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Können diese Augen lügen?

Können diese Augen lügen?

Titel: Können diese Augen lügen? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A Larkin
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Schild ›Nur für Angestellte ‹ . Ich versuchte, den Blick abzuwenden, damit er meine Panik nicht bemerkte.
    » Miss?« Er ging zu der Kiste und klopfte darauf. » Miss Leone? Ich habe jetzt Pause. Wenn Sie wollen, helfe ich Ihnen, ihn zu Ihrem Auto zu bringen.«
    » Oh. Äh…« Ich wollte dem armen Mann nicht die Pause verderben, aber ich konnte den Hund und die Kiste unmöglich allein zu meinem Auto schaffen. Also blickte ich auf und nickte.
    Er holte einen großen Kofferkuli und wuchtete die Kiste vor Anstrengung grunzend darauf. Ich fühlte mich entsetzlich schuldig. Ich hätte jemanden mitbringen sollen, der mir im Notfall helfen konnte. Aber selbst wenn ich bereit gewesen wäre, offen zuzugeben, dass ich einer slowakischen Website meine Kreditkartennummer gegeben und darum gebetet hatte, im Gegenzug einen Hund zu bekommen, hätte ich niemanden gewusst, den ich um Hilfe hätte bitten können.
    Wir traten auf den Parkplatz hinaus. Petey schnaufte, sein Atem bildete eine kleine Wolke, die seinen Kopf umkreiste und dann hinter ihm herwehte. Ich hatte Angst, er könnte explodieren, aber da ich nicht wusste, was ich tun sollte, ging ich nur neben ihm her und legte eine Hand auf die Kiste, um sie im Gleichgewicht zu halten.
    » Wo steht Ihr Auto?«, keuchte er.
    » Da drüben.« Ich deutete auf meinen kleinen silbernen Corolla.
    Petey blieb stehen und sah mich ungläubig an, dann warf er den Kopf in den Nacken und begann schallend zu lachen. » Ha! Ha! Ha!« Sein ganzer Körper vibrierte. » Glauben Sie wirklich, wir kriegen diesen Burschen da rein?« Vor Lachen waren ihm Tränen in die Augen getreten.
    » Nun, ich dachte, er wäre…« Jetzt kamen auch mir die Tränen. » Ich dachte, er wäre kleiner.« Ich lachte und weinte gleichzeitig. Tränen rannen über meine Wangen und tropften von meinem Kinn.
    » Dann wollen wir mal sehen, was sich da machen lässt.« Petey zog ein Maßband aus der Tasche und maß die Kiste, die Autotür und wieder die Kiste aus.
    » Er muss rauskommen.« Er drückte auf den Knopf des Maßbandes, woraufhin es in die Spule zurückschnappte.
    Das Ungetüm regte sich in der Kiste.
    » Wie meinen Sie das– rauskommen?«
    Ein Auto fuhr vorbei, das Scheinwerferlicht fiel in die Kiste. Zähne blitzten auf.
    » Er kann ja schließlich nicht ewig in der Kiste bleiben, Lady. Wenn ich Ihnen helfen soll, müssen Sie ihn jetzt herauslassen.«
    Petey wies mich an, den Wagen aus der Parklücke zu fahren. Nach mehrmaligen Anläufen gelang es ihm, die Kiste dicht an meine Autotür heranzuschieben. Vom Fahrersitz aus entriegelte ich die Tür der Kiste. Der Hund sprang auf die Rückbank. Ich stieg hastig aus und knallte die Tür zu.
    Der Hund war riesig, er nahm den gesamten Rücksitz ein. Alles, was ich sehen konnte, war schwarz. Sein Fell war lang und so dunkel, dass die Spitzen selbst im orangefarbenen Licht des Parkplatzes blau schimmerten. Ich bekam es mit der Angst zu tun.
    » Wow.« Petey pfiff durch die Zähne. » Was für eine Rasse ist das?«
    » Ein Deutscher Schäferhund.« Ich lief um die Kiste herum.
    » Das ist nie im Leben ein Deutscher Schäferhund. Er ist schwarz. Und langhaarig.«
    » Er wurde mir als Deutscher Schäferhund verkauft«, gab ich zurück.
    Der Hund starrte uns mit offener Schnauze an. Seine größten Zähne waren so lang wie mein kleiner Finger. Ein Speichelfaden tropfte von seiner Zunge und landete auf dem Polster.
    Petey griff nach der Kiste.
    » Ich ziehe sie jetzt weg, und Sie schließen die Tür.«
    Ich nickte und holte tief Atem.
    Petey zog die Kiste zurück, aber ich zögerte eine Sekunde zu lange, und der Kopf des Hundes geriet mir in die Quere.
    Im nächsten Moment drängte er sich an uns vorbei.
    » Scheiße!«, fluchte ich laut. Ich wusste nicht, ob ich ihm hinterherlaufen sollte. Würde er mich beißen?
    » Geraten Sie nicht in Panik«, warnte Petey. » Das wäre das Falscheste, was Sie tun könnten.«
    » Was soll ich denn tun?«
    » Warten wir mal ab, was er macht.«
    Der Hund schnüffelte ungefähr sechs Meter von uns entfernt an einem Laternenpfahl.
    » Nein, Sie verstehen nicht. Es ist… ich habe einen Haufen Geld… er ist…«
    Der Hund hob ein Bein und begann zu pinkeln.
    Petey kicherte. » Wenn man mal muss…«
    » Was machen wir denn jetzt? Wie bekommen wir ihn ins Auto?«
    » Regen Sie sich nicht auf.« Petey hob eine Hand. » Sie vergessen etwas sehr Wichtiges.«
    » Was denn?«
    » Hunde fahren gern Auto.« Er schob die Unterlippe vor und hob die

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