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Kohärenz 01 - Black*Out

Titel: Kohärenz 01 - Black*Out Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Eschbach
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Lichtschalter neben der Tür, wo man so etwas erwartete, dann fiel ihm ein – eine schwache, fremde Erinnerung –, dass da kein Schalter war.
    Er hob die Stablampe, doch der Lichtstrahl verlor sich in der Dunkelheit. Er ging ein paar Schritte, leuchtete umher, über blanken Boden voller Bohrlöcher und Staub …
    Staub?
    Er leuchtete umher. Wo waren die Maschinen?
    Christopher blieb stehen, lauschte. Da war etwas. Eine Bewegung, ein kaum hörbares Geräusch. Er hielt den Atem an.
    Jemand schaltete Licht ein. Nur eine Lampe über der Tür, durch die er hereingekommen war. Ihr Schein zeichnete einen kleinen, fahlen Kreis auf den Boden, doch dessen Widerschein reichte aus, um den Rest der Halle zu erahnen.
    Und zu sehen, dass sie leer war. Die Maschinen waren allesamt verschwunden.
    »Hallo, Christopher«, sagte jemand hinter ihm.
    Er erkannte die Stimme. Er hätte sie unter einer Million Stimmen erkannt, jederzeit. Noch ehe Christopher sich ganz herumgedreht hatte, wusste er, wer da stand.
    Sein Vater.

 
    80 | »Er könnte allmählich mal von sich hören lassen«, murrte Rus.
    »Er wird sich schon melden, wenn er so weit ist«, sagte Jeremiah Jones. Das Walkie-Talkie in seiner Hand war eingeschaltet, rauschte aber nur.
    »Vielleicht ist etwas passiert.«
    »Die Tür zum Überwachungsraum wird ihm mehr Schwierigkeiten machen als gedacht. Die sollte er schließlich öffnen, ohne Alarm auszulösen.«
    »Und du denkst wirklich, er kann das?«
    »Er denkt das. Und ich denke, er ist ein ziemlich schlaues Kerlchen.«
    »Ich weiß nicht. Vielleicht überschätzt du ihn auch.«
    Jeremiah Jones kratzte sich am Kinn. »Vielleicht. Aber wenn er nicht klarkommt, wird er sich schon melden. Oder zurückkommen.« Er warf seinem alten Schulfreund einen kurzen Blick zu. »Entspann dich. Es sind erst ein paar Minuten.«
    Rus nahm die Hand vom Türgriff, wo er sie die ganze Zeit gehabt hatte, und ließ sich in den Sitz sinken. »Also gut. Warten wir.«

 
    81 | Dad sah noch genauso aus, wie Christopher ihn in Erinnerung hatte. Soweit man das bei dem seltsamen Licht hier drinnen sagen konnte. Er stand einfach da, vor der Tür zum Umkleideraum, hatte seine dünne Lederjacke an, Jeans und ein gestreiftes Hemd. Keine Waffe. Nichts. Seine Arme hingen locker herab, und er lächelte sanft.
    »Christopher«, sagte er noch einmal.
    Er war gekommen, aber nicht allein. Ein halbes Dutzend weiterer Männer, die entlang der Hallenwände gewartet haben mussten, traten aus dem Dunkel und traten mit langsamen Schritten näher.
    Und sie sprachen alle im Chor.
    »Du hast uns gefehlt, Christopher«, sagten sieben tiefe Stimmen in vollkommenem Gleichklang. »Du ahnst nicht, wie sehr du uns gefehlt hast.«
    Christopher drehte sich einmal um sich selbst. Es gab keinen Ausweg, keinen anderen Ausgang, durch den er hätte flüchten können. Nur diese eine Tür, durch die weitere Männer hereinkamen, sich hinter seinem Vater aufstellten und in den Chor einfielen.
    »Wir wollen, dass du zu uns zurückkommst«, sagten die Stimmen. »Dein Implantat funktioniert nicht richtig. Nur deshalb ist all dieses Unheil passiert. Nur deshalb bist du verloren gegangen. Dein Chip war von Anfang an fehlerhaft. Es hat nur einen einzigen Ausfall dieser Art gegeben, und das ausgerechnet bei dir … Es tut uns leid, so schrecklich leid.«
    Einer der Männer, das sah Christopher, hielt einen Injektor in der Hand, ein anderer die Kopfklammer mit dem Lederband.
    »Zum Glück ist diese Fehlfunktion einfach zu beheben«, fuhr der Chor der Männer fort. »Alles, was wir tun müssen, ist, dir einen zweiten Chip zu implantieren. Einen, der tadellos funktioniert. Dafür ist diesmal gesorgt, das kannst du uns glauben. Diesmal haben wir uns alle Mühe gegeben – für dich, Christopher.«
    Wie viele Upgrader waren es? Als niemand mehr durch die Tür kam, zählte er zwanzig. So um den Dreh.
    Zwanzig gegen einen. Einen ganz schönen Respekt, den die Kohärenz vor ihm hatte. Da konnte er sich ja fast was drauf einbilden.
    »Um deine Freunde draußen brauchst du dir keine Sorgen zu machen«, raunten die Stimmen weiter. »Ihnen wird nichts geschehen. Wir werden sie ebenfalls aufnehmen.«
    Die Männer blieben stehen. Dad trat einen Schritt vor, streckte einladend die Hand aus. »Komm«, sagte er.
    Christopher schwieg.
    »Es ist vorbei«, fuhr Dad fort. »Sieh es ein. Euer Plan, diese Fabrik lahmzulegen, war so leicht vorhersehbar. Und von vornherein zum Scheitern verurteilt.«
    Ein spöttisches

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