Koerpersprache im Beruf
dagegen negativ beurteilt, suchen Ihre Zuhörer unbewusst nach negativen Indizien und werden auch diese finden. Einen guten Einstieg, der bei Ihrem Publikum nicht sofort das Schlafbedürfnis weckt, erreichen Sie, indem Sie eine Beziehung zu ihm aufbauen und spannend in Ihr Thema einführen (siehe > ). Ist das geschafft, können Sie Ihr eigentliches Anliegen vortragen.
Der magische Aufbau
Damit Ihre Präsentation nicht nur ankommt, sondern auch auf breites Interesse stößt, gilt es, den Hauptteil optimal zu strukturieren. Teilen Sie Ihre Informationen in maximal vier Bausteine beziehungsweise Kategorien ein. Warum? Nach wissenschaftlichen Erkenntnissen gibt es eine magische Zahl: Ein Mensch kann sich in der Regel höchstens fünf plus/minus zwei Informationseinheiten merken. Vier Kategorien sind daher für eine Rede völlig ausreichend und angemessen.
Der Spannungsbogen sollte wie folgt aussehen: Auf die Einleitung folgt ein spannender Baustein, an den Sie einen weniger spannenden und dann den am wenigsten spannenden anschließen. Dieser dritte Baustein sollte derjenige sein, den Sie notfalls wegfallen lassen können, denn erfahrungsgemäß reicht in den meisten Fällen die zur Verfügung stehende Zeit nicht aus. Konzentrieren Sie sich aber auf die vierte Informationseinheit. Dieser Teil sollte viel Aufmerksamkeit erhalten und der interessanteste sein, um die Spannung kurz vor dem Ende noch einmal nach oben zu schrauben ( > ).
Verbale Dont‘s zum Start
Die meisten Redner schießen sich bereits beim ersten Satz ins Aus.
• »Ich freue mich, dass Sie so zahlreich erschienen sind«, ist wahrscheinlich der langweiligste Satz der Welt, gilt mittlerweile als absolutes No-Go, hält sich aber trotzdem hartnäckig als Standard-Einstieg.
• Ebenso überholt: »Zuerst möchte ich mich herzlichst bedanken, dass ich zu Ihnen sprechen darf.« Mit diesem Auftakt macht sich ein Redner unnötig klein und nimmt eine regelrechte Bittsteller-Haltung ein. Idealerweise sollte es umgekehrt sein.
• »Bevor ich mit dem Vortrag beginne, möchte ich folgende Gäste begrüßen und mich bedanken …« Kein Schlafmittel der Welt könnte besser wirken als dieser Satz, der nur eines bewirkt, nämlich dass das Publikum vom ersten Moment an den Zuhörmodus auf »off« stellt.
• »Ich bin zwar nicht gut vorbereitet und hoffe, dass Sie sich nicht allzu langweilen, aber ...« Welcher Zuhörer würde nach diesem Beginn noch einen spannenden und interessanten Vortrag erwarten? Ganz richtig, kein einziger. Denn eine solche Suizid-Variante bewirkt keine Nachsicht beim Publikum, sondern animiert es geradezu, bewusst oder unbewusst auf Fehler und Unvollkommenheiten regelrecht zu spekulieren.
So gewinnen Sie Ihr Publikum
Stellen Sie eine (rhetorische) Frage. Ein sehr effektiver Start, da er die Zuhörer direkt auffordert, mitzudenken. Zum Beispiel: »Was erwarten wir uns nun von ...?« oder »Ab morgen dürfte kein Mensch mehr lügen. Welche Auswirkungen hätte das?« Je mehr die gestellte Frage die Situation des Publikums betrifft oder je ungewöhnlicher sie ist, desto größer ist die Aufmerksamkeit jedes Einzelnen. Ganz wichtig: Haben Sie Ihre Frage gestellt, atmen Sie tief durch, geben Sie den Zuhörern Zeit zum Nachdenken und beantworten Sie erst dann Ihre selbstgestellte Frage. Oder verblüffen Sie Ihr Publikum mit einem überraschenden Statement, ungewöhnlichen Informationen oder verblüffenden Fakten. Ein beliebter Klassiker ist das historische Zitat des Gründers einer amerikanischen Computerfirma aus dem Jahr 1977: »Es gibt keinen Grund, warum irgendjemand einen Computer in seinem Haus haben wollen würde.«
Oder erzählen Sie einen Witz, ein idealer Einstieg. Allerdings sollten Sie sicher sein, dass 80 Prozent der Anwesenden den Witz auch wirklich amüsant finden. Wer es schafft, seine Zuhörer am Anfang zum Lachen zu bringen, sorgt bei allen Beteiligten für ein gutes Gefühl. Die ideale Basis für eine gelungene Performance.
Faszinieren leicht gemacht
Die Struktur alleine beschert Ihnen natürlich noch keinen Erfolg – auf die Füllung kommt es schon auch an. Ein guter Aufbau ist die ideale Basis für eine spannende Dramaturgie, aber auch die Inhalte selbst müssen so interessant und mitreißend vermittelt werden, dass Ihre Zuhörer fasziniert an Ihren Lippen hängen. Auch dafür gibt es einige rhetorische Modelle, die garantiert funktionieren.
• Holen Sie sich die theoretische Unterstützung von Experten und verweisen
Weitere Kostenlose Bücher