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Kolonie der Genetics

Kolonie der Genetics

Titel: Kolonie der Genetics Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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Identifizierungssequenz und stellen Sie wenn möglich eine Verbindung her.«
    »Ja, Sir.«
    Lieutenant Commander Soldo meldete sich zu Wort. »Glauben Sie, die wollen überhaupt mit uns reden, Captain?«
    »Warten wir es ab.«
     
     
    Drei Versuche brauchte es, ehe sich auf Seiten des Kridan-Schiffs jemand meldete.
    »Captain, wir erhalten Antwort.«
    »Genau eine Minute bevor wir in den Erfassungsbereich ihrer Graser geraten, falls wir unser Tempo halten«, warf Lieutenant Barus ein. »Sieht für mich nach einer taktischen Offerte aus.«
    »Und wenn schon. Ein Angriff würde uns ja nicht unvorbereitet treffen«, meinte Leslie. »Mister Rajiv, bremsen Sie ab, um den Eintritt in den Erfassungsbereich der Graser etwas zu verzögern.«
    »Ja, Sir.«
    »Majevsky – auf den Schirm mit unserem Kridan-Gesprächspartner.«
    »Aye, aye, Captain.«
    Im nächsten Moment erschien zunächst eine Folge von Symbolen in Kridan-Schrift auf dem Hauptschirm der STERNENFAUST. Offenbar handelte es sich um eine Art Kennung der kridanischen Flotte. Der Bordcomputer vermochte die Schriftzeichen nur bruchstückhaft zu übersetzen, da es sich entweder um Ligaturen oder Abkürzungen handelte, deren Schreibweise sich von der kridanischen Norm unterschied.
    Dann erschienen Kopf und Oberkörper eines Kridan in Überlebensgröße auf den Panorama-Schirm.
    »Seien Sie gegrüßt, Du, Captain des Schiffes«, wurden die in kridanischer Sprache vorgebrachten Worte vom Translator übersetzt.
    Lieutenant Majevsky nahm eine Modulierung der Einstellungen des Translators vor. Unter Kridan existierte eine Höflichkeitsform, die allerdings kaum noch benutzt wurde. Ausschließlich der Raisa wurde damit derzeit angeredet und selbst das war theologisch umstritten, denn vor Gott waren alle Gläubigen gleich – zumindest dann, wenn sie dem auserwählten Volk angehörten. Inzwischen wurde die Höflichkeitsform allerdings wohl auch als Anrede benutzt, die Ungläubigen und Fremden vorbehalten war. Ob es sich dabei um regionale Eigenarten der kridanischen Sprache handelte, war nicht erforscht.
    Auf jeden Fall kam es in diesem Punkt immer wieder zu Unsicherheiten bei den Translatormodulen. Die Übersetzungsprogramme versuchten zwar eine jeweils adäquate Entsprechung zu finden, lagen dabei aber manchmal mit ihrem Ergebnis knapp neben der eigentlichen Intention des Sprechers.
    »Korrektur der Übertragung«, war nun zu hören. »Seien Sie gegrüßt, Captain des Schiffes der Ungläubigen.«
    Der Kridan schien etwas irritiert darüber zu sein, dass die Übertragung etwas länger dauerte. Andererseits kamen solche Zeitdifferenzen immer wieder vor. Schließlich ließ sich derselbe Inhalt in verschiedenen Sprachen nicht immer gleich knapp ausdrücken.
    Commander Leslie atmete tief durch. Die Chancen, die Angelegenheit auf dem Verhandlungsweg zu lösen, stehen ziemlich schlecht – aber das heißt ja nicht, dass man es nicht versuchen sollte! , dachte er.
    »Seien Sie ebenfalls gegrüßt, Kommandant. An Bord Ihres Schiffes befindet sich ein Gefangener, der offenbar von Elitesoldaten Ihrer Flotte entführt wurde.«
    »Wir führen Krieg«, erwiderte der Kridan. »Im Krieg werden Gefangene gemacht und Individuen getötet. Das ist nichts Ungewöhnliches.«
    »Der Mann an Bord Ihres Schiffes heißt Rendor Johnson. Er war Chef unseres Geheimdienstes und ist ein erklärter Feind unserer gegenwärtigen Regierung.«
    »Ich bin nicht befugt, dazu einen Kommentar abzugeben, Captain der Ungläubigen«, lautete die Erwiderung. Sie klang zumindest in ihrer Übertragung äußerst kühl. Was das Schaben der beiden Schnabelhälften zu bedeuten hatte, wusste Leslie nicht zu interpretieren.
    »Hören Sie, wir lassen Sie abziehen, wenn Sie uns Johnson ausliefern.«
    »Wie stellen Sie sich das vor, Captain?«
    »Setzen Sie ihn in eine Rettungskapsel oder ein Beiboot und schleusen Sie ihn aus. Wir lassen Sie dann in den Zwischenraum entkommen, sodass Sie in den von Ihren Truppen eroberten Brückenkopf oder sogar in das Territorium Ihres Imperiums zurückkehren könnten. Andernfalls sähen wir uns gezwungen, Sie zu vernichten.«
    »Die Möglichkeit, dass Sie bei diesem Kampf selbst in Mitleidenschaft gezogen werden, scheinen Sie nicht in Betracht zu ziehen«, erwiderte der Kridan.
    »Unsere Waffen haben die höhere Durchschlagskraft und davon abgesehen ist unsere Geschwindigkeit derzeit so hoch, dass wir uns sehr schnell annähern werden. Ihr taktischer Vorteil, der in einer größeren

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