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Können diese Augen lügen?

Können diese Augen lügen?

Titel: Können diese Augen lügen? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A Larkin
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Spiegel und fragte mich, ob er die Aussicht anders wahrnahm als ich.

8
    Im Haus angekommen lief der Hund nach oben, wieder nach unten und durchstreifte jeden Raum. Er wiederholte diese Runde in derselben Reihenfolge mehrmals. Ich folgte ihm argwöhnisch. Er hielt die Nase die ganze Zeit auf den Boden gerichtet. Endlich kam er in die Küche zurück, lief auf mich zu und setzte sich. Scheinbar hatte das Haus Gnade vor seinen Augen gefunden.
    » Wasser? Möchtest du Wasser?«
    Er starrte mich an.
    Ich ging zu seiner Wasserschüssel und deutete darauf. Er rührte sich nicht. Ich trat leicht gegen die Schüssel, sodass das Wasser gegen den Rand schwappte. Er kam heran, schnupperte und begann zu trinken, bis die Schale leer war. Dann setzte er sich wieder vor mich hin und sah mich eindringlich an. Ich hatte keine Angst, fühlte mich aber etwas unbehaglich, als würde er erwarten, dass ich ihm etwas vorsang oder tanzte oder etwas in der Art.
    Ich trug noch immer meinen Mantel. Der Umschlag fiel mir wieder ein. Das Klebeband blieb an der Innenseite der Tasche hängen und war danach mit roten Flusen übersät. Auf der Vorderseite stand in ulkigen kleinen quadratischen Buchstaben ›Regalhaus vom Stoffelgrund ‹ .
    » Bist du das?« Ich deutete auf den Umschlag, als könne er die Aufschrift lesen. » Regalhaus?« Er stand auf, kam näher und presste den Kopf gegen mein Bein. » Regalhaus vom Stoffelgrund? Wenigstens hast du einen Namen.« Ich kraulte seinen Kopf. » Du siehst nicht aus wie ein Regalhaus. Wie sollen wir dich denn nennen?« Das Haar zwischen seinen Ohren war so weich und flauschig wie Entendaunen.
    » Bill?« Er zog den Kopf von meinem Bein weg und sah mich an. » Bill?«, wiederholte ich. Er legte den Kopf schief. » Carl?« Jetzt neigte er den Kopf zur anderen Seite. Ich musste kichern. Zwar hatte ich mir immer schon einen Hund gewünscht, aber nie viel mit einem zu tun gehabt. Es war eigenartig, wie er meinen Namensvorschlägen lauschte, als warte er auf einen, der zu ihm passte. » Denny? Eric?«, ging ich das Alphabet weiter durch. Er sah mir in die Augen und legte bei jedem Namen den Kopf von einer Seite auf die andere. Mein Kichern verwandelte sich in einen Schluckauf. » Fritz? George? Harold?« Er gähnte. » Nein, wie ein Harold siehst du auch nicht aus. Ichabod? Joe?« Ich schluckte laut. Er kratzte an meinem Bein. » Joe?« Ich streckte eine Hand aus, und er legte seine dicke Pfote hinein. » Freut mich, dich kennenzulernen, Joe.« Ich schüttelte seine Pfote kräftig und kauerte mich dann neben ihn. Er schob den Kopf unter mein Kinn. Es fühlte sich an wie die Umarmung, nach der ich mich so lange gesehnt hatte. Joe legte den Kopf auf meine Schulter, und ich schloss ihn in die Arme.
    Dann schob ich seinen Kopf zur Seite, um den Umschlag öffnen zu können. Er enthielt ein paar Papiere, die ich für medizinische Unterlagen hielt, und ein gelbes Blatt mit blauen Linien, das mit Bleistift beschrieben war. Ganz oben stand: Kommandos.
    Der Rest war nicht ins Englische übersetzt worden.
    Ich las das erste Wort.
    » L’ahni.«
    Joe legte sich hin und presste die Schnauze auf den Boden.
    » Sadni.«
    Joe setzte sich auf und spitzte die Ohren.
    » K Nohe.«
    Joe umkreiste mich einmal und setzte sich links neben mich.
    » Ist das dein Ernst, Joe? Dafür gibt es ein Kommando?«
    Ich wiederholte: » K Nohe.« Joe umkreiste mich erneut und setzte sich wieder.
    » Braver Junge.«
    Ich las das nächste Wort: » Stekat.«
    Joe gab ein Bellen von sich, das mein Trommelfell dröhnen ließ.
    » Was?«
    Er sah mich an.
    » Stekat.«
    Joe bellte wieder, diesmal noch lauter.
    » Okay, Joe. Lassen wir das, bis ich weiß, was die Worte bedeuten.«
    Wir gingen in die Garage, um seine Kiste zu holen. Ich knotete die Strumpfhose auf und wuchtete die Kiste aus dem Auto. Joe rannte vor mir her, während ich sie ins Haus zerrte und in mein Schlafzimmer hochtrug. Er setzte sich neben mich und verfolgte interessiert, wie ich sie zusammenbaute. Selbst mit warmen Fingern dauerte es eine Weile, alle Klammern zu schließen.
    Joes Augen verengten sich zu schmalen Schlitzen, und er ließ den Kopf sinken.
    » Komm her, mein Freund.« Ich ging zum Bett und klopfte auf die Matratze. » Leg dich hin.« Joe starrte mich verständnislos an. » L’ahni.« Er ließ sich auf das Bett fallen. Ich kraulte den Kopf, und er schloss die Augen. Als ich seine Kiste fertig zusammengesetzt hatte, lag sein Kopf auf meinem Kissen, und er schnarchte

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