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Körper-Haft (German Edition)

Körper-Haft (German Edition)

Titel: Körper-Haft (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Romey
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Planung und ein souveränes Auftreten stabile Strohhalme waren, an die ich mich klammern konnte.
    Der Gedanke an zwei Wochen Planung und Ausarbeitung der Präsentation gemeinsam mit meinem Team machte mich wieder zuversichtlicher. Wir hatten gute Arbeit geleistet. Ich straffte die Schultern und schaute an der verspiegelten Glasfront des Gebäudes von Creative Cosmetics hinauf.
    »Dominic hat’s wirklich nicht schlecht erwischt«, dachte ich. »Wir kennen uns schon so lange, hoffentlich legt er ein gutes Wort für mich ein.« Ich lief durch den als kleinen Park angelegten Vorplatz zum Empfangsbereich und meldete mich an.
    »Ah, guten Tag Herr Schirmer, Herr Laggard erwartet sie schon.«
    Ich stieg gerade in den gläsernen Aufzug, als hinter mir noch jemand in den Aufzug huschte und »ups!« sagte. Ich hörte, wie die Aufzugstüren irritiert zuckten. Der Befehl schließen und öffnen schien für die Türsteuerung eine intellektuelle Herausforderung zu sein.
    Ich drehte mich um und fragte: »Wohin soll’s gehen?« Erst beim näheren Hinsehen wurde mir klar, dass das lächelnde Gesicht zu der Tasche mit dem lächelnden Mönch gehörte.
    »In den neunten bitte«, sagte sie und meinte dann leicht verlegen: »Kann es sein, dass ich Sie vor einer halben Stunde am Flughafen gesehen habe?«
    Grinsend antwortete ich: »Ich dachte, sie hätten mich gar nicht wahrnehmen können, so schnell wie ihr Fluchtfahrzeug davongezischt ist.«
    Sie lächelte. »Sie meinen meinen impulsiven Taxifahrer? Wenn wir gerade nicht über rote Ampeln gebrettert sind und die Kreuzungen in einem Verkehrschaos hinterlassen haben, hat er mich an jeder zweiten Imbissbude auf einen Döner eingeladen.«
    Ich grinste sie an. »Ein echter Gourmet! Da Sie trotz der wilden Fahrt nach mir eingetroffen sind, müssen Sie mindestens eins der Angebote angenommen haben!«
    Ihre Wangen flammten kurz verlegen auf und sie schlug die Augen nieder. »Im Gegenteil, was er durch Schnelligkeit herausgeholt hat, machte er mit seiner mangelnden Ortskenntnis wieder gründlich zunichte.«
    »Oh, dann scheint er mit meinem Taxifahrer verwandt zu sein. Der hat mir auch eine ausgedehnte Sightseeing-Tour verpasst. Allerdings hat er mich nicht zum Döner eingeladen …«
    Sie lächelte und fragte: »Arbeiten Sie hier?«
    Ich wich der Frage aus und sagte: »Eigentlich nur temporär.«
    Sie runzelte die Stirn und fragte: »Was soll das heißen, nur temporär? «
    Der Aufzug kam mir mit einem »Ping!« zu Hilfe und verhinderte meine Antwort. Wir hatten den neunten Stock erreicht, Dominic stand bereits vor der Aufzugstür und breitete die Arme aus.
    »Schön, dass ihr gleich gemeinsam kommt. Hallo Tanja!« Er umarmte sie überschwänglich und küsste sie rechts und links auf die Wange. Dann nahm er mich in den Arm.
    »Mensch Frank, schön Dich mal wieder zu sehen. Wie ich sehe, habt ihr Euch schon bekannt gemacht!«
    »Nein, eigentlich nicht, wir waren gerade dabei, die besten Döner-Adressen der Stadt auszutauschen«, antwortete sie und streckte mir die Hand hin. »Ich bin Tanja Malcovic, von der Werbeagentur Mediapriests, und darf heute hier bei Dominic das Konzept für eine neue Kampagne präsentieren. Und sie sind?«
    »Mein Name ist Frank Schirmer, von der Event- und Werbefilmagentur RegenSchirmer . Freut mich, Sie kennenzulernen.«
    Ihr Blick wurde deutlich kühler.
    Und als ich sagte: »Dann haben wir ja zwei Gemeinsamkeiten, wir kennen beide Dominic und dürfen beide präsentieren«, wurde ihr Blick noch kühler, obwohl ich sie anlächelte.
    »Jetzt könnte ich einen Pullover vertragen«, dachte ich.
    Dominic schien den kalten Hauch des aufkeimenden Konkurrenzkampfes nicht zu spüren oder überspielte ihn bewusst mit seiner überschwänglichen Art. Er begab sich zwischen uns und legte die Arme um unsere Schultern, um uns zum Besprechungsraum zu führen. »Schön dass ihr beide Euch so gut versteht!«
    Ich konnte Tanja gedanklich fast schon knurren hören.
    »Ich habe nämlich einen kleinen Anschlag auf Euch vor.«
    Tanja und ich verharrten beide gleichzeitig im gehen.
    »Keine Sorge, es ist nichts Schlimmes«, sagte er beschwichtigend und schob uns weiter.
    »Wir wollen heute nur das übliche Prozedere ein wenig ändern. Ihr habt beide exakt eine dreiviertel Stunde Zeit zu präsentieren.«
    Wie aus einem Munde sagten Tanja und ich: »Kein Problem, das kriege ich hin!«
    Wir schauten uns verdutzt an, während Dominic fortfuhr: »Das ist nicht die einzige Änderung. Ihr werdet

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