Körpersprache - verräterische Gesten und wirkungsvolle Signale
Handbewegungen zeigt oder nur kleine Gesten einsetzt, wird seine Zuhörer nicht so leicht mitreißen und überzeugen können. Hier fehlt nämlich nicht nur die unterstützende Veranschaulichung, sondern auch die eigene Begeisterung für das Präsentierte. Und dabei ist genau die sehr wichtig, denn – wie Sie bereits wissen – überträgt sich der Enthusiasmus des Redners auf die Zuhörer und umgekehrt.
Deshalb: Üben Sie das bildhafte Sprechen!
Dazu suchen Sie sich am besten Texte aus, die mit vielen Emotionen besetzt sind – zum Beispiel Gedichte. Lesen Sie diese laut und mit möglichst viel gestischer Untermalung vor. Versuchen Sie, die Texte nicht nur abzulesen, sondern diese vielmehr zum Leben zu erwecken, indem Sie Ihre Hände gezielt einsetzen – die Worte untermalen und Stimmung erzeugen. Sie werden dabei schnell feststellen: Lebhaftes Vortragen funktioniert nur dann, wenn Sie sich vollkommen in die Situation fallen lassen, wenn Sie das, was Sie sagen, auch fühlen. Nur dann passen Gestik und Mimik zu dem, was Sie vortragen. Und nur dann zeigen Sie eine authentische Körpersprache!
Großzügige Gesten erleichtern das Zuhören und das Verständnis.
Kleine Gesten sind nicht effektiv und sollten vermieden werden.
Dirigieren oder bitten Sie?
Ebenso wichtig wie die Authentizität Ihrer Gesten ist die Art und Weise, wie Sie sie ausführen. Ihre Bewegungen sollten immer möglichst deutlich ausfallen, und manchmal schadet es nicht, wenn sie sogar etwas übertrieben wirken. Denken Sie immer daran, dass Sie als Redner eine Art Dirigent sind, der für alle hör- und sichtbar Wichtiges mitzuteilen hat.
Lernen Sie nun einige Arm- und Handbewegungen kennen, die Sie für Ihren nächsten Auftritt üben sollten – aber auch solche, die Sie besser vermeiden:
Gesten in Höhe des Oberkörpers wirken immer positiv.
> Leicht angewinkelte Arme über der Gürtellinie, die sich seitlich vom Körper nach vorne und nach oben strecken, werten eine Situation auf. Ebenso positiv wirken alle Hand- und Armbewegungen, die von unten nach oben verlaufen.
Offenheit demonstrieren Sie immer dann, wenn Ihre Handinnenflächen tendenziell nach oben zeigen. Diese Geste signalisiert die Bereitschaft, etwas zu geben, aber auch etwas anzunehmen.
Gesten unterhalb der Gürtellinie haben eine negative Wirkung.
> Negativ auf Ihr Publikum wirkt eine Haltung, bei der Sie Ihre Hände weit unterhalb des Beckenbereichs halten und Ihr Brustkorb eingesunken ist. Damit strahlen Sie Schwäche aus, aber keinesfalls Souveränität!
Wer am Flipchart präsentiert, sollte sich seitlich davon aufstellen.
> Wollen Sie auf ein Schaubild hinweisen oder etwas am Flipchart zeigen? Dann stellen Sie sich seitlich zu Ihren Zuhörern und wenden Sie immer die offene Handfläche zum Publikum. Vermeiden Sie es, den Handrücken zu präsentieren oder nur mit dem Zeigefinger zu deuten.
Die Freistoßhaltung zeugt meistens von Unsicherheit.
> Diese Haltung ist bestens bekannt vom Fußball, wenn die Spieler versuchen, mit den Händen ihr bestes Stück zu schützen . Leider findet man diese – typische – Männerpose auch außerhalb des Fußballfeldes vor. Am besten, Sie streichen sie sofort aus Ihrem Repertoire, denn sie wirkt sehr unsicher.
> Es gibt noch weitere Handbewegungen und haltungen, die Sie nur ganz gezielt einsetzen oder besser vermeiden sollten: Eine erhobene geballte Faust, ein nach oben gestreckter Zeigefinger – verbunden mit viel Spannung und Kraft in den Armen und Handgelenken –, kann Worten zusätzlich Nachdruck verleihen. Diese Gestik bietet sich an, wenn Sie beispielsweise eine Gruppe für ein gemeinsames Ziel begeistern möchten. Aber Vorsicht: Solche Gesten wirken leicht übertrieben.
Festklammern dagegen macht immer einen schlechten Eindruck! Halten Sie sich also nicht an einem Stift oder an Ihren eigenen Fingern fest – das ist ein Zeichen für eine innere Barriere und hindert Sie außerdem daran, Gesten einzusetzen.
Ebenso negativ wirken Hände, die in Brustnähe ineinander verkeilt werden – damit strahlen Sie eher Unsicherheit statt Kompetenz aus!
Die Summe macht’s
Insgesamt gilt: Nur viele kleine Details und Nuancen zusammen ergeben ein komplettes und wahrheitsgetreues Bild eines Menschen! Investieren Sie daher ruhig etwas Zeit ins Üben – dann werden Sie von Mal zu Mal eloquenter in Ihrer Körpersprache. Und üben können Sie schließlich überall, wo Sie Menschen um sich haben: mit Ihrer Familie, im Cafe oder im Büro.
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