Koerpersprache im Beruf
Meister. Je sicherer Sie mit nonverbalen Signalen umzugehen wissen, desto wohler fühlen Sie sich vor Publikum und desto wirkungsvoller sind Ihre Haltung, Gestik und Mimik. Inszenieren und trainieren Sie also jeden Vortrag vorher so oft es geht. Ebenso wie Sie sich bemühen, sich den Inhalt einer Präsentation so gut wie möglich einzuprägen, sollten Sie auch an Ihrer Performance arbeiten. Üben Sie vor dem Spiegel, mit einer Videokamera, vor Kollegen und Freunden und in einem normalen Gespräch. Etwa zwei Monate braucht ein Mensch, um sich neue Verhaltensweisen einzuprägen Es sei denn, Sie gehören zu den wenigen Menschen, die dafür ein angeborenes Talent besitzen.
Das Beste zum Schluss
Jede gute Show braucht ein grandioses Finale – auch Ihre. Der Vorteil liegt auf der Hand: Das, was Sie Ihrem Publikum als Letztes präsentieren, bleibt am intensivsten in Erinnerung. Ziehen Sie also die Spannung noch einmal richtig nach oben, indem Sie sich das Beste dafür aufheben, nämlich genau die Botschaft, die Ihre Zuhörer mit nach Hause nehmen sollen.
Haben Sie diese letzte Hürde genommen, dürfen Sie den angenehmsten Teil der Sache genießen: Ihren Applaus. Genießen Sie ihn wirklich, flüchten Sie nicht. Schließlich haben Sie diese Anerkennung verdient und sollten sich das Feedback Ihres Publikums nicht entgehen lassen. Bleiben Sie also entspannt in der Mitte der Bühne stehen, machen Sie eine leichte Verbeugung, signalisieren Sie mit einer Geste Ihre Anerkennung für Ihre Zuhörer und danken Sie ihnen vor allem mit einem ehrlichen Lächeln. Sollten Sie noch von einem Moderator verabschiedet werden, dann sprechen Sie sich im Vorfeld ab, ob Sie sich die Hand schütteln oder nicht. Das gilt auch für den Anfang. Es sieht immer etwas unbeholfen aus, wenn eine Hand ins Leere fährt.
Mit einem Lächeln und einer leichten Verbeugung bedanken Sie sich bei Ihrem Publikum.
Ist eine anschließende Fragerunde geplant, sollten Sie als Erster die Hand heben und sagen: »Wer hat die erste Frage?« Kommt aus dem Publikum keine Reaktion, dann stellen Sie selbst eine Frage nach dem simplen Prinzip: »Was ich immer wieder gefragt werde, ...« Wenn Sie Ihre eigene Frage beantwortet haben, versuchen Sie es noch einmal. Fragerunden müssen gelegentlich angeschoben werden. Gestaltet sich Ihre Fragerunde dagegen zu einer nicht enden wollenden Angelegenheit, wenden Sie den einfachen Trick an: «Wer hat nun noch eine letzte Frage?« Somit ist für jeden deutlich: Jetzt ist Schluss.
Lampenfieber verhilft zum Erfolg
Jeder von uns hat es schon am eigenen Leib erfahren, mehr oder weniger intensiv: vor einer Prüfung, einem Bewerbungsgespräch, einem Wettkampf, einem wichtigen Meeting und vor allem bei Vorträgen. Die Rede ist von Lampenfieber, dem Albtraum jedes Redners. Und wer denkt nicht bei Lampenfieber sofort verallgemeinernd an starke Anspannung, Stress und Symptome wie Herzklopfen, Reizbarkeit, Erröten, Zittern, Beengtheitsgefühl, Konzentrationsmangel. In Wirklichkeit reagiert jeder Mensch bei Lampenfieber anders und die meisten profitieren noch dazu von dem ungeliebten Nervositätsschub.
Ein natürliches Aufputschmittel
Lampenfieber hat seine Wurzeln in der prähistorischen Zeit und war nicht mehr und nicht weniger als eine unbewusste Überlebensstrategie. Mit der »Cannonschen Notfallreaktion«, wie Lampenfieber in der Fachsprache heißt, bereitet sich der Körper automatisch und unbewusst darauf vor, zu kämpfen oder zu flüchten. Diesen Urinstinkt haben wir uns bis heute bewahrt, obwohl wir kaum noch Situationen ausgesetzt sind, in denen es um das nackte Überleben geht. Aber wir geraten durchaus in Situationen, in denen wir Angst haben. Zum Beispiel davor, sich aus irgendeinem Grund vor vielen Menschen lächerlich zu machen. Eine Befürchtung, die in der Angsthierarchie der meisten Menschen ganz oben steht. Deshalb überrascht es auch nicht, dass ein Vortrag diese Angst auslösen kann. Schließlich ist eine Präsentation so gut, wie das Publikum sie bewertet. Und beinahe jeder Redner hat Angst vor diesem Urteil und setzt sich damit mächtig unter Druck.
Lampenfieber ist also völlig normal, tritt aber in unzähligen Varianten auf. So spielt der gefühlte Status eine große Rolle. Präsentiert beispielsweise ein Abteilungsleiter eines größeren Unternehmens häufig vor Kollegen, empfindet er diese Situation als relativ normal und ist höchstwahrscheinlich kaum aufgeregt. Muss er jedoch vor den Vorständen präsentieren,
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