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Kohärenz 01 - Black*Out

Titel: Kohärenz 01 - Black*Out Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Eschbach
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hören.«
    »Abgesehen davon«, fuhr Serenity entschieden fort, »glaube ich kein Wort von dem, was über ihn gesagt wird.«
    »Würd ich an deiner Stelle auch nicht.«
    Sie musterte ihn empört. Was sollte das nun wieder heißen? Das hatte ihr gerade noch gefehlt, dass der sich über sie lustig machte.
    Serenity war, als habe ihr jemand einen Eimer kalten Wassers über den Kopf geschüttet. Was tat sie hier eigentlich? Wieso diskutierte sie überhaupt mit diesem merkwürdigen Menschen?
    »Weißt du, was?«, meinte sie. »Ich glaube, das reicht jetzt. Lass mich in Ruhe. Erzähl das alles irgendjemand anderes. Ich hab zu tun, okay?« Sie griff nach dem Physikbuch.
    Ach nee, wie unschuldig-verletzt er dreingucken konnte! Als geschähe ihm gerade das größte Unrecht.
    »Was hast du denn?«, fragte er mit großen Augen.
    »Was ich habe?«, gab sie zurück und holte ihre Jeans aus der Strandtasche. »Keine Lust mehr, mit dir zu reden. So einfach ist das.« Sie stand auf und schlüpfte in die Hose.
    »Hab ich was Falsches gesagt?« Er rappelte sich umständlich hoch.
    Strandmatte ausschütteln, zusammenrollen und einstecken, in die Sandalen schlüpfen, die Tasche umhängen, fertig; eine Angelegenheit von ein paar Sekunden, wenn man in Übung war.
    »Ein schönes Leben noch«, sagte Serenity, ließ ihn stehen und stapfte davon, den schmalen Pfad zum East Cliff Drive hinauf.
    »Warte doch mal«, rief er und stolperte ihr hinterher. »Ich hab ja nicht von dir verlangt, mir zu verraten, wo dein Vater ist. Es reicht, wenn du ihm eine Nachricht von mir übermittelst. Du brauchst ihm bloß zu sagen, wo er mich erreicht … und dass ich ihm helfen kann … Jetzt bleib doch mal stehen!«
    Serenity war schon oben angekommen, stieg über das metallene Geländer auf die Straße. Von hier waren es nur fünf Minuten bis zur Bushaltestelle in der Murray Street.
    »Serenity!«, rief der Junge.
    »Was?« Sie drehte sich um, stemmte die Hände in die Seiten. Auf den roten Sportwagen, einen Chevrolet Camaro, der langsam die First Avenue entlangkam, achtete sie nicht. »Was willst du noch?«
    Christopher war hinter der Brüstung stehen geblieben, als sei das eine Grenze, die er nicht überschreiten durfte. »Ohne mich haben sie ihn in spätestens drei Wochen. Überleg doch mal.«
    »Es ist alles gelogen«, erwiderte Serenity. »Er hat nichts von dem getan, was sie ihm vorwerfen.«
    »Aber sie sind hinter ihm her«, sagte Christopher. »Und wenn er seine Unschuld nicht beweisen kann, wäre es besser, sie kriegen ihn erst gar nicht.«
    »He, du!«, rief eine dunkle Stimme dazwischen.
    Serenity drehte sich um. Der Sportwagen war neben ihr stehen geblieben. Drei junge Männer saßen darin, sonnengebräunt, mit teuren Sonnenbrillen und diesem Gesichtsausdruck, der keinen Zweifel daran ließ, dass sie sich für Gottes Geschenk an die Frauen der Welt hielten.
    Serenity kannte solche Typen zur Genüge. Kalifornien wimmelte von ihnen.
    »Schieß den Kerl in den Wind«, schnurrte der Mann auf dem Beifahrersitz, und seine Kumpels grinsten dazu. »Komm – wohin willst du? Wir nehmen dich mit.«
    »Lass mich in Ruhe«, schnaubte Serenity, wandte sich ab und marschierte davon.
    Aber es gibt einfach Tage, da folgt eine Widrigkeit der nächsten.
    Der Wagen setzte sich in Bewegung, rollte neben ihr her. »He, lauf doch nicht weg«, gurrte der Typ weiter. »Wir sind unterwegs zu ’ner Party. Wie sieht’s aus? Hast du nicht Lust mitzukommen?«
    »Nein«, sagte Serenity mit aller Entschiedenheit, »ganz bestimmt nicht.«
    Der Wagen näherte sich ihr immer mehr.
    »Jetzt zier dich nicht so«, rief der Kerl auf dem Beifahrersitz. »Ich weiß genau, dass du Lust hast.«
    Damit streckte er blitzartig den Arm aus und schnappte Serenity am Handgelenk.

 
    16 | Serenity versuchte, sich loszureißen, doch der Griff des Mannes war eisern.
    »Was soll das?«, schrie sie, zerrte und zog. »Lass mich sofort los!«
    Sein Grinsen war unverschämt. »Nur wenn du mitkommst.«
    »Ich komme nirgendwohin mit«, fauchte Serenity. »Du spinnst wohl!«
    Die anderen lachten.
    »Dann lass ich auch nicht los«, sagte der Kerl auf dem Beifahrersitz.
    Serenity hob einen Fuß, um gegen das Auto zu treten, doch der Blödmann, der sie festhielt, schüttelte sie so, dass sie fast das Gleichgewicht verloren hätte. »Finger weg von dem Wagen!«, zischte er.
    »Dann nimm du deine Finger weg von mir!«, keuchte Serenity und versuchte, wenigstens einen dieser Finger von ihrem Handgelenk zu

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