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Kohärenz 01 - Black*Out

Titel: Kohärenz 01 - Black*Out Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Eschbach
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Falls?«
    »Genau.«
    »Und woran siehst du, dass das der Hinweis ist?«
    Kyle grinste. »Lies dir den Gutscheincode mal vor.«
    »Two GO Two Jay Jay …«, begann Serenity, ehe sie begriff. »To go to J.J. – Dads Initialen!«
    »Die Kandidatin hat hundert Punkte.« Kyle erhob sich wieder. »Allerdings schaffen wir das heute nicht mehr.«
    Serenity blieb stehen. »Kyle. Was ist, wenn das Ganze doch irgendwie eine Falle ist? Wenn Christopher uns anlügt?«
    »Ich hab doch gesagt, Dad kann rausfinden, ob das FBI dahintersteckt.«
    »Ich dachte, das war irgendwie … ein Trick von dir?«
    Kyle schüttelte den Kopf. »Jemand beim FBI gibt Dad Tipps. Keine Ahnung, wer. Dass es ihnen überhaupt gelungen ist, so lange unterzutauchen, verdanken sie vermutlich ihm.«
    »Aber wenn sie hinter Christopher auch her sind … Das ist doch eine zusätzliche Gefahr, oder?«
    Kyle atmete geräuschvoll ein und hob die Augenbrauen. »Falls sie hinter ihm her sind … Der Knabe spielt sich ein bisschen auf, wenn du mich fragst.«
    Sie schafften es noch bis knapp vor Auburn, dann nahmen sie sich ein Zimmer in einem Motel; ein Apartment mit zwei Schlafzimmern.
    Christopher machte die Prozedur des Eincheckens wieder völlig nervös, besonders, als er aus dem Auto heraus mitbekam, wie Kyle im Office ein Formular ausfüllte. Während sie warteten – Kyle plauderte drinnen mit dem Mann hinter dem Tresen –, machte er Serenity auf die Kameras aufmerksam, die das Motelgelände überwachten. Beim Aussteigen blieb er im Wagen, bis Kyle die Tür des Apartments aufgeschlossen hatte, dann huschte er, seinen abgeschabten Rucksack über der Schulter, wie der Blitz hinein. Kaum drinnen, zückte er ein kleines Werkzeug-Set und schraubte erst einmal sämtliche Telefone, den Fernseher, die Stehlampen und die Steckdosen auf, um sich zu vergewissern, dass keine Abhörmikrofone darin versteckt waren.
    »Da hätten sie ein bisschen viel zu tun, alle Motels in Amerika zu verwanzen, denkst du nicht?«, sagte Kyle und warf seine Reisetasche auf eines der Betten. »Das hier nehmen wir, Serenity kriegt das andere. Ich hab gesehen, dass es die Straße runter einen China-Imbiss gibt; da hol ich uns nachher was zum Abendessen. Aber zuerst wird geduscht.« Er ließ sich auf sein Bett fallen und hintenüberkippen und streckte die Arme von sich. »In alphabetischer Reihenfolge.«
    Christopher brauchte ewig in der Dusche.
    »Er wird das ganze warme Wasser verbrauchen«, prophezeite Serenity.
    Kyle lag reglos, die Augen geschlossen. »Und wennschon. Das ist es wert. Ein paar Minuten Stille – und kein Schweißgeruch mehr!«
    Serenity betrachtete die Badezimmertür, hinter der es rauschte und rauschte. »Er ist irgendwie ganz nett. Aber irgendwie auch nervig.«
    Kyle brummte zustimmend. »Verfolgungswahn, wenn du mich fragst. Aber ich sag dir eins: Bei der ersten Pause morgen wird der Junge seinen Hintern aus dem Wagen bewegen. Und wenn ich ihn eigenhändig rausschmeißen muss.«

 
    23 | Kyle hielt Wort. Und prompt passierte das mit dem Fingerabdruckscanner an der Kasse und mit den Hubschraubern.
    Als die vier riesigen Maschinen aus allen Richtungen auf sie zukamen und die Maschinengewehrmündungen Flammen spien, schloss Serenity mit ihrem Leben ab. Arme Mom! Ob sie je erfahren würde, was aus ihren Kindern geworden war?
    Und dann stürzten die Hubschrauber einfach ab, alle vier. Vollführten ohne ersichtlichen Grund wilde Schwenkmanöver, gerieten ins Taumeln und krachten in den Boden, dass die Fetzen flogen. So schauerlich es war, sie in Flammen aufgehen zu sehen – ganz anders als im Kino, wo man keine Druckwellen der Explosionen spürte und nicht diesen Gestank nach brennendem Diesel und verschmortem Gummi roch –, war es doch eigenartig befriedigend.
    Worauf hatten sie sich da eingelassen? Das fragte sie sich die ganze Zeit, während Christopher seine Geschichte erzählte. Diese Geschichte, von der ihr auch in dem Moment, in dem der Mann sie mitten auf der Straße anhielt, immer noch rätselhaft war, worauf sie hinauslaufen würde.
    Anders als Kyle, der die Sache mit dem Internetanschluss im Kopf schon erraten hatte.
    Ein Chip im Riechnerv! Das musste man sich mal vorstellen. Serenity musterte den seltsamen Jungen und merkte, dass es ihr verdammt schwerfiel, sich das vorzustellen.
    Christopher unterbrach seine Erklärungen plötzlich. Er drehte sich herum, beugte sich über die Sitzlehne nach hinten und zerrte etwas unter einer der Reisetaschen hervor: Ein

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