Körpersprache - verräterische Gesten und wirkungsvolle Signale
Körpersprache anderer zu beobachten und zu entziffern, konzentrieren Sie sich vorläufig am besten nur auf Augen, Mund, Finger und Hände. Allein an diesen Körperteilen gibt es erst einmal genug Signale und Zeichen zu erkennen und wahrzunehmen: Werden die Lippen aufeinandergepresst?
Liegt eine Hand am Kinn? Zuckt der Finger, wie um einen Revolver zu ziehen? Solche Feinheiten wahrzunehmen, ist am Anfang schwer genug. Sich auf mehrere Körperregionen gleichzeitig konzentrieren zu können, wird Ihnen erst mit etwas Übung gelingen. Bis Sie Details am ganzen Körper schnell und leicht wahrnehmen, müssen Sie einfach immer wieder trainieren – dann wird es zur Gewohnheit. Es lohnt sich, seine Wahrnehmungsfähigkeit zu schärfen: Als aufmerksamer Beobachter nehmen Sie auch selbst automatisch mehr überzeugende körpersprachliche Signale in Ihr Repertoire auf und steigern dadurch zusätzlich Ihre eigene Wirkung!
Punkten Sie durch Ihre Körpersprache!
Viele Manager, Vorstände oder Politiker verstehen es in perfekter Weise, unangenehme Inhalte in optimistischer Weise als »Chancen« darzustellen und ihre Zuhörer dabei auch noch von ihrer Meinung zu überzeugen. Sie fragen sich, wie das funktioniert? Ganz einfach: Diese Menschen setzen gezielt nonverbale Signale ein, um einen höheren Wirkungsgrad ihrer Rede zu erreichen. Es gibt daher kaum einen bedeutenden Politiker, der nicht seinen persönlichen Coach hat. Und kaum einen Manager in einer der höheren Etagen, der nicht unzählige Präsentationsseminare durchlaufen hat, um seine Wirkung zu optimieren. Nur äußerst wenige Menschen besitzen die besondere Gabe, ohne spezielles Training ihr Publikum mitreißen zu können. Glauben Sie also nicht an das Märchen vom geborenen Redner. Reden lernt man durch Reden – also durch Üben, Üben und nochmals Üben! Nur so gelingt es Ihnen, Ihre Vortragsfähigkeiten zu verbessern und Ihre Zuhörer zu begeistern.
Auch Demosthenes, einer der ganz großen Redner im alten Griechenland, ist nur durch seine harte Ausbildung weltberühmt geworden. Als er beschloss, ein exzellenter Redner zu werden, erntete er von seinen Zuhörern überwiegend Hohn und Spott. Denn er war kurzatmig, stotterte und verschluckte Wörter. Keine optimalen Voraussetzungen also für einen überzeugenden Redner. Doch er verfolgte sein Ziel trotzdem konsequent und übte, soviel er konnte: Den Berg emporkletternd sprach er in voller Lautstärke lange Sätze vor sich her, er überstimmte das stürmische Meer und klemmte sich einen Stein zwischen die Zähne. So erreichte er schließlich mit Konsequenz und hartnäckigem Training sein Ziel und zählt noch heute zu den größten Rednern des Altertums. Und die Moral dieser Geschichte? Durch konsequentes Üben können auch Sie Ihre Fähigkeiten als Redner verbessern! Denn wie schon Andreas Bornhäuser, der mit der sogenannten »Präsentainment«-Idee von sich reden machte, treffend sagte: »Nicht selten schlummert in einem – äußerlich betrachtet – groben Klotz ein brillanter Kern. Und den gilt es zu entdecken, freizulegen und zu polieren.« Doch auch wenn Sie bereits ein brillanter Redner sein sollten – die Redekunst an sich ist immer nur die halbe Miete. Ein authentischer Auftritt entwickelt sich vor allem auch aus Ihrer Leidenschaft und Begeisterung. Die Identifikation mit einem Produkt, einer Dienstleistung, einer Idee und vor allem mit der eigenen Person sind der Schlüssel für mehr Präsenz, mehr Wirkung und mehr Überzeugungskraft.
Sie müssen voll und ganz hinter dem stehen, was Sie sagen!
Natürlich sollte eine gute Präsentation weitere Kriterien erfüllen: eine logische Struktur, eine verständliche Dokumentation und den richtigen Einsatz elektronischer Mittel. Doch was nutzt die beste Präsentation ohne einen überzeugenden Redner? Eine perfekte Vorbereitung zeigt keine Wirkung, wenn der Vortragende nicht ansprechend präsentieren kann und die Inhalte ohne Begeisterung an den Zuhörer weitergibt. Doch leider sind viele Reden genau das: wenig ansprechend und begeisternd. Umfragen haben sogar ergeben, dass die meisten Vorträge als langweilig eingestuft werden. Wenn Sie wissen wollen, ob Ihre Zuhörer noch »dabei sind« oder sich bereits geistig »abgemeldet« haben, so erkennen Sie das am fehlenden Blickkontakt, am gesenktem Kopf und einer leblosen Mimik. Oder auch daran, dass der Arm den Kopf am Kinn stützt und der Körper des Zuhörers schwer im Sessel hängt. Bei Langeweile wird auch gerne in den
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