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Können diese Augen lügen?

Können diese Augen lügen?

Titel: Können diese Augen lügen? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A Larkin
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Brauen, als hätte er mir soeben das größte Geheimnis der Welt anvertraut.
    » Das ist alles, was Sie dazu…«
    Der Hund ließ das Bein wieder sinken.
    Petey schnalzte mit der Zunge. » Komm her. Hierher, mein Junge.« Er beugte sich vor und klopfte auf den Rücksitz.
    Der Hund kam auf uns zugeschossen und sprang auf den Sitz. Petey schlug die Tür hinter ihm zu.
    » Sehen Sie?« Er grinste. » Alle Hunde mögen Autos.«
    Ich konnte mir nicht vorstellen, dass es in der Slowakei viele Autos gab. Vor meinem geistigen Auge entstand das Bild eines zwergenhaft verhutzelten alten Mannes, der den Hund in einem Eselskarren zum Flughafen transportierte, aber das Tier schien sich in meinem Auto wohlzufühlen. Er saß auf dem Sitz und starrte zum Fenster hinaus. Die Scheibe begann langsam zu beschlagen.
    » Welche Rasse das auch sein mag, das ist ein Prachthund.« Petey legte eine Hand auf das Autodach. » Okay, weiter im Text. Sie wissen, dass Sie die Kiste auseinandernehmen müssen, wenn Sie sie ins Auto bekommen wollen, ja?« Er ging zu der Kiste und begann die Klammern an der Seite zu lösen.
    Ich nahm mir die andere Seite vor. Meine Finger waren eiskalt und begannen sofort zu schmerzen. Petey hatte sich um die ganze Kiste herumgearbeitet, bevor ich zwei Klammern gelöst hatte. Wir nahmen das Oberteil ab und legten es verkehrt herum in das Unterteil.
    » Hier.« Petey zog einen mit Klebeband vor Feuchtigkeit geschützten weißen Umschlag aus der Tasche. » Der klebte an der Seite.«
    Ich wusste nicht, worum es sich handeln konnte, und wollte es in Peteys Gegenwart auch nicht herausfinden, also schob ich den Umschlag in meine Manteltasche.
    » Haben Sie ein Seil im Auto?«, fragte Petey in einem Ton, der besagte, dass er starke Zweifel daran hegte.
    » Nein.« Ich öffnete den Kofferraum. Er enthielt einen Haufen alter Tupperwaredosen und Kaffeebecher, die es nach Gebrauch nicht bis nach Hause zurück und in die Spülmaschine geschafft hatten. In dem Chaos entdeckte ich eine alte Strumpfhose mit einer Laufmasche.
    » Wir können das hier nehmen.« Ich zerrte die Strumpfhose aus dem Kofferraum und zerknüllte sie in der Faust. Als Petey danach greifen wollte, zog ich die Hand schnell zurück. » Das mache ich selbst.«
    Petey schob die Kistenteile in meinen winzigen Kofferraum und rückte sie zurecht, bis es ihm sicher genug erschien. Ich befestigte die Strumpfhose an dem Ring an der Kofferraumhaube, zog sie durch die Löcher in der Kiste und verknotete sie an dem Ring auf dem Kofferraumboden. Dann versuchte ich, den Schritt der Hose nach unten zu drücken, aber er sprang sofort wieder in seine alte Position.
    » Na sehen Sie«, meinte Petey zufrieden. » Passt, wackelt und hat Luft.«
    » Hier.« Ich wollte ihm einen Zehner reichen.
    Er hob abwehrend eine Hand. » Nein, ist schon gut.« Dann schob er die Hände in die Hosentaschen, wandte sich ab und rief mir über die Schulter hinweg zu: » Viel Glück, Miss Leone!«
    Ich starrte in das Autofenster. Der Hund lag auf der Rückbank, hatte den Kopf erhoben wie eine Sphinx und beobachtete mich.
    Zeig keine Angst, mahnte ich mich. Das sagt man doch immer über Hunde, Stierkämpfe und Bienen. Es ist wichtig, keine Angst zu zeigen. Ich holte tief Atem, doch die kalte Luft stach in meinen Lungen, also begann ich, flach zu atmen, und ehe ich mich versah, hyperventilierte ich auch schon. Ich lehnte mich auf der Fahrerseite gegen das Auto, senkte den Kopf und atmete in meine Achselhöhle, um warme Luft zu bekommen.
    Das Auto wackelte. Ich blickte auf. Der Hund saß jetzt auf dem Fahrersitz und sah mich durch das Fenster an. Ich beugte mich vor. Seine Augen waren warm und braun. Er legte den Kopf schief, und ich begann prompt, mich besser zu fühlen. Meine Atemzüge normalisierten sich.
    » Okay, du musst wieder nach hinten«, sagte ich. Er neigte den Kopf zur anderen Seite. » Rücksitz«, befahl ich lauter. » Ab nach hinten.« Ich tippte gegen die Heckscheibe. Der Hund sprang auf die Rückbank und setzte sich.
    Ich öffnete die Fahrertür und stieg ein. Er beugte sich vor, stupste meinen Arm an und legte den Kopf auf die Ablage zwischen den Vordersitzen. Ich strich ihm mit einer zittrigen Hand über den Kopf. Sein Fell war weicher, als ich gedacht hatte.
    Mit einer Faust wischte ich die beschlagene Windschutzscheibe frei und ließ den Motor an.
    Der Hund verhielt sich während der gesamten Fahrt still. Er saß auf dem Rücksitz und schaute aus dem Fenster. Ich beobachtete ihn im

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