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Köpfe

Köpfe

Titel: Köpfe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Greg Bear
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Tod von Star Time hatte einfrieren lassen… Daß seine Einäscherung ein Schwindel war, ganz zu schweigen von seiner Einreihung in die Galerie der Emporgestiegenen Meister als Geist, der durch die Galaxis streift.«
    »Warum hat man mich dann nicht auf der Erde überboten?« fragte Rho. »Warum haben die Logologisten nicht bereits vor Jahrzehnten StarTime aufgekauft und totes Fleisch begraben?«
    »Man kann nichts kaufen, wenn jemand sich weigert, es zu verkaufen.« Ich nahm meine Tafel und ließ eine Liste von Namen und Biografien ablaufen, die amtlichen Meldeunterlagen und alten Finanz-Offenbarungen des Tripels entnommen waren. Jede Einzelperson oder Gruppe auf der Erde, die im späten einundzwanzigsten und frühen zweiundzwanzigsten Jahrhundert im Tripel investierte, mußte damals den mißtrauischen und zögerlichen terrestrischen Behörden einen ausführlichen Finanzplan vorlegen. Das waren die schlechten alten Tage der Embargos und der Spaltung.
    Die StarTime Konservierungs-Gesellschaft hatte eine ausgedehnte Bandbreite von Investitionen getätigt, einschließlich solcher im Tripel. »Hier ist mein erster Verdächtiger«, sagte ich. »Sein Name war Frederick Jones. Er war von 2097 bis zu seinem Tod vor vier Jahren Direktor von StarTime. Er war ein vom Glauben abgefallener Logologist. Genauer gesagt, er hatte im Jahr 2090 die Kirche auf Zahlung von dreißig Millionen Dollar verklagt. Er verlor. Hat StarTime seine Bewerber nach einem bestimmten Verfahren ausgewählt?«
    »Könnte sein«, sagte Rho.
    »Jones wußte wahrscheinlich, daß K. D. Thierry StarTime-Mitglied war. Vielleicht wußte er nicht genau, wo er war, da er sich offenbar keine besondere Mühe gegeben hatte, die Unterlagen in Ordnung zu bringen, nachdem die logologistischen Mitarbeiter sie durcheinandergebracht hatten. Stellt euch doch nur mal vor, welch üble Gefühle Jones dabei gehabt haben mußte, ausgerechnet den Mann, den er am meisten haßte, vor seiner eigenen Kirche zu schützen…«
    »Um die mit Thierry ausgehandelten Vertragsbedingungen zu erfüllen, schlossen Jones’ Nachfolger die Kirche aus dem Kreis der Bewerber aus und ließen nur unbedenkliche Interessenten zu. Jones hatte sie für Jahrzehnte aus dem Rennen geschlagen. Ich würde sagen, daß die Kirche letztendlich einfach aufgab. Es zeichnete sich nicht der geringste wissenschaftliche Durchbruch am Horizont ab. Die Köpfe waren nichts anderes als gefrorenes Fleisch. Keine abzusehende Bedrohung. Neue Kirchendirektoren kamen an die Macht. Die Erinnerungen verblaßten. Dann bemerkten sie, was geschehen war. Das alles ist eine Annahme, aber es ergibt einen Sinn.«
    »Pandora kam des Weges«, sagte Rho. »Pandora von den Tulpen. Was sollen wir jetzt tun, Micko?«
    »Offenbar sind wir rechtlich verpflichtet, die Interessen dieser Eisleichen zu wahren – ich bin mir jedoch nicht sicher, nach welchem Gesetz. Das Recht der Erde und das des Tripels greifen nicht unbedingt ineinander, und schon gar nicht das Recht der Erde und das des Mondes.«
    »Was ist mit Robert und Emilia?« fragte Rho. »Wenn wir gezwungen sind aufzugeben, was geschieht dann mit ihnen? «
    Der QL-Denker unterbrach uns mit einem sanften Summen. »William, es hat sich wieder eine erfaßbare Stabilität eingestellt. Alle Zellen haben sich bis auf ein zwanzigstel Kelvin bei zehn stabilisiert. Es bedarf keiner Energiezufuhr, um die Stabilität zu erhalten.«
    William hörte mit dem Massieren auf. »Haltet mich bitte nicht für desinteressiert«, sagte er, »aber das bedeutet, daß ich weiterarbeiten kann.«
    »Ich habe nicht einmal verfolgt, was du bis jetzt getan hast«, sagte Rho bekümmert.
    »Keine Angst«, entgegnete er, während er sich zu ihr hinabbeugte und sie auf die Stirn küßte. Ich hatte William nie sanfter, nie mitfühlender mit Rho erlebt, und ich war gerührt. »Wenn ich die meiste Zeit in Ruhe gelassen werde, schaffe ich meine Arbeit. Rette Robert und Emilia. Auch mir bedeutet diese Familie viel.«
    Zehn Minuten später berichtete ich Thomas von unserer Entdeckung. Er zeigte so gut wie keine Reaktion – die Familienversammlung sollte an diesem Abend stattfinden, sein Job stand auf dem Spiel, und er dachte nach.
     
    »Das Familiensyndikat hat sich einstimmig für mich ausgesprochen«, erzählte mir Thomas früh am nächsten Morgen am Telefon. »Sie haben diese Angelegenheit ganz und gar in meine Hände gelegt.« Er hatte sein Vid ausgeschaltet gelassen. Ich schloß daraus, daß er zu müde, zu

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