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Kohl des Zorns

Kohl des Zorns

Titel: Kohl des Zorns Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Rankin
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die geplanten Baustellen: »Die westliche Säule wird auf dem Brachland neben dem Parkplatz im Butts Estate stehen. Die nordwestliche in der Brook Lane North, auf dem ehemaligen Werkstattgelände. Die nordöstliche auf dem leeren Grundstück in der Clayponds Lane. Die östliche im Uferbereich von Griffin Island und die südliche auf dem ehemaligen Werftgelände neben einem nicht erschlossenen Gebiet auf Cider Island.«
    Ehemaliges Werftgelände neben einem nicht erschlossenen Gebiet auf Cider Island. Es dauerte einen Augenblick oder zwei, bis Pooley und Omally das Gehörte verarbeitet hatten und simultan von Entsetzen gepackt wurden. Sie schoben sich durch die versammelte Menge und starrten auf das Modell von Brentford.
    Dort stand es, so sicher wie das Amen in der Kirche: die südliche Säule des mächtigen Stadions durchbohrte einen gewissen halb versunkenen Leichter in der ehemaligen Werft. Denselben halb versunkenen Leichter, der das Hauptquartier der P & O Company bildete.
    »Die Fundamentarbeiten beginnen am Montag«, verkündete Lukas Mucus. »Die Fertigstellung nimmt etwa eine Woche in Anspruch.«

Kapitel 16
     
    Wenn es etwas gibt, das Verwaltungsgebäude angenehmer macht, dann ist es ihr unvermeidlicher Reichtum an Korridoren, die allem Anschein nach speziell für die Niedergeschlagenen und Verzweifelten geschaffen werden, damit diese fluchend und murmelnd in ihnen auf- und abgehen können und doch sicher sind in dem Wissen, daß keine Sau sie stören oder gar an ihrem Tun hindern wird.
    Augenblicke nach Lukas’ schrecklicher Enthüllung hatten John und Jim einen der oben erwähnten Korridore gefunden, der ideal auf ihre gegenwärtigen Bedürfnisse zugeschnitten war. John erledigte das mit dem Auf- und Abgehen, während Jim an einer Wand lehnte und eine Zigarette rauchte. Und je mehr Sorgen John sich machte, desto ruhiger und gelassener wurde Jim.
    Schließlich sagte er: »Also schön, wir mögen vielleicht unser Hauptquartier verlieren, aber wir gewinnen zehn Millionen Pfund.«
    Omally starrte ihn entgeistert an. Der Kerl war eindeutig verrückt geworden. »Jim«, sagte er, »wir werden nicht nur unser Hauptquartier verlieren, sondern darüber hinaus auf Beschluß ihrer Majestät der Königin für längere Zeit hinter schwedischen Gardinen verschwinden. Gott segne sie.«
    »Die Gardinen?«
    »Die Königin.«
    »Aber warum?«
    »Warum was?«
    »Schwedische Gardinen.«
    »Sobald die einheimische Polizei an Bord des Leichters geht, was bestimmt der Fall ist, wenn erst der Vorarbeiter oder wer auch immer einen Blick ins Innere geworfen hat, sind wir geliefert. Für uns mag es nur ein Videorecorder hier und Schnickschnack da sein, aber für die Jungs in Blau bedeutet es eine einmalige Gelegenheit, jeden ungeklärten Fall abzuschließen, den sie in ihren Akten haben.«
    »Wir werden alles abstreiten, na und?« fragte Jim herausfordernd.
    »Jim, der Leichter ist bis unter das Deck voll mit Diebesgut. Überall sind unsere Fingerabdrücke, persönlichen Besitztümer, Kleidungsstücke, und du hast sogar deine Urlaubsfotos an der Wand hängen.«
    »Ich dachte, dadurch wirkt der Salon gemütlicher.«
    »Fünf Jahre werden wir sitzen. Mindestens.«
    Jims Hände begannen zu zittern. Wie es immer der Fall war, wenn er in großen Streß geriet, so drehte er sich auch jetzt in kleinen Kreisen auf der Stelle und wedelte wild mit den Händen.
    Warum oder weshalb er sich so verhielt, das war schwer zu ergründen, obwohl Neville ganz ohne Zweifel die eine oder andere Erklärung dafür hätte anbieten können.
    »Warte mal«, sagte Jim plötzlich händefuchtelnd. »Wir können immer noch unsere Sachen packen und verschwinden!«
    »Verschwinden?«
    »Sicher. Ab nach Rio de Janeiro. Wir könnten Bob bitten, daß er uns unseren Gewinn nachsendet, sobald die Spiele angefangen haben.«
    »Ja, sicher. Vielleicht schießt er uns auch noch das Geld für die Flugtickets vor, wenn wir ihn freundlich genug bitten.« Omallys Stimme klang schneidend wie ein Messer.
    »Meinst du tatsächlich?«
    »Nein, Jim, ganz bestimmt nicht! Genausowenig wie ich denke, daß Abhauen uns auch nur im geringsten helfen würde. Es sei denn natürlich, du besitzt die notwendigen falschen Pässe, kennst die Zufluchtsorte der Unterwelt und hast sämtliche bestechlichen Bürokraten in der Hand. Und was Bob den Buchmacher angeht: Wenn du allen Ernstes glaubst, er würde unsere zehn Millionen Pfund in einen Umschlag stecken und uns hinterherschicken, dann bist du

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