht rauschte und daher laut gespielt werden konnte. Aber selbst der Typ, der heiser seinen leeren Kühlschrank und seine verlorene Liebe beklagte, die auch noch seine Katze gestohlen hatte, konnte die Stimme in meinem Kopf nicht verdrängen, die mir zuflüsterte: » Es ist nicht fair, er hat mir zuerst gehört.«

5
    Das Erste, was mir an Peter auffiel, waren seine Schuhsohlen.
    Ich kam nicht nur an meinem allerersten Tag an der Universität von Rochester zu meiner allerersten Vorlesung zu spät, sondern als ich den Raum betreten wollte, verfing sich auch noch der Absatz meiner neuen Schuhe, die Diane mir zum Abschied geschenkt hatte, in einem Ritz an der Türschwelle.
    Ich flog nach vorne, schleuderte meine Bücher quer durch den Raum und landete bäuchlings auf dem Boden. Als ich den Kopf hob, blickte ich auf die Sohlen eines Bootsschuhpaars– die Art aus gegerbtem Leder, deren Senkel zu komischen kleinen Knoten geschnürt statt zugebunden werden.
    O Gott, dachte ich. Wie peinlich für ihn, solche Schuhe zu tragen! Ich versuchte mir einzureden, dass es für ihn schlimmer sein musste, Altmännerschuhe zu tragen, als für mich, in einem Hörsaal voller Studenten eine Bauchlandung hinzulegen. Es war eine Illusion, die ich nicht lange aufrechterhalten konnte, denn es war unmöglich, das Gelächter ringsum zu überhören.
    Die Schuhsohlen trafen auf den Boden, als ihr Träger aufstand und mir seine Hand hinhielt. Seine Finger waren schmal, aber kräftig: Klavierspielerhände, wie meine Mom zu sagen pflegte. Er ergriff meine Hand, als wolle er sie schütteln, und half mir auf.
    » Keine Sorge«, tröstete er. » Niemand hat etwas gemerkt.« Seine Stimme klang tief und belustigt; seine weichen Lippen verzogen sich zu einem freundlichen Lächeln. Seine Augen waren graublau und funkelten unter den schweren Brauen. Er hatte eine Kerbe im Kinn wie Cary Grant, und seine helle Haut wies einen leichten Bartstoppelflaum auf.
    » Na ja, wir können zumindest so tun, als hätte niemand etwas gemerkt, nicht wahr?« Er nahm seine Tasche von dem Platz neben ihm. » Setz dich. Ich sammele deine Bücher ein.«
    Ich ließ

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