Kollaps
Philippinen. Darüber hinaus wird die globale Erwärmung umfangreiche Sekundäreffekte auslösen, die sich nur schwer genau voraussagen lassen, aber wahrscheinlich ebenfalls zu gewaltigen Problemen führen werden, beispielsweise weil es durch das Abschmelzen der arktischen Eiskappen zu Veränderungen der Meeresströmungen und damit zu weiteren Klimaveränderungen kommt.
Die beiden letzten Probleme haben mit dem Bevölkerungswachstum zu tun:
11. Die Weltbevölkerung wächst. Mehr Menschen brauchen mehr Nahrung, Platz, Wasser, Energie und andere Ressourcen. Die Geschwindigkeit der Bevölkerungsentwicklung und sogar ihre Richtung ist rund um die Welt sehr unterschiedlich: Das stärkste Bevölkerungswachstum (vier Prozent und mehr im Jahr) findet man in einigen Drittweltländern; in manchen Industrieländern (beispielsweise Italien und Japan) wächst die Bevölkerung langsam mit höchstens einem Prozent im Jahr, und in Staaten mit großen Gesundheitskrisen, beispielsweise in Russland und den von AIDS betroffenen afrikanischen Ländern, ist das Wachstum sogar negativ (das heißt, die Einwohnerzahl nimmt ab). Insgesamt nimmt die Weltbevölkerung nach übereinstimmender Ansicht der Fachleute zu, aber das jährliche Wachstum ist nicht mehr so stark wie noch vor 10 oder 20 Jahren. Meinungsverschiedenheiten gibt es jedoch noch in der Frage, ob die Weltbevölkerung sich bei irgendeiner Zahl oberhalb des jetzigen Standes (vielleicht beim Doppelten?) stabilisieren wird und wenn ja, wie lange (30 Jahre? 50 Jahre?) es noch dauern wird, bis dieses Niveau erreicht ist, oder ob die Bevölkerung immer weiter wachsen wird.
Das Bevölkerungswachstum hat einen langfristigen inneren Impuls. Der Grund liegt in der »demographischen Blase«, das heißt in einer unverhältnismäßig großen Zahl von Kindern und jungen Menschen im fortpflanzungsfähigen Alter, die wegen des Bevölkerungswachstums der jüngeren Zeit einen großen Anteil der heutigen Bevölkerung ausmachen. Angenommen, alle Paare auf der Welt würden von heute auf morgen den Entschluss fassen, sich auf zwei Kinder zu beschränken. Dies würde dazu führen, dass die Bevölkerung sich auf lange Sicht nicht mehr ändert, weil die Kinder an die Stelle der Eltern treten, die irgendwann sterben. (In Wirklichkeit sind dazu durchschnittlich 2,1 Kinder je Paar erforderlich, weil manche Paare kinderlos bleiben und manche Kinder nicht heiraten.) Dennoch würde die Weltbevölkerung zunächst auf 70 Jahre hinaus weiter wachsen, weil heute mehr Menschen im fortpflanzungsfähigen Alter sind oder dieses Alter erreichen, während die Zahl der Alten, die das fortpflanzungsfähige Alter hinter sich haben, geringer ist. Das Bevölkerungswachstum stand in den letzten Jahrzehnten im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit und gab den Anlass zu verschiedenen Bestrebungen, den Anstieg der Weltbevölkerung zu bremsen oder zum Stillstand zu bringen.
12. Entscheidend ist nicht allein die Zahl der Menschen, sondern ihre Auswirkungen auf die Umwelt. Würde sich der größte Teil der derzeitigen Weltbevölkerung von 6 Milliarden Menschen im Gefrierschlaf befinden, sodass sie nicht essen, nicht atmen und keinen Stoffwechsel haben, würde diese große Bevölkerung keine ökologischen Probleme verursachen. Zu Schwierigkeiten kommt es nur deshalb, weil wir Ressourcen verbrauchen und Abfälle produzieren. Der Eingriff in die Umwelt pro Kopf - das heißt die Ressourcen, die ein einzelner Mensch verbraucht, und die Abfälle, die er produziert - schwankt rund um die Welt stark: Am höchsten ist er in den Industrieländern, am niedrigsten in der Dritten Welt. Im Durchschnitt verbraucht jeder Bürger der Vereinigten Staaten, Westeuropas und Japans 32-mal so viel fossile Brennstoffe und andere Ressourcen wie ein Einwohner der Dritten Welt, und ebenso hinterlässt er die 32fache Abfallmenge.
Aber aus Menschen mit geringen Auswirkungen werden solche mit hohen Auswirkungen, und das aus zwei Gründen: Erstens steigt in den Drittweltländern der Lebensstandard, weil die Bewohner die Lebensweise der Industrieländer beobachten und nachahmen, und zweitens wandern Bewohner aus der Dritten Welt legal oder illegal in die Industrieländer ein, weil sie den politischen, wirtschaftlichen und sozialen Problemen in ihrer Heimat entkommen wollen. Einwanderung aus Staaten, deren Bewohner die Umwelt weniger beeinträchtigen, ist heute in den Vereinigten Staaten und Europa der wichtigste Faktor für das Bevölkerungswachstum. Ebenso besteht
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