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Kohärenz 02 - Hide*Out

Kohärenz 02 - Hide*Out

Titel: Kohärenz 02 - Hide*Out Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Eschbach
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wirklich aus Sehnsucht nach dir handeln würde, könntest du davon ausgehen, dass sie dir nichts tun wird. Aber das solltest du nicht. Sie versucht, dich zurückzuholen – « Er hielt inne. »Da ist auch noch was. Fetzen einer Erinnerung, wie sie das machen will…«
    Christopher sagte nichts, wartete nur, ob es ihm einfallen würde. Dad massierte sich eine Weile die Schläfen, ließ die Hände schließlich sinken. »Na ja. Vielleicht komm ich noch drauf.«
    Und dann hob er plötzlich den Kopf und in seinem Blick lag einen Moment lang etwas von seinem früheren Ich, etwas von dem Vater, den Christopher einst bewundert und zu dem er aufgesehen hatte.
    »Chris«, sagte er, »du musst aufpassen. Die Kohärenz will dich zurück. Aber wenn ihr das nicht gelingt, dann ist sie entschlossen, dich zu töten.«
    Na toll. Christopher ließ sich nach hinten sinken, auf den Rücken, und verschränkte die Arme über dem Kopf, als suche er darunter Schutz.
    Ihn zu töten? Das hatte die Kohärenz doch schon versucht. Der Überfall in der Wüste. Vier Hubschrauber hatten auf ihn geschossen, auf ihn und Serenity und ihren Bruder Kyle.
    Und er begriff bis heute nicht, was die Kohärenz damit eigentlich bezweckt hatte.

14 | Ein paar Tage später kamen sie wieder zurück, vollzählig und, wie es aussah, erfolgreich. Mehr als vollzählig – sie hatten noch jemanden mitgebracht: Serenitys Mutter.
    Es gab einen großen Auflauf bei dem Zelt, das Jeremiah Jones und sein Sohn Kyle bewohnten. Alles drängelte sich um die Rückkehrer, es wurden Schultern geklopft und Hände geschüttelt, man lachte und gratulierte und alles redete durcheinander. Nur mit ihm, Christopher, redete wieder niemand.
    Er musterte die Frau, die den Arm um Serenity gelegt hielt, als fürchte sie, ihre Tochter könne ihr jeden Augenblick wieder abhanden kommen. Sie schien immer noch unter Schock zu stehen. Kyle hatte den anderen gerade berichtet, wie sie sie den Upgradern in letzter Minute entrissen hatten.
    Verblüffend, wie sehr sie ihren Kindern ähnelte, Serenity vor allem. Sie hatte dieselbe wilde Löwenmähne in Dunkelbraun, dieselben Gesichtszüge. Nur die Augen waren anders. Trauriger.
    Christopher musste an seine eigene Mutter denken. Dad hatte ihm erzählt, dass sie wieder in der Londoner City arbeitete, in irgendeiner Bank. Viele Upgrader arbeiteten in Banken, weil es die Pläne der Kohärenz erforderten, große Geldsummen unauffällig durch dunkle Kanäle zu bewegen.
    London – wie weit weg das war, wenn man kein Flugzeug mehr besteigen durfte! Aber selbst wenn es anders gewesen wäre: Er hätte sowieso nicht den Hauch einer Idee gehabt, wie er seine Mutter aus der Kohärenz befreien konnte.
    »Danke. Ja, wir sind auch froh…« Jeremiah Jones hob die Hände, schaffte es endlich, den Tumult einigermaßen zu besänftigen. »Danke. Wir sind wirklich froh, dass alles gut gegangen ist. Es hätte auch schiefgehen können. Wäre es beinahe auch. Dass die Aktion doch noch zu einem glücklichen Ende gekommen ist, verdanken wir Kyle, Brian, Rus und Finney.« Er wies auf die vier Männer, die man sich unterschiedlicher kaum hätte vorstellen können, und applaudierte, genau wie alle anderen.
    »So weit das«, fuhr er fort, nachdem der Applaus verklungen war. Er lächelte flüchtig. »Da wir gerade alle so schön beisammen sind, würde ich gerne ein paar Punkte besprechen, wenn ihr nichts dagegen habt.«
    Ernsthaftigkeit kehrte ein wie ein kalter Windstoß. Die Campbewohner brachen ihre Gespräche ab, manche verschränkten abwartend die Arme, andere setzten sich auf einen der Campingstühle oder auf den Boden.
    »Wir konnten Lilian vor dem Schlimmsten bewahren«, begann er. »Aber was ist mit anderen eventuell gefährdeten Personen aus unserem Umfeld? Weiß zum Beispiel jemand, wie es Neals Tochter Patricia geht?«
    Melanie Williams hob die Hand. Serenitys Mutter schien zu wissen, das sie die derzeitige Freundin von Jeremiah Jones war, dem grimmigen Blick nach zu schließen, den sie ihr zuwarf.
    »Ich war dort, kurz nachdem ihr losgefahren seid«, berichtete Melanie und strich sich ihre langen, feenhaft weißblonden Haare in den Nacken. »Allerdings war sie nicht da. Ich habe nur eine ältere Dame angetroffen, die sich um den Kleinen kümmerte. Sie wollte mir nicht sagen, wo Patricia ist.«
    »Was verständlich ist«, meinte Jones. Er blickte Dr. Lundkvist an. »Eine Idee, wer die Frau gewesen sein könnte, Neal?«
    Der grauhaarige Arzt hob nur die Schultern. »Keine

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