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Können diese Augen lügen?

Können diese Augen lügen?

Titel: Können diese Augen lügen? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A Larkin
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austauschbar waren.
    Ich fuhr damals nach Long Island hinaus, marschierte auf sein Haus zu und klingelte zweimal. Niemand öffnete, und ich machte kehrt und tröstete mich mit der Vorstellung, dass ich an jeder beliebigen Tür hätte klingeln und mit jedem beliebigen Mann hätte sprechen können, und es wäre dasselbe dabei herausgekommen.
    » Woran denkst du, Van?«
    Ich wandte mich zu ihm. Unsere Blicke trafen sich.
    » Ich nehme nur das alles hier in mich auf.«
    » Ich habe dich doch nicht vor den Kopf gestoßen, oder?«
    » Ganz und gar nicht. Ich weiß Ehrlichkeit zu schätzen.« Die Worte hallten in meinem Kopf wider. Ich weiß Ehrlichkeit zu schätzen. Es klang entsetzlich gestelzt.
    » Das ist mein Haus.« Alex fuhr etwas langsamer und deutete auf ein etwas erhöht liegendes, rustikal wirkendes Gebäude mit braunen Schindeln und schwarzen Fensterläden. Die Hecken waren ein wenig verwildert, und auf dem Dach lag eine Frisbeescheibe. Am Ende der Auffahrt stand eine große Bärenfigur. Meister Petz trug eine orangefarbene Plastiksonnenbrille.
    Ich lächelte. Es sah aus wie die Art von Haus, wo man ruhig die Füße auf den Couchtisch legen konnte.
    Wir fuhren noch eine Viertelmeile weiter und bogen dann in die Auffahrt vor einem gelb gestrichenen Haus ein.
    » Wir sind da«, verkündete Alex. » Auf der Rückfahrt erwarte ich, dass du mir deine Lebensgeschichte erzählst und mindestens zehn dieser dunklen Geheimnisse verrätst.«
    Joe wachte auf, als wir die Auffahrt hochfuhren. Er wirkte immer noch schläfrig, blickte sich aber mit aufgestellten Ohren um und versuchte zu ergründen, wo wir waren. Sowie Alex den Motor abgestellt hatte, kam ein Mann in einer langen weißen Schürze aus der Tür neben dem Garagentor. Louis war ganz anders, als ich ihn mir vorgestellt hatte. Er hatte Ähnlichkeit mit Jimmy Durante, war klein und rundlich, hatte schütteres Haar, das aussah wie mit schwarzer Schuhcreme gefärbt und eine Nase wie eine Süßkartoffel.
    Alex beugte sich zu mir. » Warte nur, bis er seinen Charme spielen lässt, dann ergibt alles einen Sinn.«
    » Hey Lou!«, rief er dann, als er die Tür öffnete.
    » Oh, Alex der Große, Alex der Große!«, schallte es zurück, und Louis kam auf den Pick-up zugewatschelt.
    Alex stieg aus. Joe folgte ihm und schoss auf Louis zu.
    » Mist!« Ich sprang aus dem Wagen und versuchte, ihn zu packen, aber er war schneller als ich.
    » Lass ihn nur«, beruhigte mich Alex.
    Joe umkreiste Louis einmal und bellte laut. » Schon gut, mein Junge«, sagte Louis zu ihm, beugte sich vor und klopfte auf sein Knie. Joe legte die Pfoten darauf und leckte sein Kinn, ehe er losrannte, um am Briefkastenpfahl zu schnüffeln. » Seht ihr? Wir sind schon gute Freunde.« Louis wischte sich das Gesicht ab und richtete sich auf. » Und das muss Savannah sein.«
    Ich wunderte mich, dass er wusste, wer ich war. Es bedeutete, dass Alex ihm von mir erzählt hatte. Ich fragte mich, wie dieses Gespräch verlaufen war. Ungefähr: » Ich gehe mit diesem verrückten Huhn in den Park, und dann bringe ich dir das Buch vorbei, das ich dir versprochen habe« oder eher: » Ich habe da eine wirklich nette Frau kennengelernt und brauche einen Vorwand, um mit ihr bei dir vorbeizukommen, damit du mir sagen kannst, was du von ihr hältst.«.
    » Du hast mir nicht gesagt, dass sie so hübsch ist«, schalt Louis Alex, kam dann zu mir herübergestapft, legte mir einen Arm um die Taille und küsste mich auf beide Wangen. Sein Aftershave drohte mir die Sinne zu vernebeln, und seine Hand war so groß, dass sich meine Taille geradezu schmal anfühlte. » Ich habe schon viel von Ihnen gehört.« Sein Atem roch nach Zigaretten und Pfefferminz. Einzeln betrachtet war mit seinen Körperteilen nicht viel Staat zu machen, aber der Gesamteindruck ließ ihn auf eigenartige Weise anziehend erscheinen.
    » Kommt herein. Kommt herein.« Louis versuchte, Alex mit seinem freien Arm einzufangen.
    » Wir müssen gleich weiter«, wehrte Alex ab. » Ich bin nur gekommen, um dir das Buch zu bringen, um das du mich gebeten hast.« Er machte Anstalten, zum Auto zu laufen.
    » Was soll das heißen, ihr müsst gleich weiter?«, empörte sich Louis. » Du sagst, du kommst, und ich backe. Ich habe gerade Honig über das Baklava gegossen, und der Früchtekuchen ist fast fertig. Bleibt. Bleibt doch.«
    » Nächstes Mal, Lou«, vertröstete ihn Alex und ging zu seinem Auto.
    » Sie können doch bleiben, oder?«, fragte Louis mich, dabei nickte

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